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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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würde, auch wenn er sich monatelang nicht bei ihr meldete.
    Sie trank ihren dampfenden Kaffee und notierte: „Bericht des Gerichtsmediziners“ . George Tillie war ein alter Freund der Familie. Er war jahrelang zusammen mit ihrem Dad auf die Jagd gegangen. Vielleicht konnte George ihr neue Informationen geben. Soweit sie es mitbekam, traten die Ermittlungen auf der Stelle.
    Plötzlich wurde die Lautstärke am Fernseher in der Ecke aufgedreht. Sie sah auf, und Wanda winkte ihr zu. „Christine, hör dir das an.“
    Bernard Shaw von CNN hatte soeben Platte City, Nebraska, erwähnt. Eine Grafik hinter ihm zeigte die genaue Lage, während Shaw von einer Reihe bizarrer Morde berichtete. Eingeblendet wurde ihre Schlagzeile vom Sonntag: TOTER SERIENKILLER HÄLT GEMEINDE MIT JUNGENMORD IN ATEM, während Bernard die Morde und Jeffreys Mordserie vor sechs Jahren beschrieb.
    „Laut einer dem Büro des Sheriffs nahestehenden Quelle gibt es keine heißen Spuren. Der einzige Verdächtige sei ein vor drei Monaten bereits hingerichteter Mörder.“
    Christine wand sich innerlich bei Shaws sarkastischer Bemerkung und hatte Mitgefühl mit Nick. Die übrigen Gäste applaudierten ihr und machten das Siegeszeichen mit dem Daumen nach oben. Ihnen genügte es, dass ihre Stadt in den nationalen Nachrichten erwähnt wurde. Sarkasmus und Hohn über das einfältige Landvolk entgingen ihnen.
    Der Fernseher wurde leiser, und sie widmete sich wieder ihren Notizen. Ihr Handy klingelte. Während sie in ihrer Handtasche danach wühlte, verteilte sie Brieftasche, Haarbürste und Lippenstift auf dem Tisch. Als sie aufblickte, waren alle Augen auf sie gerichtet. Schließlich riss sie das Gerät förmlich aus der Tasche und hielt es dem Publikum triumphierend hin, das sich lächelnd wieder dem Essen zuwandte. Das Handy klingelte noch zweimal, ehe sie den Einschaltknopf fand.
    „Christine Hamilton.“
    „Miss Hamilton, hallo. Hier ist William Ramsey von KLTV, Kanal Fünf. Ich hoffe, ich störe Sie nicht. Ihr Büro gab mir diese Nummer.“
    „Ich bin gerade beim Lunch, Mr. Ramsey. Wie kann ich Ihnen helfen?“
    Der Sender hatte in den letzten Tagen die Informationen für seine Nachrichten ihren Artikeln entnommen. Abgesehen von ein paar flauen Beiträgen mit Interviews von Verwandten und Nachbarn hatte den Sendungen der Pep gefehlt, den sie für Einschaltquoten brauchten.
    „Könnten wir uns morgen zum Frühstück oder Lunch treffen?“
    „Mein Terminplan ist sehr voll, Mr. Ramsey.“
    „Ja, natürlich. Dann komme ich wohl besser auf den Punkt.“
    „Das wäre schön.“
    „Ich möchte Ihnen eine Position als Reporterin und Wochen-end-Co-Moderatorin bei Kanal Fünf anbieten.“
    „Wie bitte?“ Sie verschluckte sich fast an ihrem Brötchen.
    „Ihre beherzten Reportagen über die Morde sind genau das, was wir hier bei Kanal Fünf brauchen.“
    „Mr. Ramsey, ich bin Zeitungsreporterin. Ich kann nicht ...“
    „Ihr Schreibstil passt sehr gut zu unseren Nachrichtensendungen. Für die Moderatorentätigkeit werden wir Sie trainieren. Und ich weiß zufällig, dass Sie nicht übel anzusehen sind.“
    Sie war über Schmeicheleien nicht erhaben, im Gegenteil, sie genoss sie in vollen Zügen nach dem erlittenen Mangel an Zuwendung. Andererseits hatten Corby und das Omaha Journal ihr eine große Chance gegeben. Nein, sie durfte über das Angebot nicht einmal nachdenken.
    „Ich fühle mich geschmeichelt, Mr. Ramsey, aber es geht einfach nicht.“
    „Ich bin bereit, Ihnen sechzigtausend Dollar jährlich zu zahlen, wenn Sie sofort anfangen können.“
    Christine fiel der Löffel aus der Hand. Er platschte in die Suppentasse und spritzte ihr Suppe auf den Schoß. Sie wischte sie nicht ab.
    „Wie bitte?“
    Er missdeutete ihre Verblüffung als Absage und fügte eilig hinzu: „Okay, ich kann auf fünfundsechzigtausend hinaufgehen. Und ich zahle Ihnen zweitausend Dollar Bonus, falls Sie noch diese Woche anfangen.“
    Fünfundsechzigtausend Dollar war mehr als das Doppelte ihres jetzigen Gehaltes. Sie könnte ihre Rechnungen begleichen und müsste Bruce nicht wegen Unterhaltszahlungen belangen.
    „Kann ich zurückrufen, Mr. Ramsey? Ich muss mir die Sache überlegen.“
    „Natürlich. Selbstverständlich müssen Sie sich das Angebot überlegen. Überschlafen Sie das Ganze, und rufen Sie mich morgen an.“
    „Danke, das werde ich.“ Sie klappte ihr Handy zu und war immer noch wie benommen, als Eddie Gillick sich zu ihr auf die Bank setzte und sie gegen

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