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Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Titel: Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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oder Verfolgung. Dank äußerer Unterstützung und innerer Ressourcen schöpfen sie aus sich selbst eine enorme Stärke.
    Doch die meisten Menschen gehen mit weniger dramatischen Schritten durchs Leben und entwickeln ihre Stärke nach und nach: in einer neuen Schule, in der man niemanden kennt; beim Anblick von Spritzen und Blut in einer Arztpraxis; bei einem Referat in der Schule oder einem Einstellungsgespräch; indem man seine Zusagen einhält, auch wenn man dafür mal die Zähne zusammenbeißen muss. Das Leben selbst bringt uns nach und nach bei, dass wir vieles schaffen können.
    Aber es gibt noch einen dritten Weg, den sichersten und besten: Wir können zu Stärke erzogen werden. Elternschaft besteht zu einem großen Teil daraus, die Töchter dabei zu unterstützen. Nicht, indem wir sie schlecht behandeln oder es ihnen schwer machen, sondern indem wir ihnen behutsam beibringen, immer schwierigere Aufgaben zu bewältigen.
    Sie müssen es durchziehen
    Es fängt damit an, den Mädchen – auf die jeweils dem Alter angemessene Weise – beizubringen, anderen zu helfen und sich in der Familie als Team zu verstehen.
Als Matilda ein Kleinkind war, hatte ihre Mutter mit ihr ein Einschlafritual: Sie wurde gewaschen, putzte sich die Zähne und räumte dann ihre Sachen auf. Schließlich bekam sie im Bett eine Geschichte vorgelesen.
Amy ist im Vorschulalter. Ihre Mutter möchte, dass sie nach dem Abendessen die Teller zur Spülmaschine bringt, dann ihr Spielzeug wegräumt und ihre schmutzige Wäsche in den Wäschekorb wirft.
Mandy geht schon in die Schule. Sie muss den Hund versorgen, ihn füttern und abends ins Haus holen und mehrmals wöchentlich zusammen mit ihrem Vater mit dem Hund Gassi gehen.
Erin ist ein Teenager. Sie arbeitet dreimal die Woche abends nach der Schule in der Bibliothek, um Geld für die Klassenreise zu verdienen.
Die Studentin Myriam kocht dreimal die Woche abends für die Familie, wenn ihre Eltern lange arbeiten müssen.
    Auch wenn es eine Weile dauert, bis man die Kinder so weit hat, zahlt sich das später aus, wenn sie in die Schule oder ins Teenageralter kommen. Dann werden sie ganz von selbst wissen, was sie können, und auch die Erfahrung gemacht haben, dass ihre Familie sie braucht.
    Wie Sie Ihre Tochter dazu bringen, sich kooperativ zu verhalten
    Wenn wir einem Kleinkind sagen, dass es etwas tun soll, dann folgt es manchmal – viel öfter jedoch nicht. Fangen Sie mit einer ganz einfachen Bitte an und schauen Sie Ihrer Tochter dabei in die Augen, damit sie sich in der Pflicht fühlt. Wenn sie nicht folgt, braucht sie eine strengere Aufforderung. Manchmal zeigt das Wirkung. Wenn nicht, müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen. Weder durch Schreien und Drohen noch durch Aufgabe unserer Absicht bringen wir dem Kind etwas bei.
    Stellen Sie sich vor, Ihre Tochter hat wirklich etwas angestellt: nicht gehorcht, jemanden geschlagen, in einem Trotzanfall etwas kaputt gemacht, das Badezimmer mit Filzstiften ausgemalt. Bringen Sie sie in irgendeinen Winkel, wo sie keine Ablenkung hat, und sagen Sie ihr, dass sie stillstehen und mit Ihnen reden soll. Wenn sie das nicht tut, dann sagen Sie ihr, dass sie so lange stillstehen soll, bis sie reden kann. (Bei einem sehr widerspenstigen Kleinkind müssen Sie vielleicht stehen bleiben und es festhalten.) Warten Sie so lange, bis sie sagt, dass sie bereit ist, mit Ihnen zu reden.
    Zara zum Beispiel ist drei …
    Mutter: Wirst du jetzt mit mir reden?
    Zara: Ja. (Schmollt und grummelt)
    Mutter: Was meinst du, was hast du getan, was schlecht war?
    Zara: Nichts.
    Mutter: Möchtest du noch ein bisschen nachdenken?
    Zara: Ich hab Elly gehauen.
    Mutter: Genau, und du sollst andere nicht hauen.
    (Zara s chmollt und grummelt)
    Mutter: Was sagst du?
    Zara: Sie hatte meine Puppe.
    Mutter: Na gut, dann sprechen wir nachher mit ihr. Aber jetzt geht es darum, dass man niemanden haut. Was machst du jetzt, um das in Ordnung zu bringen?
    Zara: Ich will was trinken.
    Mutter: Jetzt bringst du erst mal das in Ordnung, was du falsch gemacht hast.
    Zara: Tut mir leid.
    Mutter: Also gehst du jetzt zu Elly und entschuldigst dich?
    Zara: Ja.
    Mutter: Und was machst du nächstes Mal anders?
    Zara: Ich hau sie nicht.
    Mutter: Super, schön, dass du das verstanden hast.
    Manche denken, Disziplin hätte damit zu tun, das Kind zu »besiegen«. Aber das ist nicht das Ziel. Es geht

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