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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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anderen Journalisten runzelten die Stirn, da sie nicht wussten, wer Rebus war. Rasch scharten sie sich um Raymond, wollten unbedingt mit von der Partie sein. Rebus ließ sich Zeit, zündete sich eine Zigarette an und ergriff erst dann das Wort.
    »Derzeit werden verdächtige Personen von DCS Dempsey und ihrem Team vernommen«, rückte er heraus.
    »Irgendwelche Namen?«
    Rebus behielt Raymond im Blick. Der junge Mann streckte ihm sein auf Aufnahme gestelltes Handy entgegen.
    »Die verdächtigen Personen stammen aus der näheren Umgebung«, fuhr Rebus fort. »Zweifellos gibt es bereits Gerüchte …«
    Dann stieg er in seinen Wagen und ließ den Motor an.
    Sollte er nach Hause fahren? Er war sich nicht sicher. Erst mal nach Rosemarkie und an der Garage vorbei, wo Kenny Magraths Transporter parkte. Rebus hielt, stieg aus und spähte noch einmal durch die Scheiben. Alles sah noch genauso aus wie vorher, abgesehen von einer Brotdose und einer Thermoskanne – vermutlich das von Maggie zubereitete Mit tagessen. Ein übrig gebliebenes Sandwich war durch den Plas tikdeckel zu erkennen. An der Garagentür hing nach wie vor das Vorhängeschloss. Rebus ging um das Fahrzeug herum. Es war klein, hatte schmale Reifen mit abgefahrenem Profil. Konnte Magrath mit einem solchen Wagen durch die Wälder bei Edderton gefahren sein, ohne stecken zu bleiben? Rebus suchte nach Schäden, fand aber nur ein bisschen Dreck. Der Transporter war dem Nummernschild nach erst ungefähr ein Jahr alt. Er ging gerade noch einmal drum herum, suchte genauer nach nicht existierenden Kratzern und Dellen, als das Team der Spurensicherung eintraf. Sie waren zu viert – zwei saßen in einem Ford Transit und zwei in einem Vauxhall Astra. Einer von ihnen erkannte Rebus aus dem Container in Edderton. Er schob sein Kinn vor und nickte mit dem Kopf, weiter wurde von Rebus keine Notiz genommen.
    Bevor jemand einen Ausweis von ihm verlangen und ihn fragen konnte, wer er war, nahm Rebus all seine Autorität zusammen und erklärte, man würde die Garage aufgeräumt und mit nur wenigen auf den ersten Blick erkennbaren Versteckmöglichkeiten finden.
    »Sie sollten auch die Umgebung absuchen«, setzte er hinzu. »Falls er Trophäen behalten hat, möchte ich bezweifeln, dass sich diese direkt vor Ihrer Nase befinden.«
    » Wie kommen Sie darauf?«, wurde er gefragt.
    »Ich war mit ihm hier. Er zeigte sich äußerst entspannt angesichts einer möglichen Durchsuchung.«
    Der Fragende verstand und nickte.
    » Wurden die Durchsuchungsbeschlüsse abgesegnet?«, erkundigte sich Rebus und erhielt ein weiteres Nicken als Antwort. »Die Häuser beider Brüder?«
    »Genau.«
    »Ich denke, der grüne Landrover draußen vor Gregor Magraths Haus sollte auch durchsucht werden. Ich weiß nicht, welchem der beiden Brüder er gehört, aber er sollte überprüft werden. Er ist geländetauglicher als der hier.« Rebus zeigte auf den Transporter.
    » Warum veranlassen Sie das dann nicht?«, fragte der Teamleiter.
    »Ist nicht mein Job«, erklärte Rebus und ging zu seinem Saab zurück.

63
    Er fuhr wieder zum Whicher’s. Jetzt, nachdem sich die erste Aufregung über den Leichenfund gelegt hatte, gab es auch wieder freie Zimmer, nur war sich Rebus nicht sicher, ob er über Nacht bleiben wollte. Er setzte sich in die Lounge, lud sein Handy auf und bestellte eine Portion Steak Pie mit Pommes, dazu eine Kanne Tee. Bei einem Gang zur Toilette wusch er sich und betrachtete sich im Spiegel. Er sah aus, als hätte er in seinem Wagen übernachtet. An der Rezeption ließ er sich ein Päckchen mit einer Zahnbürste, Zahnpasta, einem Rasierer und etwas Rasierschaum geben und kehrte noch einmal zur Toilette zurück, um die Mängel zu beheben.
    Mit vollem Magen und einer bereits bestellten zweiten Kanne Tee im Anmarsch fühlte er sich schon wieder halbwegs wie ein Mensch. Es gab mehr als genug Zeitungen, mit denen er sich die Zeit vertreiben konnte, außerdem die hoteleigene Ausgabe von Cracking the Code. Er bat darum, dass ein Nachrichtensender eingeschaltet wurde, allerdings ohne Ton.
    »Kein Problem, Sir«, versicherte ihm der Kellner in der üblichen Schottenweste.
    Ein paar Stunden vergingen, ohne dass Dempsey von sich hören ließ. Rebus vergewisserte sich, dass sein Handy Empfang hatte. Als es endlich klingelte, verriet ihm das Display, dass Siobhan Clarke anrief. Rebus meldete sich.
    »Dempsey hat gerade mit James Page gesprochen«, erzählte sie ihm. »Sie fragt sich, ob du schon wieder in

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