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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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andere auf Pias linker.
    Irgendwas läuft hier gerade mächtig schief.
    Ich bekomme kalte Füße. Aber so was von!
    »I caaaan’t liiiiive, if living is without you«, singt nun Nilson aus dem Radio. Von wegen! Ich kann gerade supergut ohne das hier leben! Ein Dreier? Mit Pia und unserem Pizzataxifahrer? Never ever.
    »Also Paolo, es war nett mit dir … aber …«
    Paolo macht keine Anstalten, sich zurückzuziehen, und streichelt mir nun über meine Wange. »Nun hab dich nicht so, Kleine, du willst es doch auch«, haucht er in mein Ohr. Dann schaut er Pia an, leckt sich mit seiner Zunge über seine Lippen und stöhnt: »Und du doch auch, du Luder!«
    Ich reiße mich von ihm los, zupfe meinen Bademantel wieder zurecht und mache zwei schnelle Schritte zur Seite. »Was bekommst du für die Pizza?«, frage ich in ernstem Ton.
    »Die schenke ich euch, wenn wir jetzt damit weitermachen, womit wir angefangen haben, Ladys.«
    »Wir können unsere Pizza selber bezahlen«, sagt Pia, die sich bereits neben mich gestellt hat, »und wir haben keine Lust auf einen Dreier.«
    »Und das soll ich euch glauben?« Paolo streicht sich selbstverliebt über seinen durchtrainierten, glattrasierten Oberkörper, der auf einmal gar nicht mehr so sexy aussieht wie noch vor wenigen Augenblicken.
    »Paolo, es war nur ein Test. Wir wollten nur mal sehen, wie ein Mann wie du so tickt, und du hast den Test … bestanden«, erklärt Pia.
    »Genau!«, sage ich und hole schnell meinen Geldbeutel. »Und du bekommst jetzt auch mehr Trinkgeld als sonst.«
    »Hey, ich bin total heiß auf euch, Ladys!« Sein Lächeln hat die Strahlkraft verloren. »Ihr könnt mich doch jetzt nicht einfach wegschicken wie einen dummen kleinen Jungen!«
    Jetzt fängt er auch noch an rumzuzicken?
    »Es ist nur so …«, fange ich an, »wir sind … also, ich meine, wir haben …«
    »Wir haben gerade unsere Tage bekommen.« Pia hat die rettende Idee.
    »Genau«, bestätige ich schnell, »total gleichzeitig. So ist das bei uns Frauen nun einmal.« Was für ein Unsinn. Aber irgendwie muss man ihn doch loswerden können. »Wenn wir uns beim nächsten Mal eine Pizza von dir bringen lassen, machen wir genau da weiter, wo wir jetzt aufhören mussten. Nur heute geht es einfach nicht …«
    Paolo sieht uns skeptisch an. »Versprochen?«
    »Versprochen!«, kommt es im Chor aus unseren Mündern. Ein Blick hinter Pias Rücken zeigt mir, dass sie ihre Finger dabei genauso überkreuzt wie ich.
    »Na, dann ist das hier ja nun gerade wirklich dumm gelaufen«, Paolo schüttelt den Kopf. »Aber wusste ich’s doch, dass ihr auch heiß auf mich seid – ihr seht ja, was ihr alles verpasst …«
    Mann, ist der von sich überzeugt! Selbstbewusste Männer sind sexy, ja, aber das hier ist etwas ganz anderes.
    Nachdem er sich das T-Shirt wieder übergezogen hat, tippt Paolo mit einem Finger auf die Rechnung, die auf der oberen Pappschachtel klebt. »Okay, das macht dann sechzehn Euro für die Pizza und zehn Euro für mich.«
    Zehn Euro für seinen Strip, den wir nicht mal bestellt hatten, oder wie? Aber egal – Hauptsache, er verschwindet schnell wieder. Ich krame dreißig Euro aus meinem Portemonnaie, bringe ein »Stimmt so« raus und weise Paolo den Weg zur Tür.
    »Allzeit bereit für euch, Ladys, denkt dran!«, sind seine letzten Worte, bevor ich die Tür zuschlage und erleichtert ausatme.
    Ich gehe mit etwas wackligen Knien zurück ins Wohnzimmer. Pia ist auch noch ganz durch den Wind. »Puh, das war knapp!«
    »Der Typ ist echt der Knaller.« Ich schütte uns noch Wein ein. »Ich hätte nie gedacht, dass er wirklich …«
    »Ich auch nicht.«
    Zum Glück macht sich nun meine große Klappe wieder bemerkbar. »Andererseits, es hätte schlimmer kommen können.«
    »Wie meinst du das denn?«, will Pia wissen.
    »Na, stell dir mal vor, diese hohle Nuss hätte uns nicht attraktiv gefunden – das wäre nun wirklich ein Drama gewesen!«
    Wir prusten beide los, und die Anspannung löst sich sofort. »Brother Louie, Louie, Louie«, grölt Pia.
    Als wir uns wieder beruhigt haben, fallen wir genüsslich über unsere Pizzen her.
    »Also so würde ich mir ein Männertaxi aber nicht vorstellen!«, krame ich dabei erneut meine Phantasie raus.
    »Stimmt«, sagt Pia. »Da dürften nur Männer angeboten werden, die es auch wirklich wert sind, dass man sie bestellt. Und irgendwie müsste alles möglich sein – man muss sich einen Mann für einen Theaterbesuch bestellen können, für einen

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