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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Sie herein. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich bin nicht krank«, sagte der Mann.
    »Nicht krank?«
    »Aber ich möchte mit Ihnen sprechen. Haben Sie etwas Zeit?«
    »Ja, natürlich«, sagte der Arzt, obgleich er wußte, daß er keine Zeit hatte, und obgleich er dieses Eindringen des Fremden nicht mochte. »Kommen Sie. Setzen Sie sich.«
    Er versuchte, den Akzent des Mannes zu bestimmen, aber es gelang ihm nicht. Wahrscheinlich Mitteleuropäer.
    »Technisch«, sagte der Mann. »Beruflich.«
    »Was meinen Sie damit?« fragte der Doktor leicht verärgert.
    »Ich spreche mit Ihnen technisch. Ich rede beruflich.«
    »Sie wollen sagen, daß Sie ein Arzt sind?«
    »Nicht direkt«, sagte der Mann, »wenn Sie das vielleicht auch glauben mögen. Ich sollte Ihnen gleich von vornherein mitteilen, daß ich ein Fremder bin, ein Ausländer.«
    »Ein Ausländer«, brummte der Doktor. »Davon haben wir hier eine Menge. Meistens Flüchtlinge.«
    »Das meine ich nicht. Nicht diese Art Ausländer. Von einem andern Planeten, meine ich. Von einem andern Stern.«
    »Aber Sie sagten doch, daß Sie Herman heißen ...«
    »Wenn man in Rom ist, muß man sich wie ein Römer benehmen«, erwiderte der andere.
    »Eh?« machte der Doktor. »Großer Gott, meinen Sie das wirklich? Daß Sie ein fremdes Wesen, von einer fremden Rasse ...«
    Der andere nickte zustimmend. »Von einem anderen Planeten. Von einem anderen Stern. Viele, viele Lichtjahre entfernt.«
    »Also, das ist doch nicht zu fassen!« rief der Doktor aus.
    Er starrte den Fremden an, und der Fremde grinste ein bißchen unsicher zurück.
    »Vielleicht wundern Sie sich jetzt, daß ich so menschlich aussehe«, sagte der Fremde.
    »Genau das ging mir gerade durch den Kopf.«
    »Vielleicht wollen Sie mich mal genau ansehen. Sie würden doch einen menschlichen Körper sofort erkennen.«
    »Vielleicht«, antwortete der alte Doktor grimmig, dem die ganze Sache sehr wenig gefiel. »Aber der menschliche Körper kann auch sehr seltsame Formen annehmen.«
    »Aber nicht so wie meiner«, erwiderte der Fremde und streckte seine Hände aus.
    »Nein«, stimmte der entsetzte Doktor zu, nachdem er einen Blick darauf geworfen hatte. »Nicht auf diese Weise.«
    Denn die Hand hatte zwei Daumen und einen Finger, fast wie die Klaue eines Vogels, die sich in eine Hand verwandeln wollte.
    »Oder so vielleicht?« fragte der Fremde, stand auf und ließ die Hosen herunter.
    »Nein, auch so nicht«, stammelte der Doktor, der völlig aus der Fassung geraten war, wie nie seit vielen Jahren seiner Praxis.
    »Dann glaube ich«, sagte der Fremde und knöpfte seine Hosen wieder zu, »daß das geklärt wäre.«
    Er ließ sich wieder auf dem Stuhl nieder und schlug die Beine übereinander.
    »Wenn Sie meinen, daß ich Sie jetzt als einen Fremden betrachte«, sagte der Doktor, »so haben Sie damit recht. Obgleich mir das natürlich nicht leicht fällt.«
    »Natürlich nicht. Es muß ein ziemlicher Schock für Sie sein.«
    Der Arzt fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Ja, natürlich ist es ein Schock. Aber da kommt noch was dazu ...«
    »Sie meinen die Sprache«, sagte der Fremde. »Und die Kenntnis Ihrer Sitten und Gebräuche.«
    »Das gehört auch dazu.«
    »Wir haben euch studiert«, erklärte der Fremde. »Wir haben uns eine Zeitlang mit euch beschäftigt. Natürlich nicht mit Ihnen persönlich ...«
    »Aber Sie sprechen so gut«, protestierte der Doktor. »Wie ein gebildeter Ausländer.«
    »Das bin ich, genau genommen, ja auch.«
    »Wieso ..., ja, natürlich, schätze, daß Sie das sind. So hatte ich es nur noch nicht betrachtet.«
    »Ich bin nicht gerade sehr zungenfertig«, sagte der Fremde. »Ich kenne eine Menge Worte, aber ich gebrauche sie nicht richtig. Und mein Vokabular beschränkt sich auf die einfache Umgangssprache. Wenn es um schwierige technische Dinge geht, bin ich nicht sehr perfekt.«
    Der Arzt ging um den Schreibtisch herum und ließ sich steif in den Stuhl sinken.
    »Also gut«, sagte er, »erzählen Sie den Rest der Story. Ich akzeptiere Sie als einen Fremden. Jetzt erklären Sie mir die Sache mal genau. Warum sind Sie hier?«
    Er war selbst erstaunt darüber, wie ruhig er die Situation aufnahm. Wenn er das alles erst einmal in aller Ruhe durchdacht hatte, würden ihm die Haare zu Berge stehen.
    »Sie sind ein Doktor«, sagte der Fremde. »Sie sind ein Heiler Ihrer Rasse.«
    »Ja«, stimmte der Arzt zu, »einer von vielen.«
    »Sie arbeiten schwer, um den Kranken zu helfen. Sie reparieren

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