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Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre

Titel: Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viele Verschiedene
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auch schon schnarchte.
    Grizko rüttelte ihn leise, aber der schlief ganz fest. Da nahm Grizko dem Pan den Brotkanten weg und aß das gebratene Ferkel dazu. Er knabberte alle Knochen ab, aß den Brei bis aufs letzte Körnchen, wurde satt und immer satter und legte sich endlich schlafen.
    Da aber wurde der Pan wach, rieb sich den Schlaf aus den Augen und rüttelte Grizko an den Schultern.
    „He, Grizko, was hast du geträumt? Du mußt es mir erzählen. Wir haben es so ausgemacht.“
    „Äh, daß Euch! Habt mich zur Unzeit geweckt, Pan.“
    „Erzähl deinen Traum.“
    „Erzählt Ihr zuerst. Wie Ihr mich angestoßen habt, habe ich alles vergessen, muß mich erst wieder darauf besinnen.“
    „Nun, paß auf, Grizko, ich habe einen schönen Traum gehabt. Es war mir, als wachte ich auf. Als ich mich umblickte, sah ich in unserer Nähe ein stattliches Roß grasen, ein schönes Roß - es hatte neues Zaumzeug, silberne Zügel, goldene Steigbügel und ein Daunenkissen auf dem Sattel. Ich stieg auf und ritt los, daß die Funken nur so stoben. So ritt und ritt ich über die Steppe, und so herrlich schön war es, daß ich sogar anfing zu singen. Da sah ich plötzlich einen Pfahl und an diesem Pfahl eine Leiter. Ich stieg ab, band das Roß an den Pfahl und kletterte die Leiter hoch und immer höher, und ehe ich richtig hinsah, war ich schon im Himmel. Ich ging ein Weilchen und erblickte schließlich eine kleine Hütte. Ich öffnete ein wenig die Tür - ganz hell war es drinnen. Ich schaute hinein - da saß der liebe Gott höchst persönlich am Tisch und aß zu Abend. Und um ihn standen Klöße mit Kirschen und Spätzle mit saurer Sahne und Nudeln und Knoblauchwurst ...“
    „Ho!“
    „Tja... der liebe Gott guckte mich an und sagte: ,Komm, Pan, iß mit mir zu Abend,' So hab ich mit Gott in eigener Person zu Abend gegessen. Siehst du, Grizko, welch schönen Traum ich gehabt habe... gib mir das Ferkel! Und hast du vielleicht etwas Salz da?“
    „Halt, halt, Pan, hört Euch erst meinen Traum an!“
    „Nun erzähl schon, aber mach schnell.“
    „Ich hab also auch geträumt, aber ganz anders. Da graste hier eine Schindmähre, eine elende Schindmähre. Sie hatte Zügel aus Stricken, Steigbügel aus Rutengeflecht, das ganze Zaumzeug war zerrissen und der Gaul selbst voller Ausschlag ... Ich stieg auf und trottete los. Ich trottete und trottete durch die Steppe, daß mir ganz elend zumute wurde. Plötzlich sah ich, daß da ein Pfahl mit einer Leiter stand, und an dem Pfahl war ein Roß angebunden, ein herrliches Roß, mit neuem Zaumzeug, silbernen Zügeln, einem Daunenkissen..
    „Das war mein - mein Roß!“
    „Tja... ich kletterte also die Leiter hoch. Ich kletterte, kletterte und kletterte hoch und immer höher, bis mir ganz übel wurde. Als ich oben war, schau - da war ich im Himmel. Na, ich lief so kreuz und quer umher und stieß schließlich auf eine kleine Hütte. Und wie ich die Tür öffnete, da sah ich Euch und den lieben Gott beim Abendessen sitzen. Um Euch standen Klöße und Kirschen und Spätzle mit saurer Sahne und Nudeln und Knoblauchwurst! Und da winktest du mir ab, Pan, und sagtest: ,Geh hinunter, Grizko, und iß das Ferkel, ich esse hier bereits mit dem lieben Gott zu Abend.“ Na, da stieg ich hinunter, aß das Ferkel und legte mich danach schön schlafen!“
    „Hast du wahrhaftig das Ferkel gegessen? Sage, ob du das Ferkel gegessen hast!“ ereiferte sich der Pan.
    „Aber ja, Pan, sogar alle Knöchelchen ausgelutscht. Es war ja auch nur ein ganz junges Ferkelchen!“
    „Daß dich der Teufel brate! Daß du krumm würdest! Ich habe doch bloß geträumt!“
    „Das hab ich nicht gewußt. Ihr winktet mir ab, daß ich hinuntersteigen und das Ferkel essen soll.“
    „Daß dich...! Soll ich jetzt das trockene Brot essen?“
    „Zürnt nicht, lieber Pan, Euren Kanten habe ich zum Ferkel gegessen, ich dachte, nach dem Pfannkuchen würdet Ihr kein Schwarzbrot mehr mögen.“
    Da wurde der Pan bitterböse, ergriff seine Mütze und lief davon.
    Grizko aber lachte und ging seiner Wege.

Der Pferdehandel
    Ein deutscher Schwank
    Da ist einmal ein Bauer gewesen, und da ist einmal ein Edelmann gewesen. Der Bauer hatte einen schönen weißen Schimmel, und der Edelmann hatte auch einen schönen weißen Schimmel. Und jeder wollte gern den Schimmel des anderen dazu haben, denn beide paßten ausgezeichnet zueinander. Aber keiner mochte seinen Schimmel verkaufen. So sind sie endlich übereingekommen, sich Geschichten zu

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