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Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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aß mit Appetit. „Die Leute tun, was er sagt."
    „Andere Leute", wandte Maggie ein. „Ich nicht."
    „O Maggie, bitte!" jammerte Catalina. „Du kannst mich nicht im Stich lassen. Ich dachte, du wärst meine Freundin."
    „Das bin ich auch, aber ..."
    Wie sollte sie Catalina verständlich machen, dass sie sich geschworen hatte, nie wieder nach Spanien zurückzukehren - schon gar nicht nach Granada, wo man ihr das Herz gebrochen hatte und beinah auch den Lebensmut genommen hätte?
    Doch vielleicht war sie zu lange davongelaufen, und es war Zeit, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen.
    „Na gut", erwiderte Maggie langsam. „Aber ich werde nicht lange bleiben."
    „Oh, prima!" rief Catalina. „Ich bin so froh, dass du nachgegeben hast."
    Bevor Maggie Anstoß an ihrer Wortwahl nehmen konnte, sagte Sebastian: „Du irrst dich, meine Liebe. Nur Schwächlinge geben nach. Eine starke Persönlichkeit wie Senora Cortez macht aus taktischen Gründen Zugeständnisse."
    Und diesmal bestand kein Zweifel daran, dass er lächelte.
    Es ärgerte Maggie, dass alle nach Sebastians Pfeife zu tanzen schienen. Isabella traf am Nachmittag ein und äußerte sich überschwänglich über Don Sebastians „Großzügigkeit". Er brachte sie in dem ge mütlichen kleinen Hotel in der Nähe das Krankenhauses unter, und anschließend besuchten sie Isabella. Als sie beobachtete, wie die beiden Schwestern sich begrüßten, musste Maggie zugeben, dass er genau das Richtige getan hatte.
    Allerdings war sie weniger erfreut über seinen Wunsch, dass sie ihre letzte Nacht in England in Isabellas altem Zimmer verbringen sollte. „Ich kann nicht allein mit Catalina in der Suite bleiben", erklärte er. „Alle würden annehmen, dass ich mich ... nicht beherrschen konnte, und sie würde kompromittiert werden."
    Er warf ihr einen ebenso amüsierten wie zynischen Blick zu, und sie wandte sich schnell ab.
    Sobald sie am nächsten Tag am Flughafen eintrafen, begann es richtig zu schneien. Maggie wusste, dass es ihr schwer fallen würde, Weihnachten nicht in England zu verbringen, doch vielleicht war es auch nett, in wärmere Gefilde zu fliegen.
    Kurz darauf befanden sie sich in der Luft. Während der letzten halben Stunde des Fluges widerstand Maggie der Versuchung, aus dem Fenster zu sehen, und verdrängte die Gedanken, die sie quälten. Tief unten lag das karge Land, in das sie vor acht Jahren als Braut gekommen war.
    In mancher Hinsicht war sie wie Catalina gewesen, noch keine richtige Frau, lebenslustig und fest davon überzeugt, dass jedes Geheimnis sich mit ihrer mangelnden Erfahrung erklären ließ.
    Allerdings hatte sie sich geirrt.
    Mit achtzehn hatte sie ihre Eltern durch einen Autounfall verloren. Nachdem sie den Schock und den schlimmsten Kummer verwunden hatte, stellte sie fest, dass sie finanziell unabhängig war, denn ihre Eltern hatten beide eine Lebensversicherung gehabt und ihr das Haus hinterlassen.
    Sie hatte ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern gehabt und immer noch bei ihnen gewohnt.
    Plötzlich wurde sie mit der harten Realität konfrontiert und hatte genug Geld zur Verfügung, um Dummheiten zu begehen.
    Zuerst machte sie einige harmlose Fehler. Dann begegnete sie jedoch Roderigo Alva und verliebte sich in ihn. Und das war der folgenschwerste Fehler.
    Sie lernten sich durch Freunde kennen, und zwar am Tag bevor er nach Granada zurückkehren wollte. Ihr zuliebe verschob Roderigo seine Abreise allerdings auf unbestimmte Zeit. Er war dreißig und somit älter als alle anderen Männer, mit denen sie bisher ausgegangen war, aber unbeschwert wie ein Teenager. Er lachte viel und war sehr lebenslustig. Mit dem dunklen Teint war er ungemein attraktiv, und er bewegte sich so geschmeidig wie eine Raubkatze. Auf der Tanzfläche harmonierten sie perfekt miteinander, und mit jedem Tanz wuchs Maggies Leidenschaft.
    Roderigo erzählte ihr von seiner Import-Export-Firma in Granada und einem sehr guten Auftrag, den er gerade an Land gezogen hätte. Alles an ihm schien das Bild des erfolgreichen Geschäftsmannes zu bestätigen, des Sohnes aus wohlhabender Familie, der es durch harte Arbeit und seine Fähigkeiten zu etwas gebracht hatte. Er war immer gut gekleidet und machte ihr ständig teure Geschenke.
    Als sie ihm erzählte, dass sie einen spanischen Großvater gehabt hätte und Spanisch sprechen würde, war er begeistert. Verliebt wie sie war, sah sie in ihm nur den Weltmann, der jede Frau hätte haben können, aber ihr sagte, sie wäre

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