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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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komplizierter und irgendwie mehr technischer Art war. Dabei war es weniger ein physisches Problem als ein soziales, dem wir gegenüberstanden. Dies hier war ein Planet der Sklavos, von den Sklavos errichtet und organisiert, um ihren besonderen Bedürfnissen entgegenzukommen.«
    »Aber was denn nur?« fragte Arnild, der noch immer ganz benommen war.
    »Sklaven! Sie dehnten sich beständig immer weiter aus, und du weißt doch, wie kostspielig in Bezug auf Menschenleben ihre Kriegsführung war. Sie benötigten andauernd neuen Nachschub, neues Material, und mußten es einfach heranschaffen. Dieser Planet war eine Antwort darauf. Er war gerade wie geschaffen dafür. Ein einziger, nur mit wenig Bäumen bewachsener Kontinent mit nur ganz wenigen Örtlichkeiten, an denen sich die Leute verstecken konnten, wenn die Sklavenschiffe landeten. Sie setzten einen Grundstock aus, gaben den Leuten einfache und ausreichende Nahrungsquellen, aber nicht die geringsten technischen Mittel. Dann gingen sie, um sie sich in Ruhe vermehren zu lassen. Alle paar Jahre kehrten sie zurück und nahmen so viel Sklaven mit, wie sie gerade benötigten, die anderen ließen sie zurück, damit wieder genügend Nachkommen gesichert waren. Nur eines bedachten sie nicht.«
    Arnilds Betäubung ließ nach, er begann zu begreifen.
    »Die menschliche Fähigkeit, sich anzupassen«, sagte er.
    »Ja. Die Fähigkeit – wenn genügend Zeit vorhanden ist –, sich jeder noch so extremen Umgebung anzupassen. Dies hier ist ein perfektes Beispiel dafür. Eine abgeschlossene Bevölkerung – keine Geschichte, keine geschriebene Sprache –, die nur den einen Wunsch hegt, zu überleben. Alle paar Jahre lassen sich aus dem Himmel unbeschreibbare Kreaturen herab und stehlen ihre Kinder. Sie versuchen wegzulaufen, aber es gibt keine Gelegenheit dazu. Sie bauen Boote, aber wo sollen sie hinsegeln? Nichts hilft ...«
    »Bis irgendein kluger Mann ein Loch gräbt und seine Familie darin versteckt. Und herausfindet, daß es funktioniert.«
    »Das war der Anfang«, nickte Kommandeur Stane zustimmend. »Der Gedanke faßt Fuß, verbreitet sich. Die Tunnels werden tiefer und komplizierter. Bis die Sklaven am Ende gewinnen. Dies war wahrscheinlich der erste Planet, der erfolgreich gegen die Große Sklavokratie rebellierte. Man konnte sie nicht ausgraben. Giftgase töteten sie nur, und tot waren sie nichts mehr wert. Maschinen, die man auf sie losließ, wurden gefangen wie unsere Augen. Und Menschen, die dumm genug waren, hinunterzugehen ...« Er konnte den Satz nicht beenden. Dalls Körper war ein kräftigerer Beweis als alle Worte.
    »Aber der Haß?« fragte Arnild. »Die Art, wie das Mädchen es vorzog, eher zu sterben, als in unsere Hände zu fallen.«
    »Die Tunnel wurden zu einer Religion«, erklärte Stane. »Das war notwendig, um sie in Funktion zu erhalten während der langen Jahre, während der die Sklavos nicht kamen. Den Kindern wurde eingeschärft, daß die Dämonen von den Himmeln kamen und die Rettung unter der Erde lag. Genau das Gegenteil unserer Religion auf der Erde. Haß und Furcht wurden jedem anerzogen, so daß jeder, ganz gleich wie jung er war, wußte, was er zu tun hatte, wenn ein Schiff auftauchte.
    Überall muß es Eingänge geben. Sekunden nach dem Erscheinen eines Schiffs kann die gesamte Bevölkerung bereits unter der Erde sein. Sie wußten, daß wir Sklavos waren, weil wir aus dem Himmel kamen, denn nur Dämonen kommen aus dem Himmel.
    Dall muß das alles zum Teil erkannt haben. Nur dachte er, er könnte mit ihnen vernünftig reden, ihnen erklären, daß die Sklavos nicht mehr existierten und daß sie sich nicht mehr zu verstecken brauchten. Daß nun gute Menschen aus dem Himmel kämen. Aber das ist Ketzerei, und schon allein das hätte genügt, ihn zu töten. Wenn sie sich überhaupt die Mühe machten, ihm zuzuhören.«
    Mit größter Behutsamkeit trugen sie Dall den Jüngeren zurück ins Schiff.
    »Es wird eine ganz schwere Arbeit sein, diesen Leuten die Wahrheit beizubringen.« Sie blieben einen Augenblick stehen. »Trotzdem verstehe ich nicht, warum die Sklavos eigentlich den ganzen Planeten vernichten wollten.«
    »Auch sie suchten nach einem zu komplizierten Motiv«, sagte Kommandeur Stane. »Warum jagt eine besiegte Armee Gebäude in die Luft, zerstört Denkmäler, wenn sie sich auf dem Rückzug befindet? Aus Enttäuschung und Haß – alte menschliche Regungen. Wenn ich etwas nicht haben kann, dann sollst du es auch nicht kriegen. Dieser Planet

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