Maennerschlussverkauf - Roman
in dieser traumhaften Bar auf Mallorca! Hier, an diesem Ort, an dem es für ihn nur einen einzigen Grund geben kann, da zu sein. Und dieser Grund bin ich. Es kann keinen anderen geben. Egal was war, egal was kommt, in diesem Moment ist er da. Und das reicht mir.
Ich falle ihm um den Hals, und als ob Tom nur darauf gewartet hätte, sucht er meine Lippen, sie verschmelzen mit seinen und dann …
Dann steht die Welt endlich tatsächlich still. Und das ist garantiert keine Fantasie. Es passiert wirklich. Es ist die Realität.
Pommes aus dem Blumentopf
Shoppingbeutetagebuch:
Sexy Ich-habe-meinen-Freund-zurück-und-werde-ihn-verführen-bis-ihm-schwarz-vor-Augen-wird-Unterwäsche: 3 Shoppingbags voll (aber alle überflüssig, weil sowieso nie lange an)
Mehr Zeit zum Shoppen hatte ich nicht, denn ich habe gerade Besseres zu tun. Glücklich sein zum Beispiel.
Ich sitze in einem traumhaften Café in der Innenstadt von Palma de Mallorca, umgeben von Palmen und Blumen. Vor mir ein Brunnen, auf dem sich weiße Tauben niedergelassen haben, die Sonne scheint, und der Mann, den ich liebe, hat mir eben Pommes im Blumentopf bestellt. So muss das Paradies aussehen. Zumindest mein persönliches.
Hinter mir liegen die sechsunddreißig schönsten Stunden meines Lebens. Nachdem wir uns im Abaco irgendwann voneinander gelöst haben, sind wir in die Finca gefahren, und Tom ist in mein Himmelbett eingezogen. Seitdem haben wir uns maximal ein einziges Mal für zwei Stunden am Stück losgelassen. Und das auch nur, weil ich mit Leonie zu einem kleinen Notfall-Shopping-Einsatz gedüst bin (dass ich auf Mallorca sexy Unterwäsche brauchen würde, also damit konnte nun wirklich niemand rechnen).
Dass Tom tatsächlich auf die Insel gekommen ist, konnte ich anfangs gar nicht glauben. Aber es hat sich herausgestellt, dass er, nachdem er mich nach meinem Auftritt auf der Preisverleihung nicht erreicht hatte (mein Handy habe ich nach dem Desaster im Coloneum natürlich umgehend ausgeschaltet), direkt Leonie angerufen hat. Nachdem er sie in »mühevoller Kleinarbeit«, wie er sich ausdrückte, überzeugt hatte, dass er doch kein Riesenarschloch ist, hat sie ihm tatsächlich verraten, wohin ich Hals über Kopf geflüchtet bin. Woraufhin er, ohne lange zu überlegen, die nächste Maschine gebucht hat und gemeinsam mit Alex und Torben nach Mallorca geflogen ist.
So viel zum Thema Riesenarschloch …
Die Jahrhundertabfuhr auf der Preisverleihung war in dem Sinne gar keine Jahrhundertabfuhr. Zumindest keine gewollte … Dass Tom mich auf dem roten Teppich wiedergesehen hatte, brachte ihn so durcheinander, dass er gar nicht erst auf der Preisverleihung war, sondern sich ohne Umwege in die nächste Bar chauffieren ließ, um sich dort einen hinter die Binde zu kippen. Also mache wohl doch nicht nur ich richtig blöde Sachen, aber das nur nebenbei. Jedenfalls verfolgte er meinen Auftritt und die Liebeserklärung im Fernsehen und fuhr sofort los, um zu mir zu kommen. Die große Geste hat insofern also tatsächlich Wirkung gezeigt. Nur war ich zu dem Zeitpunkt blöderweise schon auf der Flucht …
Alles hochdramatisch und filmreif, zumindest kann ich das jetzt, nach dem Happy End, so sehen.
Ein paar entscheidende Fragen habe ich mich allerdings noch nicht zu stellen getraut. Ich wollte die Magie der letzten Tage nicht gleich wieder zerstören … Doch wenn ich mir Tom, diesen wunderbaren Mann, so betrachte und beobachte, wie er an seinem frisch gepressten Orangensaft nippt und mir zuzwinkert, dann wird mir klar, dass es an der Zeit ist, auch die letzten unausgesprochenen Dinge zwischen uns endlich zu klären. Denn nur ein ehrliches Happy End ist ein richtiges Happy End. Wenn ich bloß nicht so eine Angst vor seinen Antworten hätte …
»Duhuuu …«, fange ich an und weiß nicht, wie ich weiterreden soll. Mir spuken so viele Fragen im Kopf herum, aber ich will sie nicht alle auf einmal stellen und gleich wieder alles kaputt machen. Und ob ich die Wahrheit mögen werde, ist noch eine ganz andere Sache.
»Was ist los, Prinzessin?«, fragt Tom und nimmt meine Hand.
Sofort schmelze ich dahin. Aber das bringt ja auch nichts. Okay, was soll’s. Ich muss mich einfach trauen! Ganz tief hole ich Luft, dann lege ich los. Nachdem ich mich einmal dazu entschlossen habe, sprudeln die Fragen auch sofort aus mir heraus wie das Wasser aus dem Springbrunnen vor uns.
»Warum bist du im Krankenhaus eigentlich nicht ans Handy gegangen? Und warum hast du mich
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