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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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eine Frühstückszigarette an und fand, er habe getan, was er tun konnte. Zwei Minuten später parkte er vor Gregor Magraths Cottage. Der Wind hatte nachgelassen, und am Strand sah man Leute mit ihren Hunden. Rebus entdeckte kurz etwas draußen auf See, das ein Delphin oder ein Seehund gewesen sein konnte. Er klopfte an Magraths Tür und wartete. Magrath kam auf die Veranda und musterte Rebus durchs Fenster.
    » Wir müssen uns über Ihren Bruder unterhalten«, rief ihm Rebus zu.
    Der Mann schüttelte langsam den Kopf.
    »Sind Sie hergezogen, um ihn zu stoppen? Wenn ja, dann haben Sie versagt …«
    »Verschwinden Sie!«, erwiderte Magrath.
    »Die ersten Jahre war’s noch in Ordnung, aber dann …«
    »Verschwinden Sie!« Magrath schrie jetzt.
    »Es geht zu Ende, Gregor«, beharrte Rebus. »Ich bin sicher, das wissen Sie. Es wird Zeit, die Notbremse zu ziehen und zu retten, was von Ihrem guten Ruf übrig ist.«
    »Ich höre Ihnen gar nicht zu!«
    »Sie müssen ihn überzeugen – es ist für alle Beteiligten leichter, wenn er sich selbst stellt. Sagen Sie ihm, er soll an Maggie denken, wenn schon an sonst niemanden …«
    Gregor Magraths Blick war voller Abscheu, aber Rebus sah auch eine Spur Resignation darin. Der Mann wandte sich ab und ging wieder ins Haus. Rebus wartete, bis Magrath erneut auf der Veranda auftauchte, diesmal mit dem Holzknüppel bewaffnet.
    »Der wird Ihnen nicht helfen«, sagte Rebus kopfschüttelnd und kaum merklich lächelnd. »Nicht mehr. Ich weiß, Sie wollen Ihre Familie schützen – und vielleicht auch Ihren eigenen Namen, wenn Sie schon mal dabei sind. Aber Ihr Umzug hierher hat Kenny von nichts abgehalten. Jetzt ist es Zeit für den nächsten Schritt, Gregor.«
    »Fahren Sie zur Hölle!«
    Magrath verschwand wieder im Innern des Hauses, und Rebus, der noch ein paar Minuten davor stehen blieb und ab und zu mit der Faust an die Tür hämmerte, wusste, dass der Mann nicht noch einmal zurückkommen würde. Er ging zu seinem Saab und rief Siobhan Clarke in Edinburgh an.
    »Bisschen früh für dich«, beschwerte sie sich.
    »Hab ich dich geweckt?«
    »Fast.« Er glaubte zu hören, wie sie sich im Bett aufsetzte. Anscheinend hatte sie einen trockenen Mund und räusperte sich. »Also, wo brennt’s?«
    »Ich bin in Rosemarkie«, gestand Rebus.
    »Und was genau machst du da?«
    »Es ist Magraths Bruder, Siobhan, ich könnte drauf schwören.«
    » Was?«
    »Magrath ist in den Norden gezogen, um den Deckel drauf zuhalten. Der Bruder ist ständig unterwegs. An dem Tag, an dem Annette McKie entführt wurde, war er in Glasgow, er muss über die A9 gefahren sein.« Rebus rieb sich mit seiner freien Hand über die Stoppeln auf Kinn und Wangen.
    » Warte mal eine Sekunde.« Er lauschte, während sie in ein anderes Zimmer ging. »Kannst du das beweisen?«
    »Ich hab Dempsey gesagt, die Spurensicherung soll sich Magraths Transporter vornehmen, außerdem sein Haus und die Garage …«
    »Das hast du Dempsey gesagt?«
    »Sie beißt nicht an, solange ich ihr nichts Handfestes liefern kann. Deshalb dachte ich an dich.«
    »Bist du noch ganz bei Trost?«
    »Anscheinend glauben alle, ich hätte den Verstand verloren – aber ich weiß , dass er’s ist.«
    »So funktioniert das nicht, John.« Sie hielt inne, registrierte erst jetzt, was er einen Augenblick zuvor gesagt hatte. » Wofür brauchst du mich?«
    »Die Telefonnummer der Tankstelle in Pitlochry. Ich will mir die Aufzeichnungen der Überwachungskamera ansehen. Wenn Annette die Stadt per Anhalter verlassen hat, dann muss Kenny Magrath dort gewesen sein.«
    »Ist er zum Tanken von der A9 abgefahren?«
    »Vielleicht.«
    Sie ließ einen langen Seufzer hören. Er stellte sich vor, wie sie auf der Sofakante saß, einen Ellbogen auf dem Knie, die Hand an der Stirn, noch nicht bereit, dem Tag entgegenzutreten, und jetzt schon so was.
    »Je länger er Zeit hat, desto mehr Möglichkeiten geben wir ihm, belastendes Material verschwinden zu lassen.«
    »Dann warte mal eine Minute«, sagte sie und stand auf. Sie suchte die Nummer und diktierte sie ihm zweimal, während er sie aufschrieb und verglich.
    »Danke, Siobhan.«
    »Ich nehme an, Dempsey hat James Bescheid gegeben.«
    »Ich wage zu behaupten, dass mir ein weiterer Anschiss bevorsteht.«
    »Aber du bist kein Polizist mehr.« Sie hielt inne. » Was bedeutet, dass ich eigentlich nicht mal mit dir darüber reden sollte und du das gar nicht machen darfst.«
    »Ich bin aber auch ungezogen«, sagte Rebus mit einem

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