Maechtige Magier

grinste Justus. »Wie bei einem Raubüberfall.«
    Zu den drei Freunden und dem jungen Magier hatte sich während der Zaubervorführung eine kleine Gruppe von weiteren Zuschauern gesellt. »Das hast du gut gesagt, Junge!«, rief eine Frau, und die anderen lachten. Doch Adam der Magier ließ mit seinem nächsten Trick nicht lange auf sich warten. Er griff in seine Tasche und holte ein Glas voller Eiswürfel hervor. »Eiskalte Gangster sind nicht mein Fall«, sagte er. »Genauso wenig wie eiskalte Eiswürfel in meinen Händen. Darum fasse ich sie nie direkt an.« Er zog einen schwarzen Wollfaden hervor und legte das Ende auf den obersten Eiswürfel. Dann rief er: » Aus eins mach zwei, aus zwei mach eins, so geht das Hexeneinmaleins! «Kaum hatte er das gesagt, zog er den Wollfaden in die Höhe, und mit diesem flog der Eiswürfel in die Luft.
    Das Publikum klatschte. »Sie sind wirklich ein guter Zauberer!«, rief Bob. »Treten Sie nachher auch auf der Bühne auf?«
    »Nein«, antwortete Adam der Magier. »Ich bin ein Tischzauberer.«
    »Aber Sie sind berühmt!« Peter wies auf das Plakat an der Wand, das den jungen Mann als Sieger zeigte. Adam der Magier lächelte. »Ja, ich durfte dieses Jahr den Preis für die beste Tischzauberei entgegennehmen«, nickte er stolz. »Und natürlich ist das eine große Ehre für mich!«
    »Ach ja?«, rief in diesem Augenblick eine wütende Stimme laut durch die Eingangshalle. »Ich hätte mich an deiner Stelle geschämt, Adam! Du benimmst dich wie ein großer Zauberer, aber deine Tricks sind veraltet und leicht durchschaubar. Du hast dir doch noch nie einen eigenen Zaubertrick ausgedacht! Und jetzt werde ich dir mal sagen, warum alle deine Tricks so schlecht sind!« Ein großer, hagerer, weißhaariger Mann im Frack und mit einem schwarzen Zylinder auf dem Kopf trat zwischen die Zuschauer und verzog höhnisch das Gesicht. Dann hob er beide Hände hoch, atmete tief ein und machte seinem Ärger wortgewaltig Luft.

Mächtige Gegner
    »Dieser sogenannte Zauberer hier ist in Wahrheit nur ein kleinkarierter Taschenspieler.« Der hagere, weißhaarige Mann stieß einen wütenden Laut aus. »Er kann Eis an einem Faden durch die Luft ziehen – ja und? Das ist ein einfacher Taschenspielertrick. Wenn man etwas Salz auf das Eis streut, sodass dieses schmilzt und gleich darauf wieder fest wird, friert der Faden ein, und man kann den Würfel hochheben. Das kann jedes Kind!«
    Justus stieß seine Freunde an. »Das ist aber gemein von dem alten Zauberer«, raunte er Bob und Peter zu. »Er scheint etwas gegen den jungen Adam zu haben. Und deswegen verrät er dem Publikum Adams Tricks. Ich finde, das gehört sich nicht.«
    Doch der alte Magier war nicht mehr zu bremsen. »Blumen aus der Luft? Ach, wie genial!«, rief er spöttisch. »Die hatte Adam natürlich vorher im Ärmel versteckt, und mit einem Gummiband kanner sie wieder zurück in den Ärmel sausen lassen! Geld aus der Luft fangen? Was für ein elender Anfängertrick. Adam hatte den Geldschein hinter den Fingern der Hand versteckt!« Der alte Zauberer ließ schnell einen Stoß Spielkarten in seiner Hand erscheinen und wieder verschwinden. »Das kann doch jeder, der sich auch nur ein bisschen für Zauberei interessiert. Und den Zehndollarschein hat er natürlich nicht verbrannt, sondern hinter den Fingern versteckt und gleichzeitig einen vorbereiteten Blitz gezündet.« Der alte Zauberer grinste selbstzufrieden, und aus seinen Ohren schossen gleichzeitig zwei Feuerblitze. Die Menge zuckte erschrocken zusammen. Aber der Alte lachte nur.
    Im selben Moment rief der junge Adam: »Ach ja? Und du, großer Harris? Du bist doch ein alter Schrottzauberer! Ein Angeber und Großmaul! Du zauberst mit schlechtem Zauberpulver. Der junge Adam nahm einen Keks aus der Tasche und zerbröselte ihn. Dann warf er die Krümel auf den Tisch. »Das ist dein Zauberpulver!«, rief er. » Hokus P okus Fidibus !« Dann zog er eine Banane aus der anderen Tasche und schälte sie. Im selben Moment zerfiel die Banane wie von Zauberhand in drei einzelne Stücke. Das Publikum sperrte Mund und Augen auf. Aber Adam der Magier warf die Bananenstücke dem großen Harris ins Gesicht.»Hier ist dein Gnadenbrot, alter abgedankter Zauberer! Platsch, platsch, platsch!«

    Der große Harris wischte sich wütend das Gesicht ab. »Das wirst du mir büßen!«, brüllte er.
    »Ist das jetzt eine Show oder ernst?«, fragte Peter etwas ängstlich.
    »Ich glaube, das ist ein richtiger Streit«,