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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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recht.
    »Mhh … aber sich einen Callboy nach Hause zu bestellen, hat doch auch immer diesen schmuddeligen Touch! Ich meine etwas viel … Seriöseres? Irgendwas, was vielleicht nicht jeder Frau zugänglich ist. Ein Geheimtipp sozusagen. Man ruft dort an, bestellt sich einen Mann für einen Abend oder vielleicht auch für eine ganze Nacht, und am nächsten Tag ist der Kerl verschwunden. Vor dem Frühstück, versteht sich! Und natürlich müsste man zwischen verschiedenen Männern wählen können.«
    »Das nennt man immer noch Callboys, Isa. Und wenn du mehr Auswahl haben möchtest, dann brauchst du wahrscheinlich einen Männerpuff . Brrrr, allein schon das Wort!«, versucht Pia, mich auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Aber sie schafft es nicht, denn ich krame in der Phantasieecke meines Gehirns nach einer Fortsetzung dieser Idee.
    Wir verlassen das Bad und fläzen uns auf die Couch, während ich mein Gesicht mit einer Feuchtigkeitscreme einreibe.
    »Ich hab’s!«, rufe ich plötzlich. »Ein Männertaxi!«
    Pia schaut mich erstaunt an. »Männertaxi?«
    »Ja, stell dir vor, anstatt eines Pizzataxis würde es ein Männertaxi geben! Man ruft als Frau dort an, bestellt sich die Nr. 21, und schon bekommt man eine halbe Stunde später ein leckeres Kerlchen serviert. Frisch geduscht, frisch rasiert und extra scharf mit allem, was dazugehört.«
    Bei der Nr. 21 muss ich natürlich an Christoph Metzelder denken, den Fußballspieler, der bei der WM 2006 genau diese Nummer auf seinem Rücken trug. Ich bin die absolute Keine-Ahnung-Haberin, was Fußball angeht. Aber als damals Tom mit ein paar Freunden bei mir unbedingt die WM verfolgen wollte, konnte ich kein Spielverderber sein und habe mich dazugesetzt, um in einer Zeitschrift zu blättern. Irgendwann schrien alle »Oooooh« und »Aaaaaah«, und ich schaute auf den Bildschirm. Dort sah ich ihn dann: groß, schlank, dunkelhaarig. Unheimlich lange Fußballerbeine. Und unglaublich sexy. Also stimmte ich in das allgemeine »Oooooh« und »Aaaaaah« ein, wenn auch aus anderen Gründen.
    »Wer ist das? Wer ist das?«, fragte ich aufgeregt und klebte mit der Nase am Bildschirm.
    »Das ist Christoph Metzelder«, sagte Tom genervt, »und nun weg da!«
    »Ich hol euch mal schnell ein paar Bier!«, behauptete ich, flitzte aber nicht in die Küche, sondern in mein Schlafzimmer und googelte nach dem besten Grund, zweimal fünfundvierzig Minuten fernzusehen.
    Ich habe über vierzigtausend Fotos von ihm gefunden – und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich einen Großteil von ihnen auch angesehen habe. Auf manchen trug er einen Vollbart und erinnerte mich an Jesus. Das gefiel mir nun nicht. Aber es gab ihn auch frisch rasiert, und auf einigen Fotos hatte er diesen unbeschreiblichen Blick. Wenn ein Mann mich im wahren Leben so anschauen würde, wäre ich vermutlich sprachlos. Oder ich würde brüllen: »Nimm mich, benutz mich und wirf mich dann ruhig weg, Babe!«
    Seitdem ist Christoph Metzelder neben George Clooney ein gerngesehener Hauptdarsteller in meinen Träumen. Ich stelle mir vor, wie ich nach einem wichtigen Spiel, bei dem er sämtliche entscheidenden Tore geschossen hat, im Whirlpool auf ihn warte. Erstaunlicherweise ist Christoph weder verschwitzt noch erschöpft, als er das Handtuch fallen lässt und …
    »Hey, das hört sich jetzt aber mal interessant an!«, reißt Pia mich aus meinen Gedanken. »Und vor allem wäre es cool, wenn man jederzeit und von überall dort anrufen könnte. Denn jeder würde denken, dass man sich eine ganz normale Pizza bestellt.« Sie lacht. »Ach, herrlich – ich rufe von meiner letzten Kundin aus an, und wenn ich dann nach Hause komme, steht mein Feierabend-Verwöhner bereits vor der Tür!«
    Ich stecke mir eine Nussnougatpraline in den Mund. »Verwöhnen ist ein gutes Stichwort. Ich finde aber, es sollte dabei nicht nur um Sex gehen. Man könnte auch gemeinsam …« Ich überlege. »Shoppen gehen!«, fällt mir dann ein. »Es wäre doch toll, wenn man jemanden dabeihätte, der nicht rumnörgelt, weil es mal wieder länger dauert als geplant, und der dann auch noch schön die Tüten nach Hause trägt. Und ein nettes Essen zu zweit in einem schönen Restaurant wäre auch klasse.«
    »Wieso denn in einem Restaurant«, überlegt Pia. »Wäre doch viel besser, wenn der Mann alle Einkäufe erledigt und bei mir in der Wohnung kocht, nachdem er mir ein Schaumbad eingelassen hat. Danach gibt es dann Candle-Light-Romantik, um nach

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