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Märchenwald – Mörderwald

Märchenwald – Mörderwald

Titel: Märchenwald – Mörderwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rede?«
    »Ja.«
    »Du hast die Familie gesehen?«
    » Auch das.«
    »Und wo finde ich sie?«
    »Auf der Insel des alten Engels.«
    Das war wieder ein neuer Begriff für mich, aber bei Aibon musste man mit allem rechnen.
    »Wo ist sie? Was bedeutet der Name?«
    »Dort befindet sich der alte Engel. Er ist einer der letzten Riesen, die man hier noch findet. Er lebt auf einer Insel, und er ist in tiefe Trauer verfallen, weil er den Kontakt zu den Menschen verloren hat. Er ist so etwas wie ein Riesengott, ausgestattet mit einer sehr starken Magie. Er wollte mit den Menschen zusammen sein. Er wollte einen Erfahrungsaustausch, und deshalb hat er sie sich geholt. Eine Familie. Die Mutter, den Vater und das Kind. Um das hat er sich zuerst gekümmert. Er hat viel erfahren und sich dann entschlossen, die Eltern nachzuholen. Er hat sie, das kann man so sagen, mit seiner Magie erfüllt.«
    Ich fragte noch mal nach. »Dann ist er also in der Lage, sie in Riesen zu verwandeln?«
    »So musst du es sehen.«
    Ich war erstaunt, überrascht und hatte zugleich das Gefühl, dass sich meine Brust im Innern zusammenzog. »Wie ist das möglich? Wie kann er so etwas schaffen?«
    »Es sind noch die Kräfte der Urzeit, die in ihm stecken, John. Mehr kann ich dir auch nicht sagen.«
    »Klar, verstehe.« Ich stemmte meine Hände in die Hüften. »Und wo finde ich sie?«
    »Du willst zu ihnen?«
    »Ja, verdammt. Ich muss es, denn sie haben jemanden in ihrer Gewalt, der durch mich überhaupt erst in diese Welt hineingeraten ist. Ihn kann ich nicht sitzen lassen.«
    Der Rote Ryan hatte gut zugehört und erwiderte: »Immer noch der alte Kämpfer. Es hat sich nichts geändert.«
    »Genau.« Ich wollte ihm noch mal die Frage stellen, doch es war nicht mehr nötig, denn der Rote Ryan kam mir mit seiner Antwort zuvor.
    »Wenn du Zeit hast, dann werden wir sie finden.«
    »Ich habe alle Zeit der Welt.«
    »Gut, wir müssen auf die Insel, wo er und wo auch sie leben.«
    »Und wo finde ich sie?«
    Der Rote Ryan drehte sich um. Er wies auf die Berge in der Ferne, die sich als mächtige Türme in die Flöhe reckten. Er sprach von zwei bestimmten Steinen, die so etwas wie Tore markierten. Es war der Zugang zu dieser Insel.
    »Liegt sie tatsächlich im Wasser?«, fragte ich.
    »Warum sollte ich dich belügen?«
    »Und wie komme ich dorthin?«
    »Du musst ein Boot nehmen.«
    »Ich oder wir?«
    Der Rote Ryan lächelte. »Keine Sorge, ich werde dich begleiten. Was tut man nicht alles für einen Freund!«
    »Stimmt. Aber glaubst du auch an einen Erfolg?«
    »Keine Ahnung, John. Das liegt einzig und allein an uns. Jedenfalls wird es nicht leicht werden.«
    Das glaubte ich ihm gern...
    ***
    Mir schwirrte so viel im Kopf herum, dass ich von der düsteren Umgebung kaum etwas mitbekam.
    Tatsächlich hatte der Rote Ryan aus einem Versteck ein Boot geholt, das uns beiden genügend Platz bot, auch wenn es recht schmal war. Ich fühlte mich in dem wackligen Gefährt nicht besonders wohl, denn Bootfahren war nicht eben meine Sache.
    Der Rote Ryan hatte es mir angemerkt. Auf das zweite Paddel hatten wir verzichtet. So war er es, der uns voranbrachte, was auch gut war, denn er kannte die Richtung.
    Es ging hinein in eine düstere Welt, nachdem wir zuvor eine Strecke gelaufen waren. Auf dem Weg war nichts passiert. Kein Tier, kein Monster hatte uns angegriffen, aber der Rote Ryan kannte auch die Schleichwege, und das Wort Angst war ihm fremd.
    Das Boot hatte in einem Versteck gelegen. Er war eben auf alles vorbereitet.
    Wir bewegten uns in dieser stillen Welt über ein dunkles Gewässer hinweg. Mir fiel wieder auf, wie windstill es hier doch war. Das Wasser lag flach wie ein Brett vor uns, und der Rote Ryan tauchte das Paddel stets so geschickt ein, dass kaum Geräusche entstanden und wir wenig Spritzer abbekamen.
    Ich traute dem Frieden – in diesem Fall dem Wasser – nicht so recht. Dabei brauchte ich nur an den Riesenfisch zu denken. Es war gut vorstellbar, dass hier in diesem Gewässer noch weitere dieser Monstren lauerten oder auch andere Geschöpfe, wie das in diesem kleinen Teich, das ich gesehen hatte.
    Keine Sonne. Trübes, leicht grün eingefärbtes Zwielicht umgab uns. Die hohen Wände der Felsen warfen einen zusätzlichen Schatten, der sich auf der Oberfläche wiederfand.
    Ich wusste, wohin wir paddelten. Der Rote Ryan hatte mir als Ziel die beiden hohen Felsen genannt, die sich gegenüberstanden wie die Säulen eines großen Tores.
    Ich wusste mittlerweile, dass

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