Märchen unter dem Wüsenhimmel
Stimmen in deinem Kopf, sondern nur auf mich. Du wirst meine Frau sein. Meine allein. Verstehst du?“
Sie starrte in seine Augen und glaubte, in deren Tiefen die wilde Wüste von El Bahar zu sehen. Ein Schauer rann durch ihren Körper. Vorfreude? Vielleicht. Angst? Sicherlich. Aber Angst vor dem Unbekannten, nicht Angst vor ihm.
„Sei mein, Dora“, flüsterte er. „Lass mich dich lieben.“
Sie war überzeugt, dass es eine geistreiche Antwort auf all die schönen Worte gab, doch ihr fiel keine ein. Hilflos ließ siesich umarmen und hinab auf die Matratze ziehen, und jeglicher Protest erstarb unter der Berührung seiner Lippen.
Sie war schon öfter geküsst worden – in der High School, im College und natürlich von Gerald, dessen Küsse geübt, beinahe nüchtern gewirkt hatten. Doch nie zuvor war sie von einem wilden, sinnlichen und verführerischen Mann wie Khalil geküsst worden.
Sie hatte ein stürmisches Drängen erwartet, doch es geschah ganz anders. Seine Lippen wirkten weich und gefügig an ihren, doch sie ließen keinen Zweifel daran, wer der Meister war. Gemächlich erforschte er die Konturen ihres Mundes. Dann legte er sich zu ihr auf die Decke.
Er umschmiegte ihr Gesicht mit einer Hand, so als fürchtete er, sie könnte zu entkommen versuchen. Hätte sie die Kraft oder den Willen besessen zu sprechen, hätte sie ihm gesagt, dass es ihr unmöglich war. Sie war gefangen – nicht wegen seiner überragenden Stärke, sondern weil sie nirgendwo sonst lieber gewesen wäre. Sie fürchtete ihn nicht. Instinktiv wusste sie, dass er ihr niemals wehtun würde.
„Dora“, murmelte er an ihren Lippen „Ich will dich, meine süße Wüstenrose. Du bist so weich, so warm, so passend für mich.“
Seine Worte wirkten so berauschend wie schwerer Wein. Er erweckte ein unbestimmtes Verlangen in ihr. Sie begehrte verzweifelt, ohne zu wissen, was ihr Befriedigung schenken würde.
„Berühre mich“, befahl er und streichelte ihre Unterlippe mit der Zunge.
Instinktiv vertraute sie ihm und legte eine Hand auf seine Schulter. Während seine Zunge in ihren Mund glitt, erforschte sie seine harten Muskeln und wünschte sich verzweifelt, dass er niemals aufhören möge.
Er neigte ein wenig den Kopf und vertiefte den Kuss. Eine Woge der Hitze stieg in ihr auf. Ihr stockte der Atem. Sie seufzte, schmiegte sich an ihn, erwiderte den Kuss.
Sie hatte nicht gewusst, dass ein solches Entzücken existierte.
Khalil ließ die Lippen zu ihrem Hals wandern, liebkoste die empfindsame Stelle unter ihrem Ohr. Er rollte sich zur Bettkante und schlug die Decke zurück.
Instinktiv griff Dora nach ihrem Nachthemd, das hochgerutscht war. Doch bevor sie den Saum hinabziehen konnte, spürte sie seine Finger über ihr Bein gleiten. Hinauf und hinab, von der Innenseite ihres Knie bis zum Scheitelpunkt ihrer Schenkel. Sie erschauerte und unterdrückte den Drang, seinen Namen zu rufen.
„Sag meinen Namen“, verlangte er und blickte ihr dabei tief in die Augen.
Ein entzückendes Verlangen durchströmte sie. „Khalil“, wisperte sie atemlos.
Er lächelte. „Was für ein leidenschaftliches Geschöpf du doch bist, meine tüchtige Dora. Ich bin ein sehr glücklicher Mann.“
Er zog sie zu einer sitzenden Position hoch. Bevor sie es sich versah, streifte er ihr das Nachthemd ab und entblößte ihre Brüste.
Sie wollte protestieren oder sich zumindest wieder bedecken, doch schon drückte er sie hinab auf den Rücken, presste die Lippen auf eine Brust und schloss eine Hand über der anderen. Plötzlich erschien es ihr gar nicht so schlimm, nackt zu sein.
Sie schloss die Augen und genoss die wundervollen Liebkosungen. Seine Zunge und Lippen waren weich und feucht an ihrer empfindsamen Haut.
Sie schmolz förmlich dahin. War das dieses Wunder zwischen Mann und Frau, von dem sie gelesen hatte? So vieles wurde ihr klar. Dass Geliebte Berge versetzten, um beisammen zu sein. Dass sie ihr Leben riskierten. Sie hätte alles getan, um den Zauber dieses Augenblicks zu verlängern.
Er saugte an einer Brust, während er die andere mit den Fingern liebkoste. Sie sah ihm zu, doch dann vermochte sie die Augen nicht mehr offen zu halten. Sie legte die Hände um seinen Kopf und strich durch sein seidiges Haar. Alles war zu vollkommen, zu unglaublich.
Dann spürte sie einen Druck an ihrem Schenkel. Seine Erregung war so deutlich, dass sogar sie es erkannte. Er begehrte sie. Aus einem ihr unerklärlichen Grund hatte dieser gutaussehende, reiche,
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