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Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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sich; Fredericks drückte sofort einen Schalter durch, um diesen Fehler wiedergutzumachen. Dann brach er plötzlich in Schweiß aus. Nur wenige Minuten, und die innere Tür wäre aufgeschwungen. Und die entweichende Luft hätte ihn selbst hinaus in den Raum getrieben.
    Wenig später kam der Fremde in das Schiff. Fredericks ergriff seinen Arm und drückte den Fremden zu Boden, aber seine Schuhe blieben nicht haften. Er runzelte die Stirn.
    Auch der Raumanzug des Fremden schien nicht sehr sicher. Fredericks fragte sich, wie lange er wohl halten würde.
    Der Mann sprach – wenigstens bewegte sich sein Mund.
    Fredericks konnte nichts verstehen. Er deutete auf seinen Helm und dann auf den des anderen und schüttelte den Kopf.
    Der Fremde blickte ihn verständnislos an.
    Fredericks schwang sich zur Seite, um das Aneroidbarometer zu prüfen. Der Zeiger für den Kabinendruck stand im grünen Bereich, das beruhigte ihn. Er öffnete seinen Anzug und nahm den Helm ab. Nach einem Augenblick öffnete der Fremde auch den seinen.
    Er war ein junger Mann – etwa zweiundzwanzig Jahre. Jedenfalls nicht älter als vierundzwanzig, schätzte Fredericks. Sein Gesicht war wohlgeformt. Sein dunkles Haar war kurz geschnitten.
    »Sie sind sicher erstaunt, mich zu sehen?« fragte der Fremde fröhlich.
    »Ja, einigermaßen«, entgegnete Fredericks steif. »Ich nehme an, Sie wissen, daß Sie uns gezwungen haben, mehr als siebzehn Tonnen Treibstoff zu verbrauchen, um eine Kollision mit Ihnen zu vermeiden. Und auch, daß Sie mich und sich selbst fast getötet hätten durch Ihre Sorglosigkeit in der Luftschleuse.«
    Der junge Mann starrte ihn mit offenem Mund an. »Was habe ich getan?« fragte er. »Mister, Sie sind vielleicht komisch. Wollen Sie mich dafür verantwortlich machen, daß Sie in einer Badewanne herumfliegen, die so veraltet ist wie die Arche Noah.«
    Die anderen Männer waren herbeigekommen – alle außer Sigler und Kornhausen, die am Beobachtungsstand verharrten. Sie stellten sich dicht hinter Fredericks auf und beobachteten schweigend das Gesicht des Mannes – seit zwei Jahren das erste fremde Gesicht.
    »Wer sind Sie?« fragte Fredericks mit harter Stimme.
    »Bill Niven«, erwiderte der Fremde. »Chefpilot, Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Was ist los? Mögen Sie es nicht, wenn jemand um Sie herumfliegt?«
    Fredericks bohrte ihm den Zeigefinger in die Brust.
    »Ich mag es nicht, wenn irgend jemand mein Schiff, meine Mannschaft oder mich selbst in Gefahr bringt«, sagte er. Er blickte um sich. Sigler und Kornhausen waren am Monitor beschäftigt. Alle anderen beobachteten ihn und Niven. Sie hatten ihre Helme abgenommen.
    »Meadows«, befahl er, »übernehmen Sie das Kommando. Die anderen ...« Er deutete hinaus zu den Aufenthalts räumen.
    Sie verschwanden einer nach dem anderen durch die Tür, bewegten sich fast ohne Anstrengung. Meadows schnallte sich in dem Pilotenstuhl fest.
    Fredericks wandte sich Niven zu. »Kommen Sie«, forderte er ihn auf. Er drehte sich auf dem Absatz um und schwang sich gegen die Tür zu.
    Niven versuchte ihm zu folgen. Aber er benahm sich immer noch unbeholfen. Er wußte nicht, wo er seine Füße lassen sollte, um sich vorwärts bewegen zu können. Fredericks hielt an der Tür inne, packte den Mann an der Schulter und zog ihn hindurch. Fast hätte er einen Schuh ins Gesicht bekommen.
    Bevor er selbst hindurchglitt, drehte sich Fredericks noch einmal zu Meadows. »Behalten Sie das Schiff im Auge«, sagte er. »Wenn es näher kommen sollte ...«
     
    Im Aufenthaltsraum zog Niven seinen Raumanzug aus. Er bestand nur aus einer Lage, was Fredericks' Zweifel an seiner Zuverlässigkeit bestärkte. Unter dem Anzug trug Niven enge Leinenhosen.
    Fredericks führte ihn zu einer der Liegen. »Schnallen Sie sich an«, sagte er. »Das ist bequemer, als sich ständig an etwas festzuhalten, und ich möchte auch nicht, daß Sie hier herum segeln.«
    Niven befolgte den Rat. Fredericks zog seine Handschuhe aus und befestigte sie an den Spangen an seiner Taille. Nivens Anzug besaß die Klammern, die zum Befestigen von Werkzeug dienten, nicht. Aber statt dessen befanden sich dort Knöpfe, die, wie er nach kurzem Überlegen herausfand, Zünder für Raketen waren. Drei davon waren ausgebrannt.
    Fredericks massierte seine Hände und zog sich hinüber zu Niven. »Anscheinend haben Sie uns gesucht«, sagte er.
    »Ja, natürlich«, antwortete Niven, als wunderte er sich, daß der andere diese Frage überhaupt stellte.

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