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Märchenwald – Mörderwald

Märchenwald – Mörderwald

Titel: Märchenwald – Mörderwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Humor hatte er also nicht verloren.
    Als er stand, musste ich ihn trotzdem halten, weil er leicht taumelte.
    Dann entdeckte er die Schattengestalt des Roten Ryan und fragte: »Wer ist das denn?«
    »Ein Freund.«
    »He, gibt es hier auch Freunde?«
    »Ja, die gibt es.«
    Der Lord schüttelte den Kopf. Er musste dabei lachen und sagte sofort danach: »Sie glauben gar nicht, was mir hier passiert ist. Ein Wahnsinn, kann ich Ihnen sagen!«
    »Sie werden es uns erzählen.«
    »Klar. Man hat mich entführt. Das war vielleicht ein Gefühl! Man trug mich, wie unsereins ein Kleinkind hält. Und dann schaffte man mich in diese Höhle.«
    »Sehr schön.«
    »Nein, überhaupt nicht. Ich rechnete damit, Riesenfutter zu werden, aber zum Glück haben sie es sich anders überlegt. Sie wollten mich zu ihrem Götzen schaffen oder zu wem auch immer, aber das trat zum Glück auch nicht ein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich kann es euch nicht sagen. Der Götze schien plötzlich unwichtig geworden zu sein. Sie ließen mich liegen, flüsterten miteinander und sind dann verschwunden. Bisher sind sie nicht wieder aufgetaucht.«
    »Haben sie Ihnen denn nichts gesagt? Hinterließen sie keine Befehle für Sie?«
    »So ist es.«
    »Und Sie, Sir? Was haben Sie getan?«
    Er musste lachen.
    »Ich bin wohl ein feiger Hund. Ich habe mich nicht weggetraut. Ich blieb liegen. Ich hatte vor, irgendwann mal die Flucht zu ergreifen, aber ich habe auch gesehen, dass wir uns auf einer Insel befinden. Und ohne Boot kommt man da schlecht weg.«
    »Die Bensons sind also gegangen«, fasste ich zusammen. »Hatten Sie den Eindruck, dass sie so etwas wie Angst gespürt haben? Kam es Ihnen so vor?«
    »Ganz und gar nicht. Sie schienen sich sogar recht wohl zu fühlen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie noch mal zurück in diese Höhle...«
    Etwas irritierte nicht nur ihn, sondern auch den Roten Ryan und mich.
    Die Dunkelheit wurde zerrissen. Vom Eingang der Höhle her drang Helligkeit auf uns zu, die von Fackeln abgegeben wurde.
    Es waren insgesamt drei, und sie wurden von drei Händen gehalten, die wesentlich größer waren als die eines Menschen.
    Die Bensons kamen.
    Und sie kehrten als Riesen zurück!
    ***
    Es war ein Bild, das ich nicht eben herbeigesehnt hatte. Doch damit hatte ich rechnen müssen.
    Jetzt stellte ich fest, dass die Höhle ziemlich hoch war, denn die drei großen Gestalten konnten aufrecht gehen, ohne dass sie mit ihren Köpfen an der Decke entlangschrammten.
    Jeder trug eine Fackel. Woher sie die Dinger hatten, war nicht wichtig, jedenfalls gaben sie genügend Licht, um den Raum in unserer Nähe zu erhellen.
    »Dreh dich mal um, John!«
    Ich wusste nicht, was der Rote Ryan damit bezweckte, aber ich kam seinem Wunsch nach.
    Das Licht, das geisterhaft über die Rückwand der Höhle tanzte, hatte auch dort den dunklen Vorhang zerrissen. So wurde ein Bild sichtbar, vor dem ich im ersten Augenblick zurückzuckte.
    Ich hatte nicht im Traum damit gerechnet und wurde mit einem vierten Riesen konfrontiert.
    »Der alte Engel, John!«
    Er war da, aber er lebte nicht, soviel ich erkennen konnte. Er war versteinert. Er war zu einem Teil der Höhle geworden und sah jetzt aus wie das Werk eines Bildhauers, das noch ein wenig unfertig wirkte. Der Kopf und der Körper passten aber zusammen, und es kam mir so vor, als hätte ich eine riesige Statue vor mir.
    Sie war nicht geglättet worden. Man hatte sie grob in den Stein hineingehauen.
    Der mächtige Körper war zum Teil nach vorn gebeugt, als hätte er die Absicht, dieses Gefängnis noch im letzten Augenblick zu verlassen. Darauf deuteten auch seine Arme hin, die leicht vorstanden und deren Hände nach etwas zu greifen schienen.
    Das Licht wanderte höher und erreichte das Gesicht der Steingestalt. Auch das wirkte nicht glatt. Es hatte sogar etwas Affenartiges an sich. So stellte man sich bestimmt keinen Engel vor.
    Aber wer konnte schon sagen, als was diese Wesen hier gelebt hatten.
    »Ich habe keine Erklärung«, flüsterte ich dem Roten Ryan zu. »Hast du das hier gewusst?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Ist er zu Stein geworden, oder kann man davon ausgehen, dass er noch lebt?«
    »Frag deine Bekannten.«
    Sie standen hinter mir, und es war gut, dass mich der Rote Ryan an sie erinnert hatte.
    Wieder hatten sie ihre wiedergefundene Tochter in die Mitte genommen. Ich musste in die Höhe schauen, um ihnen in die Gesichter zu blicken, und ich sprach sie an.
    »Könnt ihr mich verstehen? Was hat das zu

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