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Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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nicht wirklich, daß mein Erdenmensch euch helfen kann, und doch bist du bereit, es ihn versuchen zu lassen. Habe ich nicht recht?«
    »Doch«, sagte Bru unglücklich. Die Unterhaltung behagte ihm ganz und gar nicht. Die Bewohner von Psit liebten keine Unannehmlichkeiten, ganz gleich, welcher Art; und sie haßten es, einen Fehler eingestehen zu müssen. Obgleich Bru als Inspektor des Tfan-Gebietes Kni gegenüber nicht zu Auskünften verpflichtet war, nahm Kni doch eine höhere Stellung ein und konnte einen genauen Bericht anfordern.
    Aber Kni erwiderte ganz freundlich: »Nun, ich kenne die Fähigkeiten der Erdenmenschen, und ich bin ganz sicher, daß unser Gast die Dinge für dich in Ordnung bringen kann. Ich werde ihn zu dir schicken.«
    »Bitte, tu das«, antwortete Bru dankbar. »Wie heißt er?«
    »John Smith.«
    »Seltsamer Name. Muß man ihn irgendwie besonders behandeln? Hat er irgendwelche Tabus, verletzbare Gefühle oder religiöse Liebhabereien?«
    »Nein, ich glaube nicht. Er wird Nachsicht üben mit dir.«
    »Er wird was? Er wird Nachsicht üben mit mir!«
    Bru hatte zwar schon lange das unangenehme Gefühl, daß Kni keine hohe Meinung von seiner Intelligenz hatte, aber dies war doch zuviel.
    »Ja, natürlich«, erwiderte Kni leichthin. »Sie passen sich uns an. Also gut, dann werte ich ihn fragen, ob er für dich arbeiten möchte. Ich glaube schon, daß er einverstanden sein wird – nur mußt du dich darauf gefaßt machen, ihn zu bezahlen.«
    »Alles, was er will, wenn er Erfolg hat.«
    »Das wird ihm recht sein. Die Erdenmenschen haben nämlich das Sprichwort Alles oder Nichts .«
    »Noch etwas ...«, Bru hielt inne, und Kni fürchtete schon, daß sie unterbrochen worden waren, als Bru fortfuhr: »Übrigens, hier in Tfan gibt es einen Erdenmenschen.«
    »Tatsächlich? Ich dachte, John Smith wäre der einzige auf dem ganzen Planeten.«
    »Ja, sieh mal ... dieser Erdenmensch ist nicht direkt am Leben. Andererseits ist er auch nicht tot.«
    »Ach so«, sagte Kni verstehend. »Einer von denen.«
    »Ja. Was mir nur Sorgen macht, ist, wie John Smith reagiert, wenn er es herausfindet? Ich könnte die Sache ja geheimhalten, aber John Smith wird überall hingehen, und irgend jemand könnte ihm doch von dem anderen Erdenmenschen erzählen. Oder vielleicht geht er zufällig selbst einmal ins Museum und sieht ihn.«
    Kni dachte eine lange Weile nach. Endlich sagte er: »Nun, das ist dein Problem. Zögere aber nicht, mich anzurufen, wenn du meine Hilfe brauchst. Belmurins .«
    »Belmurins« , erwiderte Bru unbehaglich.
    John Smith, der außer Shorts und Sandalen mit Asbestsohlen nichts am Leibe trug, stieg aus seiner Kapsel und trat hinaus in den strahlenden Sonnenschein von Tfan.
    »John Smith?« fragte ein gertenschlanker Roboter.
    »Auf diesen Namen hat man mich getauft.«
    »John Smith?« wiederholte der Roboter.
    »Niemand anders.«
    »John Smith?«
    »Jawohl«, sagte Smith resignierend.
    Der Roboter hob seine kleine Reisetasche auf und führte ihn zu einem Auto, das sich automatisch in Gang setzte. Fünf Minuten später hielt der Wagen an, und Smith und der Roboter stiegen aus.
    Smith blinzelte. Jetzt regnete es heftig, und der Himmel war tief schwarz. Während er noch in die Wolken blickte, verwandelte sich der Regen in Hagel und nach einer Weile wieder in Regen. Tfan besaß wirklich ein akutes Wetterproblem.
    »Das gießt ja junge Hunde«, murmelte er und zog ein Plastikcape hervor.
    »Ich verstehe nicht«, sagte der Roboter.
    »Das kann ich mir denken.«
    Zwei Minuten später verbeugte sich Smith höflich vor Bru, dem Inspektor von Tfan.
    »Calmurins« , sagte Bru mit zweifelnder Stimme und blickte an Smith auf und nieder.
    »Calmurins.«
    Die Bewohner von Psit waren humanoid; folglich sahen sie die Menschen auch als humanoid an. Allerdings wirkten sie auf die Menschen eher wie Enten. Sie hatten winzige Beine und riesige Füße, die flaumige, eierförmige Körper trugen, leicht nach vorn gebeugt, wie Donald Duck. Ihre weißen, weichen Köpfe konnten sich in alle Richtungen drehen. Im Unterschied zu Enten besaßen sie zwei starke, sehr brauchbare Arme, die mit großen, sechsfingrigen Händen ausgestattet waren.
    Sie sahen aus, als legten sie Eier, um sich zu vermehren, aber das war nicht der Fall. Sie taten sich zu zwölfen zusammen, vollführten zusammen ein höchst kompliziertes, peinliches und auch etwas schmerzhaftes Spiel, und dann schenkte jeder nacheinander einem Psitaner-Baby das Leben. Dieser

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