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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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vorläufig war mit dem Unwillen des Königs zu rechnen.
    Khalil atmete tief durch, drückte die Klinke und öffnete lautlos die Tür. Zusammengerollt wie ein Kind lag Dora im Bett. Sie hatte die Knie angezogen und das Gesicht mit den Händen bedeckt. Ihre Schluchzer waren verstummt, aber ihre Schulternzitterten. Er konnte ihren Schmerz nachempfinden und wusste, dass sie bis ins Innerste verletzt war.
    Er trat an das Bett und setzte sich auf die Matratze. Sie schreckte auf, stieß einen Schrei aus und zog hastig die Decke bis zu den Schultern hoch.
    „Khalil, was tun Sie denn hier?“
    Ihr Gesicht war feucht. Augen und Lippen waren geschwollen. Sie sah nicht besonders attraktiv aus, aber er fühlte sich seltsam zu ihr hingezogen. Er schmiegte eine Hand um ihre Wange und wischte die Tränen mit dem Daumen fort. Ihre Haut war zart und reizvoll.
    „Ich konnte es nicht ertragen“, erklärte er, „deinen Schmerz zu hören, süße Dora.“ Er schlang die Arme um sie und zog sie an sich. Vermutlich ließ sie es nur geschehen, weil er sie überrumpelt hatte.
    Ihre Nähe war ihm nicht unangenehm. Bisher war ihm nie der weibliche Duft ihres Körpers aufgefallen. Instinktiv ahnte er, dass es sich nicht um ein teures Parfum handelte. Der Duft ließ ihn an Sonnenschein und Lachen denken. Seltsam angesichts der Tatsache, dass es mitten in der Nacht war und sie weinte.
    „Ich … ich kann nicht …“ Sie schniefte. „Khalil?“
    „Ich verstehe.“ Im Licht, das vom Flur ins Zimmer fiel, sah er die Umrisse ihrer Brüste unter ihrem Nachthemd. Wie unschuldig war sie? Hatte jemals ein Mann diese Kurven gesehen, berührt, gekostet?
    Erstaunt stellte er fest, dass er erregt war – nicht nur durch den Gedanken an ihre Unschuld, sondern auch durch die Nähe ihres weiblichen Körpers. Mit Dora zu schlafen, erschien ihm überraschend einfach, und es würde ihrer beider Probleme lösen.
    Dora fühlte sich wie in einem dichten Nebel. Sie konnte nicht klar denken. Offensichtlich träumte sie. Es gab keine andere Erklärung. Unmöglich konnte Khalil in ihrem Schlafzimmersein und sie in den Armen halten.
    Doch dieser Traum wirkte allzu real. Sie spürte die Härte seiner Brust, die Stärke seiner Arme, die Hitze seines Körpers. Lange Finger streichelten ihr Gesicht, wischten Tränen fort, die immer noch aus ihren Augen rannen.
    „Khalil?“
    „Sei still, Liebes.“
    Sie konnte nicht still sein. Es gab zu viele Fragen. „Was tust du hier?“, fragte sie erneut und versuchte zu ignorieren, dass er sie Liebes genannt hatte. „Bist du betrunken?“
    Eine Sekunde lang wirkte seine Miene wild. Sie hatte das seltsame Gefühl, dass er kein Wort sagen, sondern sie vielmehr küssen würde. Statt entsetzt zu sein, beugte sie sich unwillkürlich zu ihm, ersehnte den Kuss, ob es nun ein Traum war oder nicht.
    „Natürlich nicht.“ Er stand auf und durchquerte den Raum. Wollte er gehen? Sie setzte zu einem Protest an. Doch er schloss die Tür und betätigte den Lichtschalter.
    Die Nachttischlampe erhellte den Raum. Flüchtig schloss Dora die Augen vor Entsetzen bei der Vorstellung, wie sie aussehen musste. Zweifellos war ihr Gesicht gerötet und fleckig vom Weinen und ihr Haar zerzaust. Was mochte Khalil von ihr denken? Bevor sie die Frage beantworten oder laut stellen konnte, wurde ihr bewusst, dass sie immer noch nicht wusste, was er mitten in der Nacht in ihrem Zimmer tat. „Khalil?“
    Wortlos kehrte er zum Bett zurück, sank auf die Matratze, nahm ihre Hände und küsste ihre Finger.
    Verwirrt blinzelte sie. Es erschien ihr unmöglich, dass Prinz Khalil Khan von El Bahar auf ihrem Bett saß und sie liebkoste. Doch obwohl sie ihren Augen nicht traute, konnte sie nicht an ihren Empfindungen zweifeln. Schauer rannen an ihren Armen hinauf. Hitze durchströmte sie. Ihr Atem stockte. Sie wollte sprechen, doch sie brachte keinen Ton heraus. Zwischen den Beinen verspürte sie ein unbekanntes Ziehen. Ihre Brüste schienenzu schwellen, die Knospen spannten sich.
    „Ich werde ihn vernichten“, murrte er. „Ich werde ihn erschießen lassen.“
    „Was? Erschießen? Wen?“
    „Diesen Sohn eines Schakals. Diesen Fresser von Kameldung. Gerald.“
    Sie zuckte zusammen. „Gerald?“
    Er hob den Kopf und blickte sie an. Sein dichtes Haar war nicht länger perfekt frisiert. Mehrere Strähnen fielen ihm in die Stirn. Seine Augen glühten zornig und besitzergreifend. Sie blinzelte. Ihr gegenüber besitzergreifend? Unmöglich.
    „Ich habe dich mit ihm

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