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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Vielleicht war es so, wie die Profilerin gesagt hat, und er hat dich als sportliche Herausforde­rung betrachtet. Ein paar von Rays Gang-Kumpeln wohnen in der Nähe vom Gefängnis in Glade. Wahrscheinlich hat Ray sich bei ihnen einquartiert, um näher an den Knastbrüdern zu sein, an die er den Stoff vertickte.»
    «Und Katy?», fragte LuAnn mit bitterer Stimme. «Wenn Ray wieder in der Stadt war und bei Freunden in Belle Glade lebte, wo ist sie geblieben?»
    Zo zuckte die Achseln. «Darauf   habe ich auch keine Antwort, Lu. Ich wünschte, ich hätte eine.»
    Wieder entstand ein betretenes Schweigen.
    «Was ist mit diesem Sexualtäter, den ihr für Picasso gehalten habt?», fragte LuAnn schließlich.
    «Roller? Ja, das war zu dumm», sagte Zo mit einem kurzen Lachen. «Der perfekte Hintergrund, ein minderjähriges Opfer und der Job im Künstlerbedarf. Doch wie der Zufall es will, hat Roller unsere Undercover-Agentin im engen Jeansminirock an­scheinend nur angequatscht, weil er sie süß fand. Er hat die Na­men Captain und Janizz nicht selbst ins Spiel gebracht und auch den Chat nicht erwähnt. Was er mit Natalie vorhatte, wenn sie in seinen Wagen gestiegen wäre, können wir nur raten - vielleicht dachte er, dass sie leicht zu haben war, oder, bei seinem Hinter­grund, er hatte finstere Absichten. Aber wir gehen davon aus, dass Roller am falschen Ort das Falsche tat und zur falschen Zeit die Fliege machte. Ciro hat rausgefunden, dass er Dope verkauft hat, um sich über Wasser zu halten. Vielleicht hatte er ein paar Tüt­chen im Wagen und wusste, wenn er von der Polizei angehalten wurde, würde er wegen Verstoßes gegen seine Bewährungsauf­lagen zurück in den Knast wandern. Deshalb ist er abgehauen. Ansonsten haben wir nichts gefunden, das ihn mit Feiding in Ver­bindung bringt oder die Theorie stützt, er könnte der Captain sein. Feiding war Picasso, der Mädchenfänger. Feiding war der Captain. Feiding war ElCapitan, und Feiding war Zach Cusano.»
    «Waren sie vielleicht Partner?», fragte LuAnn.
    Zo lachte. «Du wärst ein guter Cop geworden, Lu. Vielleicht hast du Bobby all die Jahre eingeflüstert, wie er seine Fälle zu lö­sen hat, und er heimst deine Lorbeeren ein. Aber falls Roller und Feiding zusammengearbeitet haben, ist das ein Geheimnis, das die beiden mit ins Grab genommen haben. Lainey Emerson sagt, soweit sie es mitbekommen hat, gab es nur einen Entführer, aber sie hat sein Gesicht nie richtig gesehen, also hilft uns ihre Aussage nicht viel weiter. Ich muss langsam los. Camilla wird mich in den Schwitzkasten nehmen wegen des Besuchs bei euch heute, und mir tut jetzt schon der Hals weh vom vielen Reden.» Bobby nickte. «Danke», flüsterte er.
    «Bitte. Hör auf. Das tut weh. Gern geschehen.» Zo stand auf. «Ich gehe lieber, bevor es mir hier zu kitschig wird und alle heulen. Ach, nur eins noch. Veso schuldet mir zwar noch seinen Anteil an dem Gruppenblumenstrauß, aber er ist schon auf dem Weg zurück nach Pensacola. Der Job bleibt deiner, wann immer du zurückkommst. Selbst Foxx hatte einen Sinneswandel - höchstwahrscheinlich dank der Aktion , die als Telefonlawine in seinem Büro eingegan­gen ist. Ich habe selber zweimal angerufen», erklärte er augen­zwinkernd, dann küsste er LuAnn auf die Wange und ging zur Tür. «Also, wenn die Ärzte hier feststellen, dass du nicht mehr dampfst, Shep - wir warten auf dich.»

 

92
     
    Lainey saß zitternd im Bett. Sie war schweißgebadet, und das Herz hämmerte in ihrer Brust. Ängstlich suchte sie in ihrem hell erleuchteten Zimmer nach dem Wecker. Es war 00:10. Sie ver­suchte sich zu beruhigen, wie es Dr. Kesslar ihr beigebracht hatte: Sieh dich in deiner Umgebung um, atme tief ein, mach dir klar, dass du geschlafen hast, mach dir klar, dass du in Sicherheit bist, er­kenne, dass es nur ein Albtraum war. Es war nur ein schrecklicher Albtraum. Du bist zu Hause. Dir kann keiner mehr wehtun.
    Mit stockendem Atem sah sie zu, wie die roten Ziffern auf der Uhr zu oo:oo wechselten. Sie hatte 43 Minuten am Stück ge­schlafen. Das war vermutlich ein Fortschritt. Noch letzte Woche hatte sie überhaupt nicht gewagt, die Augen zuzumachen. Schlaf, falls er denn kam, währte nie länger als zehn Minuten.
    Lainey sah sich in ihrem renovierten kaugummirosa Zimmer um. Das schöne weiße Bett, der dazu passende Schreibtisch und die Kommode, der coole karierte Sitzsack und die Poster von Ro­bert Pattinson und Taylor

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