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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Rieck
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bringst, jahrhundertealte Tradition mit umstrittenen Neuentwicklungen zu kombinieren und keine Kosten scheust, dann probiere am Abend davor Clarins Rêves d'Hommes, andernfalls nimm Haslingers Aftershave Lotion als Feuchtigkeitscreme und Bartaufweicher für den Abend davor.
     

Sonstige Spielereien
     

Nass gegen Trocken   – da schneiden sich die Geister
     
    Brrrrrrrrr. SCHÜTTEL. Grrrr! Rassel! Das ist nicht nur der Klang eines pulsgesteuerten, elektrothermisch betriebenen Elektrorasierers der neunten Generation, sondern der Klang, der in Comic-Heften den Protagonisten begleitet, wenn er gerade grün anläuft und Hühnerteile, Zündkerzen sowie anderes Unverdautes in einen Metalleimer erbricht. "Silent Wave Technology, flüsterleise" steht auf der Packung. BrrrrKrrrssskrskrssBrrr! Soviel meine Meinung zum Elektrorasierer.
     
    Du kannst jetzt getrost den Rest das Kapitels überspringen, es sei denn, du möchtest gern noch ein wenig unterhalten werden. – Also gut, du willst unterhalten werden. Machen wir den Test: Kann man eigentlich anhand irgendwelcher "objektiver" Kriterien Nass- und Trockenrasur beurteilen?
     
Sanftheit
     
    Die gängige Weisheit besagt, dass Elektrorasieren schonender für die Haut ist, weil die Klinge durch eine Scherfolie von der Haut abgeschirmt bleibt. Aber hier scheiden sich wirklich die Geister, denn so ganz genau scheint es niemand zu wissen. Ich habe bei mehreren Professoren angefragt, die sich mit Kosmetik oder der Haut beschäftigen, aber keiner wollte sich festlegen. Weitgehende Einigkeit besteht darüber, dass die " mechanische Belastung " der Haut durch eine Elektrorasur geringer ist und dass es sehr empfindliche oder gealterte Haut gibt, die Nassrasieren gar nicht verträgt. Auch ist die Elektrorasur klar im Vorteil, wenn die Gesichtshaut mit Narben, Pickeln, Warzen oder anderen Unebenheiten übersät ist.
     
    Andererseits haben Elektrorasierer ein Problem, wenn die Scherköpfe nicht oft genug desinfiziert werden, denn dann kann es zu Haarwurzelentzündungen kommen. Außerdem führt die Elektrorasur bei Vielen zu eingewachsenen Haaren , die sich als schwarze Pickel äußern.
     
    Allerdings greifen die beim Nassrasieren verwendeten Rasierseifen potenziell auch gesunde Haut an und können Stoffe enthalten, die Allergien auslösen. Zudem trägt Nassrasieren auch immer kleine Teile der obersten Hautschicht ab. Das wiederum ist zu gewissem Grad durchaus erwünscht, denn die Haut regeneriert sich täglich neu und stößt in diesem Prozess abgestorbene Hautzellen ab. Bei der Nassrasur ist daher ein Peeling-Effekt   mit eingebaut, der diese Hautzellen gleich im Nebenbei mit beseitigt.
     
    Allerdings wäre es blauäugig zu glauben, dass die Klinge exakt zwischen lebenden und schon abgestorbenen Hautzellen unterscheidet, sondern natürlich trägt sie auch immer einige lebende Zellen mit ab. Das wiederum ist bei fachgerechter Anwendung und einer gesunden Haut ein Vorteil . Denn es animiert die Haut dazu, sich verstärkt selbst zu regenerieren, was einem Verjüngungseffekt gleichkommt. Es ist in der Tat die gleiche Methode, die bei " Schälkuren " (oft chemisch) erreicht werden soll, was eine der wenigen Techniken ist, die tatsächlich zu einer Hautverjüngung führen. Eine Schälkur ist sozusagen Peeling für Harte – da deren Langzeitwirkung noch ein wenig unerforscht ist, sollten wir hier allerdings nicht zu enthusiastisch werden.
     
    Fazit: Bei Hautproblemen liegt die Elektrorasur vorn. Zu diesen Problemen gehören Allergien, Hautunebenheiten (auch durch einen Unfall), besonders empfindliche oder gealterte Haut. Bei gesunder Haut ist Nassrasur meist die vorteilhaftere, wenn auch nicht die sanftere Methode.
     
Gründlichkeit
     
    Hier gibt es einen klaren Sieger: die Nassrasur. Die Elektrorasur hat immer das Problem, dass sie wie eine Schere schneidet und der eine Teil der Schere (nämlich die Scherfolie) einen Abstand zur Haut verursacht. Wenn diese Folie 0,05 mm dick ist und das Barthaar am Tag 0,3 mm wächst, dann haben wir einen rechnerischen Gründlichkeitsnachteil von vier Stunden gegenüber dem Schneiden mit einer Klinge – und das ist ziemlich konservativ gerechnet gegenüber der Erfahrung, die man als Elektrorasierer macht: Mittags kratzt es so stark wie beim Nassrasieren erst spät abends.
     
Energieverbrauch  
     
    Eine beliebte Trivial-Pursuit-Frage ist die, ob Nass- oder Trockenrasur mehr Energie verbraucht. Die verblüffende Antwort lautet: Nassrasur

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