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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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das Gefühl, als stimmte etwas nicht. Was hatte ihn geweckt? Angestrengt dachte er nach. Ein Seufzer? Ein Luftzug? Das hätte nur von einer geöffneten Luke her kommen können. Sein plötzliches Entsetzen niederkämpfend, knipste er das Licht an und hob das Gewehr von dem Bettvorleger auf. Gähnend und verschlafen erschien Arnild in der Tür.
    »Was ist denn hier los?« fragte er.
    »Hol Dall – ich glaube, irgend jemand ist ins Schiff gekommen.«
    »Hinausgegangen scheint mir eher zu passen«, krächzte Arnild. »Dall liegt nicht in seiner Koje.«
    »Was!«
    Er rannte zum Kontrollraum. Die Alarmanlage war ausgeschaltet. Auf dem Schaltpult lag ein Stück Papier. Der Kommandeur griff hastig danach und las das einzige Wort, das darauf stand. Er hielt entsetzt die Luft an, als er den Sinn erfaßte, dann krampfte sich seine Faust um den Zettel.
    »Der Narr!« rief er. »Dieser verdammte junge Narr! Bring ein Auge raus. Nein, zwei! Ich stelle die Doppel-Kontrolle ein.«
    »Aber was ist denn passiert?« fragte Arnild verständnislos. »Was hat der junge Bursche denn getan?«
    »Nach unten ist er gegangen. In die Tunnels. Wir müssen ihn aufhalten!«
    Dall war nirgends zu sehen, aber die Öffnung zu dem Tunnel in der Baumwurzel war frisch aufgeworfen.
    »Ich lasse da ein Auge runter«, sagte Kommandeur Stane. »Du versenkst das andere in den am  nächsten gelegenen Eingang. Benutze die Sprechanlage. Sag ihnen, daß wir Freunde sind, in der Sklavo-Sprache.«
    »Aber – du hast doch die Reaktion des Mädchens gesehen, als Dall zu ihr sprach.« Arnild war erstaunt und verwirrt.
    »Ich weiß was geschehen ist«, fauchte ihn Stane an. »Aber was hätten wir sonst für eine Chance? Also, vorwärts!«
    Arnild öffnete den Mund, um eine weitere Frage zu stellen, aber als er den Kommandeur angestrengt über die Kontrolltafeln gebeugt sah, hielt er sie zurück. Er lenkte das Auge zum Dorf.
    Falls die Leute, die sich in dem Tunnel-Labyrinth versteckt hielten, die Nachricht überhaupt hörten, dann glaubten sie ihr jedenfalls nicht. Das eine Auge wurde in einer Sackgasse gefangen gehalten, während sich hinter ihm die Öffnung mit weichem Sand füllte. Stane versuchte das Auge durch die lockere Erde zu führen, aber es gelang ihm nicht. Das Auge war gefangen. Er konnte schaufeln und graben hören, als noch mehr Schmutz vor die Öffnung geworfen wurde.
    Arnilds Auge fand eine große Halle unter der Erde, sie war mit erschreckten Schafen vollgestopft. Eingeborene waren nicht zu sehen. Auf seinem Weg aus der Höhle wurde das Auge unter einem Felseinsturz begraben.
    Am Ende gestand Kommandeur Stane seine Niederlage ein. »Jetzt liegt es nur an ihnen, wir können den Ausgang des Abenteuers nach keiner Seite hin beeinflussen.«
    »Da hinten bei den Bäumen bewegt sich was, Kommandant«, unterbrach ihn Arnild scharf. »Hatte es auf dem Detektor, aber jetzt ist's wieder weg.«
    Zögernd und mit gezogenen Pistolen gingen sie nach draußen, der Himmel färbte sich langsam rot. Halb und halb wußten sie schon, was sie erwarten würde, doch sie fürchteten sich davor, es sich einzugestehen, so lange sie noch hoffen konnten.
    Natürlich gab es keine Hoffnung mehr. Der Körper Dalls des Jüngeren lag nahe dem Eingang zum Tunnel, aus dem er gestoßen worden war. Die rote Dämmerung spiegelte sich in dem roten Blut wider. Er war auf schreckliche Art gestorben.
    »Das sind Ungeheuer! Wilde Bestien!« stieß Arnild hervor. »Einem Mann, der ihnen nur helfen will, so etwas anzutun. Arme und Beine gebrochen, fast die ganze Haut abgekratzt. Sein Gesicht – nichts mehr davon übrig ...« Der alte Krieger stieß einen Laut aus, der halb ein Schluchzen, halb ein Brüllen war. »Man sollte sie ausbomben, in die Luft jagen! Wie die Sklavos es beabsichtigten ...« Er begegnete dem brennenden Blick des Kommandeurs und schwieg.
    »Genau das haben wahrscheinlich auch die Sklavos gefühlt«, sagte Stane. »Verstehst du denn nicht, was hier passiert ist?«
    Arnild schüttelte benommen den Kopf.
    »Dall hatte einen Zipfel der Wahrheit erkannt. Nur glaubte er, er könne die Dinge ändern. Aber wenigstens war er sich der Gefahr bewußt. Er ist hingegangen, weil er sich für den Tod des Mädchens verantwortlich fühlte. Deshalb hat er den Zettel mit dem Wort Sklaven darauf zurückgelassen, falls er nicht zurückkommen würde. – Es ist wirklich ganz einfach«, fuhr er fort, sich müde gegen einen Baumstamm lehnend. »Wir haben nur nach etwas gesucht, was

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