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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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ich nicht», erklärte Bobby. Die kleine Gestalt auf dem Boden hielt sich schützend die Arme über den Kopf und kreischte. Feiding versuchte aufzustehen, doch Bobby stieß ihn gegen die Betonwand und stellte sich zwischen den Reporter und das Mädchen. Ketten rasselten wie ein Windspiel. Feiding schlug sich mit einem lauten Knall den Kopf an einem Balken an.
    «Bleib unten», sagte Bobby zu Lainey. «Und schütze deinen Kopf.» Dann konzentrierte er sich wieder auf das Wesen, das vor ihm an der Wand lehnte. «Wo ist sie?»
    Feiding quiekte.
    Bobby hob die Waffe und schoss in Feldings andere Schulter. «Ich habe gesagt, dass ich mich nicht wiederhole.»
    Der Reporter zuckte wie ein Fisch auf dem Trockenen und heulte vor Schmerz, während er abwechselnd gegen die Wand und den Balken stieß. «Leck mich! Leck mich! Leck mich!», schrie er.
    Aus der Ferne meldeten sich Sirenen, die rasch näher kamen. Endlich war die Feuerwehr da.
    «Wo ist meine Tochter?», fragte Bobby.
    «Dein süßer kleiner Katy-Schatz?», gackerte Feiding, dann fiel er gegen die Wand, der ganze Körper sich in die Ketten ver­wickelnd. «Das kleine Mädchen, das du nicht nach Hause holen konntest, Daddy?»
    Bobby schoss wieder. Diesmal ins Knie. «Bald sind keine Kör­perteile übrig. Wo ist sie?»
    «Er hat sie!», schluchzte Lainey mit leiser, zitternder Stimme. «Er hat Katy!»
    Plötzlich gaben die Mauern über ihnen ein lautes Stöhnen von sich, gefolgt von einem donnernden Krachen. Der Dachboden war eingestürzt. Die Glühbirnen, die das Labyrinth schwach be­leuchtet hatten, flackerten und gingen aus. Es war stockfinster.
    «Fragen Sie ruhig», krächzte Feiding in der Dunkelheit. Bobby hörte, wie er sich auf dem Boden wand. «Irgendwas. Sie können mich alles fragen. Machen Sie schon.»
    «Komm, steh auf. Wir gehen, Schätzchen!» Bobby steckte die Glock ins Halfter und bückte sich, um das kleine Mädchen hochzuheben. Sie schlang die Arme um seinen Hals und begrub das Gesicht an seiner Brust.
    «Ich bin Lainey», sagte sie leise.
    «Ich weiß. Ich habe nach dir gesucht», antwortete Bobby.
    «Ihnen läuft wohl die Zeit davon, Super Special Agent Dees», murmelte Feiding aus der Dunkelheit.
    «Nicht ganz», gab Bobby zurück, während er sich an der Wand entlang zurücktastete. Er erinnerte sich an die Stelle, wo er sich bücken musste, um durch den höchstens eins zwanzig hohen Durchgang zurück zur Falltür und zu der Klappleiter zu kommen. «Aber Ihnen. Willkommen in der Hölle», rief er hinter sich. «Ich hoffe, es ist Ihnen heiß genug.»

 

90
     
    Er wollte zurück. Er wollte jeden Quadratmeter des engen, feuchten, schimmeligen Kriechkellers untersuchen, den Feiding in ein Kerkerlabyrinth verwandelt hatte. Er wusste, dass es wei­tere Kammern gab. Weitere Geheimnisse. Weitere Opfer. Doch er hatte keine Zeit.
    Als er das Ende der Wand erreichte, tastete er nach dem Seil der Klappleiter und zog sie herunter. Mit Lainey auf dem Arm stieg er die Sprossen in die Vorratskammer hinauf. Durch das quadratische Loch im Boden erkannte er, dass die Küche intakt war. Die Decke war noch nicht eingestürzt. Doch es konnte jede Sekunde so weit sein.
    Er schob Lainey zuerst hinauf. «Zum Fenster! Schnell!», rief er. Man konnte nicht mehr atmen.
    «Ich sehe nichts!», schrie sie.
    Er konnte auch nichts sehen. Der Rauch war schwarz, die Hitze unerträglich. Er kletterte hinter ihr aus dem Loch, packte ihre Hand und zog sie zu Boden. «Halt dich unten! Mir nach!» Auf allen vieren bahnte er sich wie ein Soldat den Weg durch die Küche und zerrte Lainey hinter sich her. Im Frühstücksraum, der von der Küche abging, hatte er ein Erkerfenster gesehen. Er streckte die Hand in die Dunkelheit vor sich und berührte Glas.
    «Großer Gott!», rief ein Feuerwehrmann, der vor dem Fenster stand. «Zurück! Gehen Sie zurück!», befahl er, dann schlug er mit der Axt die Scheibe ein. Glas regnete über Bobbys Kopf, gefolgt von einem brüllenden Seufzen, als Sauerstoff herein- und Rauch hinausströmte.
    «Hol sie raus!», rief ein weiterer Feuerwehrmann von irgend­wo. Bobby sah eine Gestalt, die ihm winkte. Er sollte heraus­kommen. Sich beeilen. Der Feuerwehrmann am Fenster griff durch die geborstene Scheibe und riss Laineys schlaffen Körper aus Bobbys Armen. Er musste all seine Kraft zusammennehmen, um auf die Knie zu kommen. Dann griffen Hände herein und zogen auch ihn hinaus.
    Zwei weitere Feuermänner kamen dazu. Einer packte Bobby, der andere

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