Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maeve

Maeve

Titel: Maeve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
Bevölkerung von Maeve brauchst.”
    „Ich verstehe.” Seine Augen funkelten. „Gewissermaßen ein zweifelhafter Gefallen. Allerdings…” — er rieb seine Hände gegeneinander — „ … ein Gefallen ist es. Han dankt dir. Alles, was wir besitzen, ist dein.”
    „Versprich nichts, was du nicht halten wirst. Dankbarkeit ist ein Schatten.” Sie hielt eine Hand hoch, so daß sie einen Schatten auf den Tisch projizierte. „Versuche, ihn zu ergreifen, und er gleitet weg.”
    „Wie tiefsinnig.” Sein Mund verzog sich zu einem spöttischen Lächeln.
    „Hunh. Ich meine es ernst, Dummkopf.”
    „Aber gewaltig.”
    „Gewaltig oder nicht, du solltest zuhören. Hier habt ihr einen Brückenkopf. Versuche nicht, ihn zu halten, indem du Maeve auspreßt.”
    Er lehnte sich in dem Stuhl zurück. „Es dürfte nicht schwer sein, Manhanus Ruf zu verbessern.”
    Sie seufzte. „Ich weiß nicht viel über die Manöver, die hinter der Bühne vor sich gehen. Ich vermute, daß deine Lage prekär bleiben wird, egal, wie raffiniert dich der Parasit in deiner Stellung abgesichert hat. Also: Viel Glück bei deinem Balance-Akt.”
    „Werden die Cludair das Abkommen einhalten, das sie mit Chu geschlossen haben?”
    Qilasc legte ihre kleinen, kräftigen Hände flach auf den Tisch.
    „Wenn die Sternenmenschen aus dem Wald bleiben. Die Cludair wünschen ihr Leben ungestört von Eindringlingen zu leben. Das Holz wird wie vereinbart geliefert werden, um unsere Lebenssphäre zu wahren.”
    Lushan kicherte. „Da das heißt, daß wir ein Produkt ohne den Aufwand, es zu ernten, bekommen, ist es zu unserem Vorteil, die Übereinkunft zu ehren.” Er rieb einen langen Zeigefinger neben seinem Mund hin und her. „Solange wir einen vernünftigen Profit mit der Menge Holz machen können, die ihr liefert.”
    Gwynnor lehnte sich angespannt vor. „Das gestohlene Maranhedd.”
    Han sah die Synwedda an. „Was passiert, wenn ich es behalte?”
    „Hast du Spaß an Gewittern?”
    „Nicht besonders.” Mit verengten Augen sah er zum wolkenlosen Himmel hinauf, dann in ihr schmales Gesicht. „Für gewöhnlich regnet es zu dieser Jahreszeit nicht.”
    „Und in den vergangenen paar Tagen gab es zwei größere Stürme.”
    „Du?”
    „Ich werde es demonstrieren.” Die Synwedda machte eine Handbewegung, und eine Miniaturwolke, eine kleine, schwarze Gewitterwolke doppelt so groß wie eine Faust, entstand über Lushans Kopf. Ein winziger Blitzschlag zischte an seiner Nasenspitze vorbei, dann öffnete sich die Wolke und schüttete Regen auf seinen ungeschützten Kopf.
    Prustend schob er seinen Stuhl zurück und schlug nach der Wolke, die jeder Bewegung seines Kopfes folgte. „Schon gut.” Er gebrauchte beide Hände, um den Regen aus seinem Gesicht zu wischen, eine sinnlose Geste, da die winzige Wolke fortfuhr, Regen aus ihrem Inneren zu quetschen. „Ich hab schon verstanden.”
    Die Synwedda senkte ihre Hand, und die Wolke verflüchtigte sich.
    Lushan wischte das Wasser von Kopf, Gesicht und Schultern, zog den Stuhl heran und setzte sich. „Das gestohlene Maranhedd wird zurückgegeben.” Er runzelte die Stirn. „An wen?”
    „An mich”, sagte die Synwedda forsch. „Ich werde dafür sorgen, daß es wieder verteilt wird.”
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Jeden Monat wurde eine Maranhedd-Lieferung in die Stadt geschickt. Das ist unabänderlich.”
    Die Synwedda schürzte ihre Lippen. „Maranhedd ist für die Cerdd Teil der Heiligen Sakramente.”
    Han Lushan schüttelte langsam seinen Kopf. „Du solltest die Alternative kennen, Synwedda. Du und deine Vorgängerinnen —
    ihr habt die Notwendigkeit vor langer Zeit akzeptiert. Kein einziger Mensch könnte diese Vereinbarung leugnen. Sie gehört zur Politik der Gesellschaft. Wenn du es versuchst, habe ich keine Wahl. Ich bin sicher, du möchtest diesen Ausgang nicht erzwingen. Steckt mich in eine Kiste, und ich werde — egal wie — wieder herauskommen.”
    Die Synwedda sah zu Aleytys hinüber.
    Aleytys nickte. „Wenn ihr es nicht auf einen Kampf bis zum Ende ankommen lassen wollt, müßt ihr den Pakt einhalten. Allerdings würde ich mir nicht erlauben, euch einen Rat zu geben. Ihr kennt eure Stärke und die Bedürfnisse eurer Welt.”
    Ruhig legte die alte Frau ihre Fingerspitzen gegeneinander.
    „Die Lieferungen werden weitergehen.”
    Sioned leckte sich die Lippen, klatschte dann ihre Hand auf den Tisch. „Ihr alle vergeßt etwas. Mein Vater wurde umgebracht!
    Meine Mutter

Weitere Kostenlose Bücher