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Maeve

Maeve

Titel: Maeve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Gesellschaft stellt keine Frauen ein, und wenn, dann höchstens als niedere Hilfskraft. Aber ich nehme an, du hast getan, was du tun mußtest.“ Sie seufzte. „Laß mich dir einen kleinen Rat geben, Schatz. Du bleibst in der Sternenstraße. Mich interessiert nicht, was dir irgendeiner von diesen Bastarden vom Hügel verspricht – glaub ihnen nicht. Ich kenne mich aus. Hier bist du vielleicht arm, aber du bist frei. In diesen Mauern zu leben … das könnte so aussehen, als wären wir im Gefängnis – nun, diese Mauern schließen jedenfalls die freie Luft nicht aus, sie schließen sie ein. Geh nach oben, wenn du mir nicht glaubst.“
    „Oh, ich glaube dir, Despina.“
    „Bran, Süße. Zu alt für dieses Luxuszeug.“ Ihre Augen wurden träumerisch. „Gab mal eine Zeit, da haben sich die Männer um mich gerissen. Huh!“ Sie starrte den Cha finster an. „Ich mußte hinaufgehen und auf eine wortgewandte Schlange hören. Du paßt auf diese Schlangen auf, wenn sie aus ihren Luxus-Häusern heruntergekrochen kommen, um sich ein bißchen unreglementiertes Vergnügen zu holen, hörst du, Mädchen?“
    Aleytys kicherte. „Danke.“ Sie zögerte. Die alte Frau strahlte einen seltsam starken guten Willen für sie aus, und sie beschloß, darauf zu vertrauen. „Es ist nichts, was ich verbreitet haben möchte – aber wenn du von einer Möglichkeit hörst, von diesem Planeten wegzukommen …“
    Bran nippte vom Tee, grinste sie dann an. „Irgendein bestimmtes Ziel?“
    „Ins Zentrum. Das ist alles.“
    „Ich werde ein Ohr offenhalten. Wie viele Pasteten, sagtest du?“
    „Zwei.“
    Die Pasteten waren schnell gegessen. Aleytys fühlte sich zum Bersten voll und tief befriedigt, ließ Bran den Becher neu füllen und saß da und nippte an der starken, belebenden Flüssigkeit.
    „Ich brauche eine Bleibe, solange ich hier bin.“ Sie seufzte und stellte den Becher ab. „Irgend etwas, was einigermaßen sauber und nicht zu teuer ist.“
    „Und ein gutes Schloß an der Tür hat.“ Bran schnüffelte, als sie Aleytys’ verblüffte Miene sah. „Das solltest du wissen. Einige dieser Klötze dort draußen würden dich für die Chance, einem Mann von der Gesellschaft in den Arsch kriechen zu dürfen, verkaufen.“
    Aleytys gluckste. „Ich kann mich wehren, obwohl ich lieber nicht dazu gezwungen werden will.“
    „Ein kleines Ding wie du?“ schnaubte Bran und maß Aleytys’ Handgelenk zwischen Daumen und Zeigefinger. „Ich könnte dich ohne größere Anstrengung in der Mitte durchbrechen.“
    „Du wärst vielleicht überrascht.“
    „Mmmh. Ein Zimmer. Mal sehen. Blau ist momentan ganz voll, und sie mag Frauen ohnehin nicht sonderlich. Daywel? Der faulste Bastard, den ich je gesehen habe. Du brauchst ein ganzes Jahr, um den Dreck bei ihm rauszuschaufeln. Kathet? Er hat Zimmer, und sie sind billig. Aber er hat eine Menge Saufbolde und Scrot-Raucher bei sich rumhängen. Die werden manchmal komisch. Ich, ich würde nicht im Dunkeln zu ihm gehen, selbst wenn man mich dafür bezahlen würde. Nun, Feuerkopf betreibt ein streng geführtes Haus. Er würde dir ein Zimmer geben, wenn ich für dich frage. Tauch in der Menge unter, mach die Spione der Gesellschaft nicht auf dich aufmerksam.“ Sie schürzte die Lippen und öffnete ihre Hände, um sich ihre Handflächen anzusehen. „Und da ist noch Tintin.“
    „Was stimmt bei ihm nicht?“
    „Nicht viel. Seine Preise sind eine Sünde und eine Schande, aber er hält es nicht mit Leuten, die in seinem Haus herumschnüffeln. Meistens bekommt er die höchsten Techs der Sternenschiffe. Eine Menge Captains steigen bei ihm an, wenn sie nicht auf ihren Schiffen oder oben auf dem Hügel sind. Auch ein paar Reisende. Der Haken an der Sache ist der, daß ihn die Spione der Gesellschaft die ganze Zeit überwachen. Du willst nicht, daß sie dir nachschnüffeln.“
    „Das ist das zweite Mal, daß du die Spione der Gesellschaft erwähnt hast.“
    „Ja, und zweimal zuviel. Sie schleichen überall herum und lauschen dem Gerede der Leute und halten das Geld im Auge, das im Umlauf ist. Wir zahlen Steuern für das Privileg, hier zu hocken und diese Bastarde sind darauf aus, alles, bis auf den letzten Drach aus uns herauszupressen.“
    „Wie kannst du so sicher sein, daß ich nicht eine von ihnen bin?“
    Bran brach in Lachen aus, wobei sie sich ihren dicken Bauch hielt und auf Fuß- und Fersenballen hin- und herschaukelte. Noch immer schniefend, wurde sie wieder ernst; sie sagte:
    „Keine Frauen

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