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Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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den Pauer.“ Zu mir gewandt meint sie: „Ich war immer eher für das Praktische. Ich unterrichte an der Uni, weil ich Erfahrung im Umgang von Frauen miteinander und in der Durchführung von Frauenprojekten habe. Aber ‚frauen.com‘ macht mir wirklich Spaß. Und das halte ich für wichtig. Das, was wir tun, sollte immer auch Spaß machen.“
    „Hat Ihr Mann ein eigenes Lokal?“
    „Nein, er ist Küchenchef im Nouvel Grand Hotel. Hannes Brunner. Wilde Arbeit, wir sehen uns momentan wenig. Die sind gerade dabei, in ihrem À-la-carte-Restaurant den ersten Michelin-Stern zu erobern. Und ganz nebenbei haben sie dann auch noch jede Menge Hotelgäste zu versorgen. Wir haben uns in Guatemala kennengelernt. Er hat eine Charity-Gala für österreichische Hilfsprojekte gekocht. Wir haben uns sofort gemocht. Das war vor ziemlich genau fünfundzwanzig Jahren.“
    Hannes Brunner. Das ist einer der wirklich guten Köche. War bis vor kurzem im einzigen Wiener Lokal mit zwei Michelin-Sternen. Ich kenne ihn von einigen Events. Ich weiß, dass ihn auch mein Koch-Freund Manninger schätzt.
    Ich gehe durch die Innenstadt von Wien, vorbei an meiner Lieblingsbuchhandlung. Neugierig schaue ich in die Auslagen. An Büchern komme ich selten vorbei, ganz abgesehen davon, dass ich mich jedes Mal darauf freue, mit der Buchhändlerin zu tratschen. Über Neuerscheinungen und über den Rest des Lebens. Ich kann es kaum glauben. Auch sie hat „Sei ein MANN!“ in der Auslage. Zwar nicht so prominent wie andere Buchhandlungen, aber immerhin: Da liegt ein ganzer Stoß und signalisiert: Kauf mich! Dann zeig ich’s dir!
    „Was soll ich tun?“, sagt eine Stimme vom Eingang her. Die Buchhändlerin hat mich beobachtet. Ich zucke mit den Achseln.
    „Klar muss ich das Buch in die Auslage geben, es ist in allen Bestsellerlisten auf Platz eins. Dabei schreibt der Typ nicht einmal so viel über Sex, wie die Werbung verspricht. Und gut ist es schon gar nicht. Aber das, was in den Medien ist, reicht. Jeder will es lesen. Meine Kundinnen sagen, sie müssen den Schrott haben, um mitreden zu können. – Aber ich schwöre es, ich empfehle ihnen dann gleich noch ein paar ganz andere Bücher.“ Sie grinst. „Für mich sieht er aus wie ein aufgeblasenes Würschtl.“
    Ich stehe vor unserem Kühlschrank und überlege: Ich habe noch zirka eine halbe Stunde, bis Oskar heimkommt. Natürlich muss ich nicht für ihn kochen, wir können auch essen gehen. Aber ich will. Heute irgendwie ganz besonders. Quasi als mein Programm zur Selbstfindung. Ganz unabhängig davon, was man als Frau darf oder soll oder muss oder nicht mehr darf. Ich habe in der Früh Bio-Garnelen aus dem Tiefkühler in den Kühlschrank gelegt. Das ist die schonendste Art, sie aufzutauen. Auch so eine Sache. Was darf man? Ich weiß, wie mies die meisten Garnelen produziert werden. Für die Leute vor Ort, für die Umwelt, aber auch für alle, die sie essen. Also kaufe ich Bio-Garnelen. Ich kann es mir leisten. Bloß: Nicht jede kann sich das leisten. Soll ich deshalb gar keine essen? Ich liebe Garnelen. Und Oskar mag sie auch.
    Gismo wummert ihren runden Kopf gegen mein Schienbein. He, Alte. Du hast schon einen Beutel vom besonders guten Futter verschlungen und dann noch als Belohnung dafür, dass du existierst, drei Oliven gekriegt. Man kann jedenfalls nicht behaupten, dass es meiner Schildpattkatze an Appetit mangelt. „Vielleicht gibt’s später noch mehr Oliven.“ Sie starrt mich an. „Später, hab ich gesagt, nicht gleich!“ – Wie ist das mit Frauen, die mit ihren Katzen sprechen? Beginnender Dachschaden? Kinderersatz? Wie war das heute? Eine kinderlose Emanze kann sich eben nicht vorstellen, dass Frauen gern daheim bei ihrem Nachwuchs sind? Das war ein echter Untergriff. Nur weil es der Leiter unserer Fotoredaktion nicht aushält, dass ich bei Reportagen seine Chefin bin. Er wollte mich provozieren. Ich hab ihn heimgeschickt. Gut so.
    Ich entferne die Schalen und schlichte die Garnelen dicht nebeneinander in eine feuerfeste Schüssel. In einer Pfanne erhitze ich Butter und Olivenöl und röste die Garnelenschalen gut durch. Drei Knoblauchzehen dünnblättrig schneiden und dazugeben.
    Natürlich ist wieder einmal keine offene Flasche Wein im Kühlschrank. Angebrochene Flaschen werden bei uns eben relativ schnell ausgetrunken. Der junge Weißburgunder vom Weingut unserer Freundin könnte passen. Ich öffne ihn, lösche die Garnelenschalen mit rund einem Viertelliter davon ab. – Was

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