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Maeve

Maeve

Titel: Maeve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Phrasierung wie bei den Aufnahmen. Faszinierend.“
    „Und du hättest gern eine Erklärung.“ Mit einem tiefen, amüsierten Lachen stand sie auf. „Wie langweilig wäre dein Leben, würdest du alles verstehen.“ Sie entfernte sich zu einem Tisch, an dem drei Humanoiden sie mit stürmischer Anerkennung begrüßten.
    Der Abend verging ziemlich ruhig. Manchmal schaute sie auf und begegnete dem gelangweilten Blick des grauen Mannes. Und jedesmal wandte sie sich mit einem leeren Gefühl in der Magenmitte ab und ging weiter, an einen anderen Tisch. Blauer Halevan! Schauspieler mußte zwei betrunkene Ursinoiden hinausgeleiten, zwei Reisende unbestimmbaren Geschlechts, die ihr einen in seiner Kompliziertheit erschreckenden Antrag gemacht hatten. Der Captain einer Raumyacht im Privatbesitz. Ein Katzenmensch von Sesshu …
    Sie schüttelte den Kopf, lächelte dem pelzigen Katzenmenschen zu. In seiner Sprache murmelte sie: „Du ehrst mich, Sslassa, aber meine Ehre läßt es nicht zu. Es gibt viele andere auf der Straße, die deine Bedürfnisse befriedigen können.“ Noch immer lächelnd, wobei ihr Gesicht der Notwendigkeit wegen, die Dehnung der Lippen beizubehalten, schmerzte, stand sie auf und ging ruhig davon; seine Augen färbten sich rot vor Wut. Er erhob sich halb, um ihr nachzugehen, aber der Schauspieler war da, einen halben Meter größer als der kleinknochige Felinoide, seine kräftigen, weißen Zähne glänzten zwischen Schnäuzer und Bart in einem liebenswerten Lächeln, das jedoch seine kalten braunen Augen nicht annähernd erreichte. Im Flüsterton brummelnd, fegte der Katzenmensch aus der Schänke.
    Aleytys lehnte sich an die Bartheke; sie fühlte sich ein bißchen schwach in den Knien. Schauspieler stellte sich neben sie. „Danke.“
    „Mein Job. Die drei da drüben an der Tür. Sind vor etwa fünfzehn Minuten hereingekommen. Haben mir ein gutes Trinkgeld gegeben, damit ich dich rüberschicke. Willst du gehen?“
    Sie sah in den Spiegel und suchte nach denen, die er meinte. „Mein Gott, sie sind schrecklich, Schauspieler. Wie sechsfüßige Spinnen …“ Ihre Stimme erstarb, ein schrecklicher Verdacht züngelte durch ihren Geist. RMoahl?
    Schauspieler war an ihrer Seite und schaute ebenfalls in den Spiegel. „Könnten eine Abwechslung sein nach den miesen Typen, die du in der letzten Stunde bekommen hast. Jedenfalls würden diese Kreaturen nicht versuchen, dich mit in ihr Bett zu bekommen.“
    Aleytys schloß die Hände zu Fäusten. „Schon jemals Wesen ihrer Art hier gesehen?“
    „Nein. Stimmt was nicht?“ Er berührte ihre Schulter. „Soll ich sie hinausbefördern?“
    Einen Sekundenbruchteil lang war sie versucht, ja zu sagen, dann schüttelte sie den Kopf. „Das würde Dryknolte gefallen. Er würde dir den Bart Haar für Haar einzeln ausreißen, wenn du herumgehen und die zahlenden Kunden verjagen würdest. Nein. Geh und sag ihnen, ich werde in einer Minute drüben sein.“
    Als Schauspieler davonging, blickte sie noch einmal in den Spiegel. „RMoahl“, flüsterte sie. „Die Bluthunde auf meiner Spur.“ Sie verlagerte ihren Blick und erspähte das schrumpelige Gesicht des kleinen grauen Mannes. „Verdammt. Alles kommt zusammen …“ Sie winkte Dryknolte herbei. „Ich brauche eine Minute für mich allein.“
    „Du hattest deine Stunde.“
    „Du willst mich mitten auf dem Fußboden in Stücke gehen sehen?“
    Er ruckte mit seinem Kopf zur Tür hinter der Bar. „Mein Büro.“
    „Danke.“
    Er folgte ihr, stand im Eingang, als sie in einem der Sessel niedersank. „Stimmt etwas nicht?“
    Sie fühlte den Widerwillen, den er in ihr hervorrief, fühlte ihn aufflammen und fragte sich, ob er ihn ebenfalls spürte. „Nichts, was ein wenig Frieden und Ruhe nicht heilen würden.“
    Die gelben Augen funkelten. „Du machst deinen Job gut, wenn es das ist, was dir Sorgen macht.“
    „Nein.“ Sie rieb mit den Händen über das Gesicht. „Das weiß ich.“
    „Dieser Spion von der Gesellschaft?“
    „Du hast ihn gesehen?“
    „Sei nicht dumm.“
    „Ich werde mich um ihn kümmern, wenn es sein muß.“ Sie sah hinunter und fand ihre Hände zu Fäusten geballt. Vorsichtig streckte sie die Finger aus. „Ich kann es nicht erklären. Laß mir ein bißchen Ruhe, ja?“
    Beleidigt trat er zurück und schloß die Tür mit einem beherrschten Zorn, vermied es gerade noch, sie zuzuknallen, was in seiner Andeutung von kaum im Zaum gehaltener Gewalt doppelt beängstigend war.
    Aleytys seufzte. Sie

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