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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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Wellen stürzen. Ihre stählernen, braungebrannten Körper wären eine Augenweide für mich – und nach Feierabend würden sie sich sicher darum reißen, mich verwöhnen zu dürfen, all inclusive sozusagen. Mich, Isabell Schwärzenbach, die neue amtierende Miss Hawaii, mittlerweile sieben Kilo leichter. Eine nicht zu verachtende Oberweite würde meinen Astralkörper zieren, der stramme Po würde zum Anfassen einladen, die Haare würden offen über meine sonnengebräunten Schultern wallen und mir ab und zu geheimnisvoll leicht ins Gesicht fallen, wenn der heiße Sommerwind mich streichelt, während die Palmen sich dazu im Takt bewegen und die Jukebox im Hintergrund »Like Ice in the Sunshine« zum Besten gibt …
    Eines Tages sitzt George Clooney an der Theke der Strandbar, weil er in der Nähe gerade seinen neuen Film dreht. Er lächelt mich an und legt einen funkelnden Diamantring auf die Theke. »Der ist für dich«, sagt er, und während ich kurz davor bin, zu hyperventilieren, flüstert er mir ins Ohr: »Du bist atemberaubend schön. Ich habe mich auf den ersten Blick in dich verliebt.«
    »Aber du hast doch eine Freundin, George«, vermute ich. Stand dazu nicht neulich etwas in der Gala?
    »Die kann dir nicht das Wasser reichen. Ich werde sie sofort verlassen, wenn du dafür heute Nacht mir gehören wirst.«
    Ich lache, um ihm zu zeigen, dass ich nicht so naiv bin wie manch andere Frau. »Das glaub ich dir nicht.«
    George zieht sein Handy aus der Tasche, tippt etwas ein und hält mir das Display entgegen:
Es ist aus. Ich habe meine große Liebe gefunden.
    »Drück!«, sagt er mit rauher Stimme.
    Drücken? Wie jetzt? Ich blicke ihn fragend an.
    »Na, drück auf Senden «, lächelt er.
    Und genau das mache ich. Wahnsinn, ich läute gerade das Ende von George Clooneys Beziehung ein. Ich! Isabell Schwärzenbach aus Münster-Hiltrup! Und bald wird es die ganze Welt erfahren!
    George wirft dem Strandbarchef einen Scheck vor die Füße, um mich freizukaufen. Auf Händen trägt er mich vom Strand in seine Luxussuite, wo bereits eine Visagistin, Udo Waltz und Wolfgang Joop auf mich warten. In null Komma nix bin ich perfekt gestylt und trage ein weißes, enges, langes Kleid, in welches ich mich nicht etwa hineinquetschen muss, sondern sanft hineingleite wie in einen Handschuh. Der Reißverschluss schließt sich wie von selbst, ohne dass ich mich dafür hinlegen und den Erstickungstod riskieren muss.
    Udo Waltz steckt mir einen Schleier ins Haar. Obwohl er mich anlächelt, kann ich den Neid in seinen Augen sehen. Ich schenke ihm ein gönnerhaftes »Tja!« und zucke ladylike mit den Schultern. »Natürlich weiß ich, dass du meinen Bräutigam gerne selbst geheiratet hättest, Udo – aber man kann nicht alles haben im Leben.«
    »Außer wenn man du ist«, sagt Udo ehrfurchtsvoll. Recht hat er!
    In diesem Moment kommt George in den Raum und stottert vor Begeisterung, als er mich sieht. »Du … du … du bist … umwerfend!« Dass einem so gestandenen Mann wie George Clooney jemals wegen mir die Worte fehlen würden, hätte ich im Leben nicht gedacht! »Ich liebe dich, Isa, und ich habe dich vom ersten Moment an geliebt.«
    In mir breitet sich das wunderschöne Gefühl aus, das man Liebe nennt. So unauffällig wie möglich huste ich einen kleinen Brocken in ein Taschentuch: das Stückchen Gefühlskälte, welches Tom mir hinterlassen hat. Ich lasse das Tempo zu Boden fallen und zerquetsche seinen Inhalt unter meinem Manolo-Blahnik-Absatz.
    Ich lache und schicke ein kleines Memo an mich selbst: »Diesen Tag unbedingt rot im Kalender anstreichen, denn es ist der glücklichste Tag in meinem Leben!«
    George drückt sich von hinten an mich, umschlingt mich mit seinen Armen, ich spüre seinen warmen Atem im Nacken und höre, wie er sagt: »Isa, willst du … willst du meine …«
    Ja! Frag es! Sag es!
    »Willst du … Willst …«
    Schrei es raus, George!
    »Willst du meinen Laden ruinieren?«
    Laden?
    Ich drehe mich erschrocken um. George?
    Wolf steht wutentbrannt vor mir. Sein Gesicht ist knallrot, und seine Augen sind blutunterlaufen. Ich schaue mich hektisch um. Wo ist George? Wo sind Udo, Wolfgang, und wo, verdammt noch mal, ist dieses irre Brautkleid?
    »Guck dir das an, Isa! Das geht nie wieder raus!«
    Ich schaue nach unten – und alles ist pink!
    Pink?
    Oh mein Gott!
    Ich muss mich während meines Tagtraums durch das ganze Schaufenster gearbeitet haben und stehe nun in der Retro-Ecke. Hier bietet Wolf immer

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