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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Rieck
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der Rasur etwas falsch gemacht hat, denn auch bei sehr gründlicher Rasur hält sich das Brennen in sehr erträglichen Grenzen.
     
    Das Auftragen selbst geht mit einem Pumpzerstäuber oder mit den bloßen Händen (man nennt ein dafür vorgesehenes Aftershave dann Splash ). Der Zerstäuber hat den Vorteil, dass man nicht mehr die ohnehin schon gereizte Haut anfassen muss und ist daher für manch einen angenehmer. Wenn es dein Lieblings-Aftershave nicht im Zerstäuber gibt, dann kannst du dir einen separat kaufen und auffüllen. Du solltest das Aftershave auf die trockene Haut auftragen, nicht auf die nasse, damit seine Wirkung nicht verwässert wird. Ist dir das Aftershave hingegen einfach zu stark, dann lasse eben etwas mehr Feuchtigkeit auf der Haut – das schwächt zwar die positive Wirkung ab, aber eben auch die negative. Und auftragen heißt in jedem Fall auftupfen oder mit der hohlen Hand senkrecht aufspritzen, also ohne dabei zu reiben. Ob du lieber mit einer Hand oder mit beiden großflächig ins Gesicht klatscht, ist reine Geschmacksache.
     
    Statt eines explizit als Aftershave ausgewiesenen Wässerchens eignet sich übrigens ein Eau de Cologne   ebenso gut, das sich nur durch einen etwas höheren Parfümanteil unterscheidet und damit etwas bis deutlich teuerer ist. Die Wirkung ist hingegen praktisch identisch, allerdings wird es nur in seltensten Fällen als Splash eingesetzt, obwohl man es natürlich auch als solches verwenden kann, wenn es einem dafür nicht zu schade ist ( mehr dazu auf Seite 298 ).
     
    Etwas sanfter als die eben genannten Alkohollösungen gehen Balsams   und Gels   zu Werke, obwohl auch sie oft alkoholbasiert sind. Der Hau(p)tnachteil von Alkohol   ist, dass die Haut danach spannt und ausgetrocknet wirkt. Zudem gibt es Viele, bei denen der Alkohol Hautreizungen auslöst. In beiden Fällen hilft es, statt des klassischen Aftershaves ein antialkoholisches Balsam zu verwenden, eventuell auch nach dem Auftragen des alkohlbasierten Aftershaves (die Kosmetikhersteller werden sich freuen, deine Frau wird spätestens beim siebten Fläschchen auf der Spiegelablage nervös, aber was soll's). Die Lotionen reichen von feuchtigkeitsspendend über belebend zu beruhigend und schmerzlindernd. Einige sind sauer, nicht weil sie zu selten gekauft werden, sondern um die alkalische Wirkung der Rasierseife zu neutralisieren und den "Säureschutzmantel" der Haut schneller wieder herzustellen. In dem Kapitel über Wässerchen beschreibe ich einige (Seite  250 ), aber man sich ruhig ein paar Jahrzehnte Zeit für eigene Versuche nehmen, denn es ist viel schwerer als bei Rasierwasser, eine Aftershave-Lotion zu finden, das einem in bezug auf alle Kriterien zusagt und die man auch noch verträgt.
     
    Zurück zur Infektionsvermeidung: Selten kann man der Versuchung widerstehen, seinen eigenen Bart (bzw. dessen Fehlen) immer wieder zu befühlen . Das soll auch so sein und ist Teil des Rasurerlebnisses. Aber achte darauf, dass die Hände wirklich sauber sind. Damit ist weniger das Aussehen gemeint als mehr die Keimfreiheit, denn die winzigen Verletzungen in der Hautoberfläche bergen immer eine Gefahr für das Eindringen von Kranheitserregern.
     
    Wenn die kleinen Verletzungen wieder geschlossen sind, dann sind Bakterien   auf der Haut allerdings sogar wieder erwünscht. Und zwar möglichst die, an die sich die Haut bereits gewöhnt hat, also sozusagen deine Bakterien, die überall bei dir zu Hause leben. In den 1960er Jahren hat man die Umgebung von Babys ständig so steril wie möglich gehalten und sich gewundert, dass sie leichter Infektionen bekamen als früher. Heute versucht man dagegen, ein Baby möglichst schnell den Bakterien auszusetzen, mit denen es ohnehin jeden Tag in Berührung kommt. Denn auf diese Weise gewöhnen sich die Abwehrkräfte daran, und dort, wo sich die heimischen Bakterien breit machen, können andere nur noch schwerer hinzukommen. Da unser erklärtes Ziel immer eine Babyhaut ist, sollten wir genauso vorgehen (keine Sorge, die Aussage stimmt auch ohne diese kreative Logik). Problematisch sind daher nur "fremde" Bakterien von öffentlichen Gebäuden und S-Bahnen, die aber dann hoffentlich schon eine mit heimschen Bakterien besetzte Haut vorfinden.
     
    Allerdings relativiert sich das alles ganz schnell wieder, weil der gekonnte Rasur-Aficionado ohnehin ständig von schönen Frauen gestreichelt wird, die die glatte Haut selbst erleben wollen. (Bei abweichenden Erfahrungen: Lies

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