Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
Vom Netzwerk:
beide heldenhafte Väter, mit der Ausnahme, dass Ihrer am Leben blieb.“
    „Vergessen Sie nicht, dass meiner eine Menge Hilfe hatte.“
    Sie sah ihm in die Augen, und er senkte den Blick, ehe sie zu viel darin lesen konnte.
    „Sie glauben nicht, dass er daran beteiligt war, die Beweise gegen Jeffreys zu türken, oder?“
    Er spürte, wie sie ihn beobachtete, und stellte sich neben sie, um den Monitor zu betrachten und ihrem Blick auszuweichen. „Er hatte den größten Vorteil von Jeffreys’ Verhaftung. Ich weiß nicht genau, was ich glaube.“
    „Da ist es“ , sagte sie, als sich der Monitor mit Zeitungsartikeln füllte.
    „Was ist das?“ Er beugte sich vor. „Die Wood River Gazette, November 1989? Wo liegt Wood River?“
    „In Maine.“ Sie ließ das Bild laufen und überflog die Schlagzeilen. Dann hielt sie das Bild an und deutete auf eine Zeile.
    .„Verstümmelte Jungenleiche in Flussnähe gefunden.‘ Klingt vertraut.“ Er begann den Artikel zu lesen, der sich über drei Spalten erstreckte.
    „Raten Sie mal, wer der junge Kaplan an der katholischen Kirche St. Mary in Wood River war?“
    Er sah sie an und rieb sich das Kinn. „Trotzdem, das ist kein Beweis, höchstens ein Indiz. Warum wurde dieser Fall während Jeffreys’ Prozess nicht erwähnt?“
    „Es gab keinen Anlass. Soweit ich es feststellen konnte, hat sich ein Landstreicher, der in St. Mary arbeitete, schuldig bekannt.“
    „Vielleicht hat er es ja auch getan.“ Ihm gefiel nicht, wohin das alles führte. „Wie haben Sie das überhaupt herausgefunden?“
    „Es war so eine Ahnung. Als ich heute Morgen mit Pater Francis sprach, erzählte er mir, dass Pater Keller solche Zeltlager auch in seiner vorherigen Gemeinde in Wood River, Maine, veranstaltet hat.“
    „Also haben Sie während seiner dortigen Amtszeit nach Verbrechen an kleinen Jungen gesucht.“
    „Es war nicht besonders schwer. Der Mord passt bis hin zum eingeritzten X. Zufall oder nicht, wir müssen Pater Keller als Verdächtigen ansehen.“ Sie schloss das Programm und schaltete den Computer aus. „Ich treffe mich in etwa einer Stunde mit George, anschließend mit Pater Francis.“ Sie begann Kleidung aus dem Schrank zu nehmen und legte sie aufs Bett. „Ich muss heute Abend nach Richmond zurück. Meine Mutter liegt im Krankenhaus.“ Sie vermied es, ihn anzusehen, während sie weitere Sachen herausholte.
    „Mein Gott, ist Ihre Mutter okay?“
    „Halbwegs ... ich denke, es wird alles gut. Ich habe einige Informationen für Sie auf der Diskette. Haben Sie Zugang zu Microsoft Word?“
    „Ja ... natürlich.“ Ihre beiläufige Art irritierte ihn. Stimmte etwas nicht, oder machte sie sich nur Sorgen um die Mutter?
    „Meine Notizen von der Autopsie heute Nachmittag lasse ich bei George. Falls ich etwas Wichtiges von Pater Francis erfahre, rufe ich Sie an.“
    „Sie kommen nicht zurück, oder?“ Die Erkenntnis traf ihn wie ein weiterer Schlag ins Gesicht. Maggie hielt inne und wandte sich ihm zu, doch ihr Blick glitt unruhig durch den Raum. Seit wann hatte sie Schwierigkeiten, ihm in die Augen zu sehen?
    „Technisch gesehen, habe ich meine Aufgabe bereits erfüllt. Sie haben ein Profil und vielleicht sogar einen Verdächtigen. Ich bin nicht mal sicher, ob ich an dieser zweiten Autopsie teilnehmen müsste.“
    „Dann war‘s das also.“ Er schob die Hand in die Hosentaschen. Der Gedanke, sie nie wieder zu sehen, schlug ihm auf den Magen.
    „Sicher schickt das Büro jemand anders, um Ihnen zu helfen.“
    „Aber nicht Sie.“ Er entdeckte etwas wie Bedauern oder Traurigkeit in ihrem Mienenspiel. Was immer es war, sie wollte es verbergen, und packte weiter ihren Koffer. „Hat das etwas damit zu tun, was heute Morgen passiert ist?“
    „Heute Morgen ist nichts passiert!“ gab sie scharf zurück und hörte auf zu packen. Den Rücken zu ihm gewandt, fügte sie hinzu: „Tut mir Leid, falls ich Ihnen einen falschen Eindruck vermittelt habe.“ Sie sah ihn über die Schulter hinweg an. „Nick, ich möchte nicht undankbar klingen.“ Sie packte weiter.
    Natürlich hatte sie ihm nicht den falschen Eindruck vermittelt, das hatte er ganz allein geschafft. Aber was war mit der erotischen Spannung zwischen ihnen? Die hatte er sich nicht eingebildet. „Sie werden mir fehlen.“ Die Bemerkung überraschte ihn selbst. Er hatte nicht vorgehabt, es laut zu sagen.
    Sie richtete sich auf, drehte sich langsam um und sah ihn an. Beim Blick in diese braunen Augen kam er sich vor wie ein

Weitere Kostenlose Bücher