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Märchenwald – Mörderwald

Märchenwald – Mörderwald

Titel: Märchenwald – Mörderwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ruhe geschickt hatten.
    Dann rief ich die Namen.
    Halblaut hallten die Begriffe Michael, Gabriel, Raphael und Uriel durch die Höhle.
    Es passierte – nichts!
    Ich war enttäuscht. Ich fühlte mich blamiert. Niedergeschlagen und völlig von der Rolle.
    »Es klappt nicht«, sagte ich mehr zu mir selbst. »Verdammt noch mal, wenn alles nur so einfach wäre...«
    »Da ist was, John!«
    Im Gegensatz zu mir hatte der Rote Ryan die Figur nicht aus den Augen gelassen. Deshalb sah er als Erster, was da ablief.
    Da riss auch ich den Kopf wieder hoch und verspürte mit einem Mal den Drang, schreien zu müssen.
    Ich hatte mich auf mein Kreuz und auf die Kräfte, die darin steckten, verlassen können.
    Ich war nicht im Stich gelassen worden, denn die Hilfe war aus dem Unsichtbaren gekommen.
    Die Figur aus Stein fing an zu brennen!
    ***
    Es war kein normales Feuer, das wir sahen. Es hatte eine unglaubliche Strahlkraft. Man konnte von einem grellen Licht sprechen, das sich im Kopf der Figur hielt, in eine grell weiße Helligkeit überging und dabei noch einen gewaltigen Druck ausbreitete, sodass der Kopf ihm nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
    Urplötzlich flog er auseinander.
    Nur waren es keine Steinteile, sondern Lichtfunken, in denen die feste Masse längst verbrannt worden war.
    Ein zerstörter Kopf!
    Das Zentrum der alten bösen Kraft, die wahrscheinlich dafür gesorgt hatte, dass die Verbindung zwischen Kopf und Körper bestehen blieb, war nicht mehr vorhanden. Auch der Körper bekam jetzt Risse, und es lag auf der Hand, dass er bald zerplatzen würde.
    »Weg hier!«, schrie ich.
    Jeder hörte es. Wir wandten uns zur Flucht, und dabei sah ich, dass sich die drei Bensons veränderten. Sie schrumpften wieder zusammen.
    Aber darauf achtete ich nicht. Ich hatte mir den Lord geschnappt und hielt ihn noch immer fest, als wir den Eingang der Höhle erreicht hatten.
    Dort drehten wir uns um.
    Licht, helles Licht. Heller als die Sonne, aber nicht so blendend.
    Vier schwache Gesichter malten sich darin ab, und mit einem großen Getöse brach der Rest der Statue zusammen.
    Jetzt war der letzte der Engelriesen hier in Aibon endgültig vernichtet...
    Eine Familie konnte wieder lachen, obwohl ihr danach trotz der Rettung nicht zumute war. Was vor allen Dingen die Tochter erlebt hatte, das musste zunächst mal verkraftet werden, und das war bestimmt nicht einfach.
    Für die Bensons zählte zunächst, dass sie ihre normale Körpergröße zurückerhalten hatten. Die endgültige Zerstörung des Steinriesen hatte sie aus dem bösen Zauber befreit.
    Lord Britton sprach mich an.
    »Er war Engel und Riese«, murmelte er. Diesen Satz wiederholte er mehrere Male und wollte von mir wissen, ob er das verstehen müsste.
    »Nein, eigentlich nicht, Sir.«
    »Dann bin ich ja beruhigt. Vielleicht hat auch meine Schwester jetzt ihre endgültige Ruhe gefunden, die sie wohl verdient hat. Dann muss sie dem ewigen Glück sehr nahe sein.«
    Da wollte ich nicht widersprechen.
    Aber der Lord hatte noch andere Bedenken.
    »Wie kommen wir eigentlich wieder von hier weg?«
    Ich drehte mich zum Roten Ryan um, der uns zugehört hatte.
    »Kannst du darauf eine Antwort geben?«
    »Keine Sorge, für meine Freunde tue ich alles.«
    Lord Britton war trotzdem misstrauisch. »Stimmt das auch, Mr. Sinclair?«
    »Darauf können Sie sich hundertprozentig verlassen...«
    ENDE

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