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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Rieck
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sind, hat sie in der Anwendung keinen Vorteil gegenüber Alaunstein, aber falls dieser bei dir nicht wirkt, dann probiere die Watte, denn der Wirkstoff ist ein anderer. Allerdings ist die Watte eher etwas für größere Schnitte, weil sie sich sehr viel schneller verbraucht als Alaunstein. Dann ist sie aber deutlich Vorteil, weil sie das herauslaufende Blut aufnimmt. Es ist sehr empfehlenswert, vor ausgiebigeren Rasierversuchen etwas von der Clauden-Watte im Spiegelschränkchen zu haben.
     
    Wenn der Schnitt größer ist, dann hilft alles nichts und es muss etwas über die Wunde. Man erkennt den Zustand an den verschreckten Gesichtern seiner Mitmenschen, die das tropfende Blut im Gesicht und auf dem Hemd sehen, aber sich nie trauen würden, es anzusprechen. In diesen Fällen ist ein Pflaster   anzuraten (das ja steril verpackt ist) oder auch Sprühverband . Wobei man tunlichst die Augen und die Schleimhäute schützen muss, denn Sprühverband ist eigentlich nicht für die Anwendung in der Gesichtsregion entwickelt worden, hat dort aber den unschätzbaren Vorteil, durchsichtig zu sein. Das kann deutlich besser aussehen, als eine im Laufe der Tage unübersichtlich werdende Ansammlung von Pflastern (aber auch schlechter, wenn Unwissende es für abblätternde Haut halten). Das klassische Flint   ist übrigens viel besser als das weiter verbreitete Hansaplast.
     

Der Workflow  
     
    Rasieren besteht aus einer Vielzahl von Schritten, die man in eine sinnvolle Reihenfolge bringen muss. Die Einen nennen das Workflow, für die Anderen ist es ein meditatives Ritual   für eine genussvolle Viertelstunde. Deshalb ist der Ablauf auch so individuell wie der eigene Bart. Dennoch hier einige Vorschläge:
     
    Der Standardworkflow ist dieser: In die Dusche, Barthaare sofort nass machen, wodurch sie während des Duschens einweichen. Anschließend beim Abtrocknen das Gesicht nass lassen, bei Ölgrundierung das Öl auftragen, Schaum schlagen und auftragen, einwirken lassen, in zwei bis drei Durchgängen rasieren, Gesicht abtrocknen, Aftershave, gegebenenfalls Aftershave-Lotion oder Creme danach, Arbeitsplatz aufräumen, freuen. – Natürlich wäre das auf Dauer zu einfach. Kommen wir daher zu den Varianten:
     
    In Amerika war es lange üblich, sich das Gesicht zuerst mit Seife   zu waschen, die Seife auf der Haut zu lassen und dann den Rasierschaum aufzutragen. Das war ein Trick, um die faktische Einweichdauer zu verlängern. Denn die normale Seife wirkt sehr ähnlich wie Rasierseife und kann die ganze Zeit wirken, in der man die Rasierseife oder –creme aufschäumt und dann aufträgt. Man kann das auch heute noch so machen, indem man sich unter der Dusche das Gesicht zuerst mit Seife wäscht, sie aber nicht abspült. Empfehlenswert ist es dafür, eine sehr stark rückfettende Seife zu verwenden, ohne Weiteres auch eine wohlriechende Rasierseife (zum Beispiel von Olivia's Seife, www.olivia-seife.de ). Beim Abtrocknen das Gesicht auslassen, am Waschbecken erneut anfeuchten, Rasieröl aufttragen, Rasiercreme aufschäumen und ohne jede Wartezeit loslegen. Dies ist eine gute Methode für alle, die das Warten nach dem Einschäumen hassen und dennoch eine lange Einwirkdauer mit Seife brauchen.
     
    Manche verlängern die Einwirkzeit der Rasierseife auf ähnliche Weise, indem sie sie schon zu Beginn unter der Dusche aufschäumen und aufs Gesicht auftragen. Bis zum Ende des Duschens sind mindestens drei Minuten vergangen und man kann danach direkt mit der Rasur beginnen. Das hat nur den Nachteil, dass man das Auf- und Einschäumen nicht so gut als Erlebnis zelebrieren kann.
     
    Wer die drei Minuten Einwirkdauer auf jeden Fall außerhalb der Dusche einhalten will, kann sich in der Wartezeit die Zähne putzen, das Bad aufräumen, Rasierklingen wechseln, Kaffee kochen, Zeitung lesen, Bücher schreiben, telefonieren (mit Freisprecheinrichtung).
     
    Eine typisch amerikanische Methode ist es, sich unter der Dusche   zu rasieren. Das verbraucht eine Unmenge an Wasser, man ist abgelenkt, schlägt sich mit beschlagenen Spiegeln herum (sofern man in der Dusche einen montiert beziehungsweise angehängt hat) oder rasiert sich chaotisch blind, hat ständig Angst, den Schaum versehentlich abzuwaschen, bekommt trotz der Unmengen Wassers seine Klinge kaum sauber und hat manchmal einen heruntergefallenen Merkur Futur im Fuß stecken.
     
    Demgegenüber ist die typisch europäische Methode, sich wie bei einem alten Barbier   den Bart mit einem in

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