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Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Titel: Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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darum, es stärker zu machen, ihm klarzumachen, wie es mit sich selbst und seinen Gefühlen umgehen kann und wie es ihm gelingt nachzudenken, selbst wenn es aufgeregt ist. (In meinem Buch Weitere Geheimnisse glücklicher Kinder 10 finden Sie mehr über die Methode »Stillstehen und Nachdenken«. Sie taugt für Jungen und Mädchen gleichermaßen.)
    BRINGEN SIE IHR BEI, WIE MAN ES RICHTIG MACHT
    Disziplin hat viel mit Helfen und Anleiten zu tun, nichts mit Streiten. Wenn etwas nicht so klappt, wie es soll, und sich die passende Gelegenheit ergibt, dann nutzen Sie sie, um Ihrer Tochter zu zeigen, wie es richtig läuft.
    Stellen wir uns vor, Lily fängt an, laut zu brüllen, um ihren Bruder dazu zu bringen, sie auch mal mit dem Schlitten fahren zu lassen. Lily ist zwei, ihr Bruder sechs. Zuerst beruhigt ihre Mutter sie kurz. Dann sagt sie: »Komm mit, wir versuchen es noch mal.«
    Sie gehen zu Lilys großem Bruder, der immer noch auf dem Schlitten sitzt. Die Mutter geht in die Hocke und sagt Lily vor, was sie sagen soll: »Bitte, Jake, kann ich auch mal auf dem Schlitten fahren?«
    Dann ermuntert sie sie, es selbst höflich und deutlich zu sagen.
    Wenn Lily das nächste Mal angelaufen kommt, um sich zu beklagen, fragt ihre Mutter sie, ob sie höflich, deutlich und laut mit ihrem Bruder gesprochen hat. Natürlich muss sie auch mit Lilys Bruder darüber sprechen, dass er mit seiner Schwester teilen und sie zum Spielen ermutigen soll. Er ist ein paar Jahre älter und lernt dabei, dass es angenehmer ist, sich mit anderen zu verständigen. Lilys Lektion dagegen ist erst einmal nur: »Brüll nicht, sondern frage.«
    Prägen Sie sich eine feste Reihenfolge ein, wie Sie Ihrem Kind etwas beibringen:
Es dem Kind vormachen.
Es mit dem Kind zusammen machen.
Zuschauen, wenn das Kind es macht.
Es das Kind alleine machen lassen.
    UNTERSCHIEDLICHE BEDÜRFNISSE VERSTEHEN LERNEN
    Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse, und Kinder müssen lernen, diese wahrzunehmen. Eltern haben zum Beispiel das Bedürfnis, ihr Gehör zu schonen, deshalb muss Lily lernen zu verstehen, dass Brüllen nichts bringt und andere nur verärgert. Klare und deutliche Worte zu benutzen, ist für ein Kleinkind ein großer Schritt. Ihr sechsjähriger Bruder muss hingegen lernen zuzuhören, zu erklären, zu teilen und zu verstehen, dass Kleinkinder weniger geduldig sind. Und Sie als Eltern müssen lernen, Ruhe zu bewahren – denn die lieben Kleinen können ganz schön kreischen, wenn man ihnen nicht beibringt, es sein zu lassen.
    Mit Kleinkindern muss man sofort an Ort und Stelle reden, mit Teenagern kann man auch noch mit einem gewissen Abstand von der konkreten Situation diskutieren, etwa über Regeln und die Konsequenzen ihres Tuns. Teenager haben vielleicht das Bedürfnis, bei jemandem etwas wiedergutzumachen, oder sie sind traurig über den Verlust eines Privilegs, oder sie möchten Vertrauen wiederherstellen, indem sie zeigen, dass sie halten, was sie versprochen haben.
    POSITIVE STIMMUNG
    In unserer eigenen Kindheit wurden wir oft durch Schreien und Vorwürfe diszipliniert, das war verbunden mit Ärger und unangenehmen Gefühlen. Echte Disziplin hat damit nichts zu tun, sie braucht Geduld und Ermutigung. Sie haben dabei immer zwei Ziele: Ihr Kind soll eines Tages unabhängig werden, das wollen Sie, und Ihr Kind will es auch. Und Sie wollen eines Tages gute Freunde werden; denn Sie waren es, die Ihrem Kind zur Unabhängigkeit verholfen haben.
    WENN ES DARAUF ANKOMMT
    Das Ziel von Disziplin ist nicht, Kinder gefügig zu machen. Das Ziel ist, dass sie auch in Ihrer Abwesenheit über ein Gerüst der Stärke und des Selbstvertrauens verfügen. Irgendwann einmal wird Ihre Tochter abends mit Leuten unterwegs sein, die Alkohol getrunken haben. Irgendwer wird mit dem Auto woanders hinfahren wollen, alle sind sturzbetrunken oder high, alle werden lachen, und ihre Freundinnen werden »los, komm schon« sagen. In diesem Augenblick wird sie dann das Rückgrat haben zu sagen: »Mit dem fahr ich nicht, der ist betrunken« oder »Also hört mal, ich will am Leben bleiben, wir rufen uns ein Taxi«.
    Ich habe bei meiner Arbeit oft mit Jugendlichen zu tun, die gelähmt sind oder eine Hirnverletzung haben, deren Freund bei einem Autounfall ums Leben kam oder die vergewaltigt wurden, nachdem sie mit einem Fremden irgendwohin gingen, wo keine

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