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Maedchenjagd

Maedchenjagd

Titel: Maedchenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Taylor Rosenberg
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gekommen, den Notruf zu alarmieren, weil in diesem Augenblick die Polizei mit gezogenen Waffen das Zimmer gestürmt hatte. Der Versuch, Alex wiederzubeleben, war erfolglos geblieben. Die Droge hatte seine Lungenfunktion unterdrückt, und er wurde noch am Tatort für tot erklärt.
    Die Sanitäter hatten Shana eine Adrenalinspritze gegeben, um der durch das Betäubungsmittel verursachten Starre entgegenzuwirken. »Mom«, sagte sie mit schwacher Stimme und sah sich um. »Wo bin ich?«
    »Du bist in Sicherheit, mein Liebling.« Lily trug das Nachthemd und eine Jacke, die Chris ihr gegeben hatte. Um ihre Hüfte hatte sie ein Laken gewickelt. »Es ist vorbei. Wir sind in einer Wohnung nicht weit von zu Hause. Alex ist fort. Ich hatte solche Angst, du kannst dir das nicht vorstellen.«
    Shana versuchte, sich aufzusetzen, doch einer der Sanitäter beharrte darauf, dass sie liegen bleiben sollte. »Ruhen Sie sich aus«, sagte er. »Sie haben Schweres durchgemacht.« Der Mann wandte sich an Lily. »Ich glaube, sie hat eine leichte Gehirnerschütterung, an ihrem Hinterkopf ist eine Schürfwunde. Den Spuren am Arm nach zu urteilen, hat der Täter ihr entweder das Demerol oder das Morphium, das wir gefunden haben, verabreicht. Wir müssen sie in die Notaufnahme bringen und untersuchen, aber sie wird schon wieder.«
    Chris sah Shana an und streichelte sie am Arm. »Jeder einzelne Polizist von L.A. hat nach dir und deiner Mutter gesucht. Ich bin so froh, dass es dir gutgeht. Ich hatte schreckliche Angst um euch.«
    »Wo ist Alex?« Shana blickte sich im Zimmer um.
    »Er ist weg, Schatz«, sagte Lily mit einem Blick auf Chris. »Er wird dir nie wieder etwas zuleide tun.«
    »Er ist tot, oder?«
    »Ja, doch er wollte es so. Er hat nicht gelitten.«
    Shana wandte sich ab. Lily trat auf die andere Seite des Bettes und sah, dass Shana weinte. »Ich … weiß … das ist dumm von mir«, stotterte sie. »Keine Ahnung, warum ich weine. Es ist so traurig, verstehst du? Er war kein schlechter Mensch. In Whitehall hat er sich um mich gekümmert, ohne ihn wäre ich durchgedreht. Er war einfach völlig fertig, Mom. Wahrscheinlich haben ihn die Drogen total verkorkst.«
    »Ich weiß.« Lily beugte sich ganz dicht zu ihr herunter. »Es ist traurig, aber Alex hat viele Menschen verletzt. Die Drogen waren nur ein kleiner Teil des Problems. Er wollte dich töten, er wollte uns beide töten. Er wäre nie gesund geworden und hätte den Rest seines Lebens im Gefängnis verbracht.« Sie nahm Shanas Hand und küsste sie zärtlich, während sie sich bemühte, die Tränen zurückzuhalten. »Ich hätte es nicht ertragen, wenn er dir etwas angetan hätte. Gott sei Dank bist du gesund.«
    Auch Shana kämpfte gegen die Tränen an. »Ich will nach Hause. Ich will nicht ins Krankenhaus. Können wir nicht nach Hause gehen?«
    »Erst müssen sie dich gründlich untersuchen.« Lily drehte sich zu Chris um, und er trat zu ihr und legte seinen Arm um ihre Taille. »Von nun an wird alles gut. Chris und ich werden an deiner Seite sein und dir helfen, dein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.«
    »Ich bin dabei, meine Liebe«, sagte Chris. »Aber wenn du dich noch einmal allein aus dem Haus schleichst, kriegst du Prügel.«
    Lily blitzte ihn wütend an, aber Shana lächelte. »Machst du Witze? Ganz bestimmt gehe ich nie wieder nachts allein raus. Du brauchst mir nicht zu drohen. Ich war ein Dummkopf. Das nächste Mal, wenn ich nicht einschlafen kann, lese ich ein Buch oder so. Ich habe mir vor Angst fast in die Hose gemacht.«
    Die Polizisten machten Platz, damit die Sanitäter Shana auf eine Bahre legen konnten, um sie zum Krankenwagen zu tragen. Als sie auf der Transportliege festgegurtet war, bat sie ihre Mutter mit einem Wink, näher zu kommen. »Du hast mich wieder einmal gerettet, nicht wahr? Du brauchst es nicht abzustreiten, ich weiß es genau. Auch wenn ich mich nicht rühren konnte, bin ich gegen Ende doch immer wieder kurz zu mir gekommen, und ich habe gehört, was passiert ist. Du hast Alex dazu überredet, sich umzubringen. Er hat bekommen, was er wollte. Denk an all die Menschenleben, die du gerettet hast. Wenn es einen Preis für die beste Mutter gäbe, so hättest du ihn zweifellos verdient.«
    »Du hast dir das eingebildet, so war es nicht«, log Lily. »Alles, was jetzt zählt, ist, dass es dir gutgeht.« Sie beugte sich vor und flüsterte Shana etwas ins Ohr. Shana warf einen Blick auf den Sanitäter und lächelte, dann sagte sie zu Lily: »Du

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