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Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum

Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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auch Wesen.«
    »Horowitz?«
    »Nein, alle möglichen Wesen. Es ist unmöglich, sie alle zu beschreiben.«
    Abrupt wechselte sie das Thema.
    »Wir bleiben also hier im Tal?«
    Sie schlossen einen Kompromiß.
    Sie wollten eine längere Rast einschieben und später weiterwandern.
     
    Das Ei auf seiner Brust war größer und schwerer geworden.
    In dieser Nacht entfernte er sich heimlich vom Lager und traf mit Holmyard zusammen. Sie gingen ins Schiff, und die Ärzte untersuchten Carmody. Sie konnten keine gesundheitlichen Schädigungen feststellen.
    »Gestern kam das Versorgungsschiff«, sagte Holmyard. »Es hat Ihnen eine Botschaft mitgebracht.« Er reichte Carmody einen länglichen Umschlag, den dieser aufriß und das Schreiben herausnahm. »Nun, Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen schlechte Nachrichten.«
    »Teilweise. Ich muß hierbleiben, bis das Junge aus dem Ei schlüpft. Sobald dann der Kontrakt abläuft, muß ich zur Erde zurück. Es wird mir verboten, mit den Horowitz über Religion zu sprechen. Sie müssen es selbst herausfinden.«
    »Dem kann ich nur beistimmen.«
    »Sollten sie dann nicht auch lieber selbst ihre Sprache und Technologie entwickeln?«
    »Warum? Das sind Dinge, auf die sie früher oder später automatisch kämen. Aber Religion ...?«
    »Ich habe ihnen nur zu erklären versucht, wer der Schöpfer ist«, verteidigte Carmody seinen Standpunkt, aber Holmyard lächelte nur.
    »Und man hat Sie gründlich mißverstanden, nicht wahr? Sagen Sie, glauben Sie eigentlich, daß die Horowitz Sie als eine Art vom Himmel herabgestiegene Gottheit betrachten?«
    »Um Gottes willen – nein!«
    »Aber wie wird es später sein, wenn Sie längst wieder auf der Erde weilen?«
    Darüber mußte Carmody nachdenken, als er allein zum Lager zurückwanderte. Dort angekommen, erlebte er allerdings eine Überraschung, die ihn vorerst alle anderen Probleme vergessen ließ. Es war inzwischen Tag geworden, und eine Gruppe berittener Horowitz trieb Angehörige eines fremden Stammes vor sich her. Einige Erwachsene, die meisten jedoch Kinder beiderlei Geschlechts.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Carmody Tutu. Sie lachte:
    »Du warst nicht hier, als keine Sonne schien. Wir konnten dir unseren Plan nicht erzählen. Wir haben die wilden Horowitz angegriffen, mußten einige töten und nahmen die anderen gefangen. Unser Stamm wird nun größer sein.«
    »Aber ihr habt getötet!«
    »Nur weil wir mußten. Aber nicht viele. Die anderen sind geflohen. Die Kinder werden bald unsere Brüder und Schwestern sein. Sie werden unsere Eier tragen können. Auch die Pferde werden Eier tragen. Bald ist unser Stamm der größte.«
    Carmody versuchte ihr klarzumachen, daß sie falsch gehandelt hatten, aber sie wollte – oder konnte – ihn nicht verstehen. Schließlich gab er es auf.
    Einige Wochen nach dem Zwischenfall brachte das Schiff eine größere Ladung Erz aus dem Tal im Norden und lagerte es am Rand des inzwischen entstandenen Dorfes. Carmody führte die Kinder am nächsten Morgen hin und erklärte ihnen, was sie damit anfangen sollten.
    »Wo kommt das Eisen her?« fragte Tutu neugierig.
    »Das Schiff von den Sternen brachte es vom Tal im Norden.«
    »Ich möchte das Schiff sehen.«
    »Du darfst es nicht sehen, weil es verboten ist.«
    Tutu gab sich widerstrebend zufrieden. Mit Hilfe einiger Erwachsener bauten die Kinder unter Carmodys Artleitung einen Schmelzofen. Er zeigte ihnen, wie man Eisen gewann, ließ sie Werkzeuge und Waffen schmieden und erfand für sie das Rad. Die Horowitz bauten ihren ersten Wagen.
     
    Wieder verging ein Monat, und niemand machte Anstalten, das Dorf am See jemals wieder zu verlassen. Hier gefiel es ihnen, und das Leben war schöner geworden. Niemand wollte es besser haben. An das Tal im Norden dachte niemand mehr.
    Niemand außer Carmody.
    Eines Tages stellte er sie vor die Entscheidung.
    »Wir müssen weiterziehen. Ich muß euch bald verlassen, aber bis dahin müssen wir im Tal sein. Wer kommt mit mir?«
    Tutu und elf andere Kinder richteten ihre Pferde und Wagen her. Sie wollten sich nicht von Carmody trennen und lieber mit ihm ziehen, als ohne ihn am See zu bleiben. Zwanzig Kleinkinder und fünf Erwachsene gesellten sich noch hinzu, als sie sahen, wie ernst es Carmody war. Der Rest weigerte sich entschieden, auch nur einen Schritt in Richtung Norden zu machen.
    »Also gut«, sagte Carmody. »Wenn ihr nicht mit uns gehen wollt kann ich euch nicht helfen. Aber dann müßt ihr sterben. In dieser

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