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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Rieck
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Bienenwachs herstellt.
     
    Ich halte diese Cremes für eine hervorragende Alternative für die Reise, wenn es wirklich einmal schnell gehen soll (weniger hingegen, wenn man sich vollends angezogen rasieren will und Angst hat, sich mit Schaum vollzuspritzen). Ebenso sind diese Produkte hervorragend für all jene mit sehr empfindlicher Haut, die Seife einfach nicht richtig vertragen. Denn die schaumfreien Cremes sind alle weitgehend seifenfrei, pH-neutral und wirken gleichzeitig ein wenig wie eine Gesichtscreme, ohne die Haut auszutrocknen. Für den Alltag können diese Cremes jedoch frustrierend sein, weil das Einschäumerlebnis fehlt und es doch etwas rauher zugeht.
     

Dosenschaum  
     
Die Aufgabe, die sich der Erfinder gestellt hatte, bestand darin, ein Mittel zu schaffen, das frei von alkalischen Stoffen sein und selbst harte Bärte im Nu rasierfähig machen sollte. (Bedienungsanleitung aus dem Jahr 1941 für Si-Sa-Rasierkrem [sine sapone = ohne Seife])
     
    Schon seit ziemlich genau 1940 versuchen die Hersteller, Schaum zu entwickeln, der leichter anwendbar ist, der ohne Einwirkdauer auskommt und der nicht alkalisch ist, um die Haut nicht anzugreifen. Das Resultat sehen wir heutzutage in der dominierenden Verbreitung von Fertigschaum gegenüber klassischen Rasierseifen und –cremes. Natürlich ist Dosenschaum für einen Rasur-Aficionado ebenso indiskutabel wie Fertigsuppe für einen Fünfsterne- oder auch nur Gelegenheitskoch.
     
    Andererseits muss man aber auch sehen, dass Dosenschaum mit pH-Werten von um die 8,5 auskommt und somit hier einen echten Punkt bei der Hautfreundlichkeit macht (nur die schaumfreie Rasiercreme Xerasol kommt da noch mit). SebaMed   versucht sogar, Rasierschaum im hautneutralen Bereich von pH = 5,5 zu entwickeln, allerdings bisher ohne Erfolg. [14] Wessen Haut Probleme mit alkalischen Seifen hat, der könnte mit Dosenschaum daher sogar besser bedient sein als mit echter Rasierseife. Es ist hier wie so oft: Was für einen Gesunden richtig ist, kann für jemanden mit einer Erkrankung falsch sein. Aber auch andersherum: Wer gesund ist, sollte keine Medizin nehmen.
     
    Wenn du nicht schon wegen des Stils auf eigenes Schaumschlagen umsteigen willst, dann mache einmal den Selbstversuch: Eine Gesichtshälfte mit Dosenschaum, die andere mit selbstgeschlagenem Seifenschaum. Das Resultat der meisten Testpersonen: Wenn man ehrlich ist, kann man während der Rasur keinen wesentlichen Unterschied feststellen, außer dass der kalte Schaum unangenehmer beim Auftragen ist. Die Rasur mit dem Dosenschaum ist etwas kratziger, aber vom Gefühl auch nicht von einem anderen Stern. Der echte Seifenschaum gleitet allerdings sehr viel besser, und die Haare lassen sich etwas besser kappen. Die Unterschiede werden größer, wenn man gegen den Strich rasiert, aber sie sind zunächst nicht riesig. Der Grund dafür ist die zu Anfang des Buches schon einmal erwähnte Hautbetäubung, mit der der Dosenschaum seine Nachteile kaschiert. Deshalb folgt die Überraschung normalerweise nach der Rasur:
     
    Auf der Dosenschaumseite bildet sich eine feine weißliche Schicht aus Hautschuppen. Wenn man einige Minuten nach der Rasur ohne weitere Nachbehandlung über die beiden Seiten streicht, dann merkt man, dass die Seifenseite sanft und glatt ist, die Dosenschaumseite dagegen kratzig und ausgetrocknet. Der Effekt ist nicht eingebildet, sondern wenn man es einmal gesehen hat, dann sieht man es immer wieder.
     
    Noch etwas ist bemerkenswert: Bei Dosenschaum nutzen sich die Klingen schneller ab. Wenn du (noch) eine Dose im Haus hast, dann notiere einmal die Haltbarkeit der Klingen und vergleiche sie mit der Abnutzung bei selbstgeschlagenem Schaum. Du wirst überrascht sein. Ich vermute, dass deshalb so viele Männer im jüngeren Alter mit Dosenschaum zufrieden sind, aber später Probleme bekommen: Für dünne Haare reicht die Einweichwirkung, bei dicken versagt sie zunehmend.
     
    Unter wahren Rasurliebhabern hört und liest man gelegentlich, Rasierschaum sei sogar gefährlich für die Haut. Hier scheint mir aber das Kind mit dem Bade ausgeschüttet zu werden. Wenn Dosenschaum wirklich so gefährlich wäre wie Rasierapostel gern behaupten, dann sollte sich diese Gefahr in Tests der Stiftung Warentest oder Öko-Test irgendwie zeigen. Dort schneiden die Produkte aber durchaus gut ab, auch was die Gesundheitsverträglichkeit angeht. Schlimmer: Es gibt Stimmen, die Fertigschaum für gesünder halten. Ich denke, der Kernpunkt

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