Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)
ertappt, räuspere mich und beschließe, mich mit einem Ach, das war doch alles nur ein Spaß, haha aus der Affäre zu ziehen.
»Ja, äh, also …«, stottere ich, »alles.«
Das habe ich nicht wirklich gesagt, oder? Aber bevor ich das Missverständnis aufklären kann, stolziert Paolo schon zu meiner Anlage hinüber. »Dann dreh ich uns die Musik mal ein bisschen lauter«, grinst er.
Ich träume. Das ist die einzige Erklärung für das, was hier gerade passiert. Ich bin eingeschlafen und habe einen Traum. Blitzschnell kneife ich mich in den Arm. Aua! Das tut weh … und ist der eindeutige Beweis: Ich schlafe nicht – habe aber trotzdem einen Alptraum. Denn auch, wenn ich mir solche Situationen wie diese hier manchmal heimlich in Gedanken ausmale – ich bin nie davon ausgegangen, dass es wirklich passiert! Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass auch Pia ziemlich verdutzt aus der Wäsche schaut.
Paolo beugt sich übertrieben lasziv zur Anlage vor und streckt uns dabei wieder seinen Knackarsch entgegen. Super wäre jetzt natürlich, wenn die Weather Girls It’s raining men schmettern würden – das wäre so absurd, dass wir gemeinsam darüber lachen könnten, was hier gerade passiert, und dann könnte Paolo prustend zugeben, dass er uns eigentlich nur veräppelt hat, und …
Aber das Leben ist kein Wunschkonzert, und das Radioprogramm ist es heute auch nicht. Statt eines witzigen Situations-Entkrampfers schallt ausgerechnet ein Modern-Talking-Hit aus meinen Lautsprechern. Irgendwie billig. Aber das passt natürlich durchaus dazu, was Paolo nun abzieht.
»Setz dich, Isa-Mäuschen.«
»Aber ich …«
»Setz dich!«, grollt er dunkel und verführerisch. Ich erschrecke mich so, dass ich seiner Bitte Folge leiste, und falle neben Pia auf die Couch. Sie drückt mir ein Glas Wein in die Hand – und ich trinke es in fast einem Zug leer. Das kann ja heiter werden! Anscheinend bin ich jetzt in genau so einer Situation, von der später beim Erzählen niemand glauben wird, dass es wirklich passiert ist.
Paolo steht vor uns, bewegt sich zur Musik und greift mit den Händen an den Saum seines hautengen T-Shirts, um es langsam ein Stück hochzuziehen. Das macht der doch nicht zum ersten Mal!
»Brother Louie, Louie, Louie«, murmelt Pia tonlos. Dann kichern wir beide zeitgleich los. Paolo, der uns gerade wieder den Rücken zugekehrt hat, um seinen Knackarsch zu präsentieren, bekommt davon nichts mit.
»Das ist doch alles nicht wahr!«, flüstere ich.
»Ich kann’s auch nicht glauben«, grinst Pia. »Aber weißt du was: Das nehmen wir jetzt mit! Ich meine, hallo … wann passiert einem so etwas schon mal?«
Vielleicht hat sie recht. Vielleicht muss ich mich einfach nur ein bisschen locker machen und abwarten, was passiert? Okay, Isa, entspann dich …
… go with the flow …
… mach dich locker …
… ommmmmmmmm …
Ich bin alles andere als verklemmt, aber für das hier brauche ich anscheinend noch eine gewisse Eingewöhnungsphase. Schnell schenke ich Pia und mir ein zweites Glas Wein ein.
Paolo, der sich uns wieder zugewandt hat, lässt mir aber keine Zeit, das Glas an meinen Mund zu setzen, denn er greift nach meiner Hand, zieht mich von der Couch hoch, legt meine Finger an sein T-Shirt und bedeutet mir, ihm beim Ausziehen behilflich zu sein. Wie ein Schulmädchen komme ich mir vor, als ich das Shirt Zentimeter für Zentimeter an seinem Astralkörper nach oben schiebe, bis eine unbehaarte, sehr muskulöse Männerbrust zum Vorschein kommt. Wow! Paolo hat einen dieser Körper, die man sonst nur in photoshopbearbeiteten Parfümwerbeanzeigen sieht.
Ich bekomme ein flaues Gefühl im Magen – und eine Etage tiefer passiert etwas ganz anderes.
Ich spüre mehr, als dass ich es sehe, wie Paolo seine Hüften lasziv im Rhythmus vor meinen bewegt – und merke, dass ich nun doch langsam in Stimmung komme …
»Habt ihr Lust auf einen Dreier, Ladys?«
Scrrrratsch!
Ich habe das Gefühl, als hätte gerade jemand Thomas Anders die Faust ins Gesicht geschlagen und Dieter Bohlen ein Knie in seinen Unterleib gerammt, damit sie aufhören zu singen.
»Aber … also …« Ich bekomme kein vernünftiges Wort raus.
»Ähm …« Pia scheint es hinter uns auf dem Sofa ähnlich zu sehen. Paolo greift an mir vorbei nach ihrer Hand und zieht sie zu sich hoch, während sie abwechselnd zu ihm und mir schaut und genauso perplex wirkt wie ich. Und auf einmal liegt Paolos eine Hand auf meiner rechten Brust und die
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