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Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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sofortige Untersuchung, die die ganze Galaxis in Aufregung brachte, was sehr wohl hätte sein können. Manche Besucher verhielten sich so, wenn sie Artgenossen in dem Museum von Psit entdeckten.
    »Lange bevor ihr die Raumfahrt kanntet, Mensch«, sagte Bru erleichtert, »wußten wir natürlich schon von eurer Existenz, genauso wie alle anderen Mitglieder des Staatenbundes zu jener Zeit. Aber in Übereinstimmung mit dem Gesetz, dem wir gehorchen, darf man sich nicht in die natürliche Entwicklung primitiver Welten einmischen. Wenn sie erst einmal die Raumfahrt haben, dann müssen wir natürlich Kontakt mit ihnen aufnehmen. Dieser Erdenmensch also wurde aufgelesen und als Spezimen eurer Rasse hierhergebracht. Das geschah etwa hundert Jahre vor den Anfängen eurer Raumfahrt.«
    Smith pfiff durch die Zähne. »Ein Erdenmensch aus dem Jahre 1850! Willst du damit sagen, daß dieser Bursche mehr als dreihundert Jahre überdauert hat?«
    »Ja.«
    »Und wie verträgt sich diese Sache mit dem Gesetz des Staatenbundes? Wenn die Entführung eines lebenden Terraners keine Einmischung bedeutet, dann weiß ich nicht, wann das sonst der Fall wäre.«
    Aber seine Stimme war ruhig und sein Benehmen gelassen. Bru atmete wieder erleichtert auf. Dieser Erdenmensch besaß eine bessere Selbstkontrolle als die meisten fremden Besucher auf Psit, die Mitglieder ihrer eigenen Rasse, auf Bahren hinter Glas, in einem Museum entdeckten. Bru selbst hatte schon wiederholte Male Gelegenheit gehabt, zu wünschen, daß die früheren Zoologen nicht so eifrig gewesen wären, Lebewesen von so vielen verschiedenen Welten einzusammeln; sie hätten daran denken müssen, daß in wenigen hundert Jahren diese primitiven Rassen vielleicht vollwertige Mitglieder des Staatenbundes, verbunden mit allen Rechten und Pflichten, sein würden.
    »Es ist erlaubt, Exemplare, die andernfalls den Tod gefunden hätten, aufzulesen«, sagte Bru. »Dieser Erdenmensch wurde von einem primitiven Segelschiff entfernt, das fast im gleichen Augenblick unterging.«
    »Aha, ich verstehe. Und er hat sein Bewußtsein nicht wiedererlangt, seit dem Augenblick, vor dreihundert Jahren, als das Schiff unter ihm sank?«
    »Seit dem Augenblick befindet er sich im jetzigen Zustand.«
    »Und ihr könntet ihn wieder zum Leben erwecken?«
    »Wenn du das wünschst.«
    »Teufel, ja. Wir wollen sofort hingehen. Schätze, der arme Bursche wird ziemlich erschrocken sein, aber wenn man ihm die Wahl gelassen hätte, hätte er bestimmt diese Möglichkeit des Weiterlebens gewählt. Er würde sich sicher für das Leben entscheiden statt für einen lebenden Tod. Ich schätze, er wird glauben, dies sei der Himmel oder vielleicht auch das andere ... Wo ist das Museum?«
    »Und was ist mit der AWK?« fragte Bru.
    Smith zuckte die Achseln. »Schließlich bist du doch auf die andere Sache zu sprechen gekommen. Erledigen wir die erst einmal, ja?«
    »Na gut«, seufzte Bru. Manchmal war es ziemlich lästig, ein Gewissen zu besitzen. Aber trotzdem tat es ihm nicht leid, daß er John Smith von dem Erdenmenschen in dem Museum erzählt hatte. Die Bewohner von Psit waren von Natur aus schüchtern, ehrlich, verantwortungsbewußt; sie haßten es, Geheimnisse zu haben und Dinge zu verbergen, die, kamen sie heraus, nur Unannehmlichkeiten brachten. Die Anwesenheit des Erdenmenschen im Museum hätte Bru nicht im geringsten gestört, solange keine Gefahr bestand, daß irgendein anderer Erdenmensch Tfan besuchte. Als Smith jedoch angekommen war, hatte Bru die Angst gepackt, so daß er kaum eine andere Wahl hatte, als herauszusprudeln, was ihn bedrückte.
    Eine Viertelstunde später schritten sie durch die Hallen des Museums – wenigstens schritt Smith, während Bru hinter ihm herwatschelte.
    »Hier irgendwo muß er sein, glaube ich«, keuchte Bru. »Ja, da drüben. Sieh nur.«
    Smith warf einen Blick in die Richtung und kippte fast aus seinen Sandalen. »Ach, du lieber Himmel!« sagte er. Zu etwas anderem war er im Augenblick nicht fähig.
     
    »Ich habe nicht gewußt, daß sie bisexuell sind«, sagte Bru anklagend in das Telefon.
    »Ja, das habe ich dir allerdings nicht gesagt«, erwiderte Kni lebhaft. »Ist das schlimm?«
    »Sehr sogar«, erwiderte Bru verstimmt. »Es stellte sich heraus, daß John Smith zu dem einen Geschlecht gehört und der Erdenmensch im Museum zu dem anderen. Von dem Augenblick an, als er das Exemplar sah, befindet sich John Smith in einer Art Trancezustand, und es ist mir nicht gelungen, ein einziges

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