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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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alter Mann, Maggie.“
    „Er wollte mir etwas Wichtiges mitteilen. Als wir heute Morgen miteinander telefoniert haben, hat jemand mitgehört, vermutlich Pater Keller. Begreifen Sie denn nicht?“ Sie blieb stehen und drehte sich zu ihm um. „Wer uns belauscht hat, beschloss, Pater Francis auszuschalten, ehe er mir die wichtige Information geben konnte. Eine Autopsie könnte belegen, ob er gestoßen wurde oder nicht. Ich mache sie selbst, wenn ...“
    „Maggie, hören Sie auf! Es wird keine Autopsie geben. Pater Keller hat ihn nicht gestoßen, und ich glaube nicht, dass er etwas mit den Morden zu tun hat. Das ist doch absurd. Wir sollten uns nach echten Verdächtigen umsehen. Wir müssen ...“
    Sie sah ihn an, ihr schien schlecht zu werden. Ihr Gesicht war weiß, die Schultern sanken, und ihre Augen glänzten feucht.
    „Maggie?“
    Sie wandte sich ab und lief vom Gehweg in den Schnee hinter das Pastorat, weg vom hellen Laternenschein. Vom Wind geschützt, lehnte sie sich an einen Baum, beugte sich vor und übergab sich. Nick verzog das Gesicht und hielt Abstand. Jetzt verstand er die lauten Vorwürfe und die uncharakteristische Kampflust - Maggie O‘Dell war betrunken.
    Er wartete, bis sie fertig war, und drehte ihr den Rücken zu, für den Fall, dass sie nüchtern genug wurde, sich zu schämen.
    „Nick.“
    Als er sich umdrehte, ging sie bereits auf einen kleinen Hain hinter dem Pastorat zu, der die Kirche von Cuttys Hügel trennte.
    „Nick, schauen Sie.“ Sie blieb stehen und wies nach vorn.
    Halluzinierte sie etwa? Doch dann sah er es auch voller Unbehagen. Zwischen den Bäumen verborgen stand ein alter blauer Pickup mit hölzernen Seitenaufbauten.

57. KAPITEL
    „Ich lasse mir von Richter Murphy gleich morgen früh einen Durchsuchungsbeschluss geben“ , erklärte Nick, als sie wieder in Maggies Hotelzimmer waren. Sie wünschte, er würde einfach den Mund halten. Kopf und Magen taten ihr weh. Warum in aller Welt hatte sie bloß so viel Scotch getrunken, ohne zu essen?
    Sie warf Laptop und Jacke aufs Bett und streckte sich daneben aus. Bei den vielen gestrandeten Autofahrern konnte sie von Glück sagen, dass sie ihr Zimmer wieder bekommen hatte.
    Nick blieb nervös im Türrahmen stehen, traf jedoch keine Anstalten zu gehen. „Ich konnte nicht glauben, wie Sie auf Keller losgegangen sind. Ich dachte schon, Sie würden ihn verprügeln.“
    Sie sah ihn an. „Ich weiß, Sie glauben mir nicht, aber Keller hat mit der Sache zu tun. Kommen Sie rein oder gehen Sie, aber bleiben Sie nicht in der offenen Tür stehen. Schließlich habe ich einen Ruf zu verlieren.“
    Er kam lächelnd herein und schloss die Tür. Als er umherging, merkte er, dass sie ihn beobachtete. Schließlich zog er sich einen Stuhl ans Bett, damit sie ihn sehen konnte, ohne sich bewegen zu müssen.
    „Also, was haben Sie angestellt? Eine kleine Abschiedsparty gefeiert?“
    „Das schien mir angemessen.“
    „Verpassen Sie nicht Ihren Flug?“
    „Habe ich vermutlich schon.“
    „Was ist mit Ihrer Mutter?“
    „Ich rufe sie morgen an.“
    „Sie sind also den ganzen Weg zurückgekommen, nur um auf Keller loszugehen?“
    Sie stemmte sich auf einen Ellbogen hoch und durchsuchte ihre Jackentaschen. Schließlich reichte sie ihm den kleinen Umschlag und legte sich wieder hin.
    „Was ist das?“
    „Ich war in der Flughafenlounge, als mir der Barmann das da gab. Ein Mann an der Bar hatte ihn darum gebeten. Als ich die Mitteilung bekam, war der Typ allerdings schon weg.“
    Sie beobachtete Nick beim Lesen. Er schien verwirrt, und ihr fiel ein, dass sie ihm die erste Mitteilung des Täters verschwiegen hatte.
    „Das stammt vom Mörder.“
    „Woher weiß er, wo Sie leben? Woher kennt er den Namen Ihres Mannes?“
    „Er forscht mich aus, überprüft mich und beleuchtet mein Privatleben, genau wie ich es bei ihm mache.“
    „Großer Gott, Maggie.“
    „Berufsbedingtes Risiko. Das ist nickt ungewöhnlich.“ Sie schloss die Augen und massierte ihre pochenden Schläfen. „Stundenlang ist im Pfarrhaus niemand ans Telefon gegangen. Genügend Zeit, zum Flughafen zu fahren und zurück.“
    Als sie die Augen öffnete, betrachtete Nick sie. Sie setzte sich und fühlte sich unwohl unter seinem besorgten Blick. Ihre Knie berükrten sich fast. Der Raum begann sich zu drehen, kippte nach rechts und brachte alles aus der Balance. Sie wartete nur, dass das Mobiliar zu rutschen begann.
    „Maggie, alles okay mit Ihnen?“
    Sie sahen sich in die Augen. Nock

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