Magic Cleaning
viele, da jedes Familienmitglied auf seine eigenen Produkte und Marken schwört oder man für jede Stimmung etwas anderes braucht, und dazu kommt vielleicht noch eine Kurpackung gegen das eine oder andere Haarproblem, die nur ein Mal in der Woche angewendet wird.
Die ganzen Plastikflaschen und -tiegel beim Saubermachen des Badezimmers immer erst einzusammeln und dann wieder auf den Badewannenrand, in die Duschkabine oder neben das Waschbecken zu stellen ist ziemlich nervig. Wenn man aber die Flaschen direkt auf dem Boden platziert, entstehen in kürzester Zeit hässliche Schmutzränder auf den Fliesen. Deshalb verwenden viele zur Aufbewahrung einen Drahtkorb, aus dem das Wasser gut abtropfen kann. Aber das macht die ganze Sache eher noch schlimmer. Denn über kurz oder lang werden Rostflecken entstehen.
Auch bei mir zu Hause wurde früher ein Drahtkorb verwendet. Er war ziemlich groß und sehr praktisch, da die Shampoos und Seifen der ganzen Familie plus die gelegentlich verwendeten Kurpackungen hineinpassten. Aber die Freude blieb nicht lange ungetrübt. In der ersten Zeit wischte ich den Korb grundsätzlich nach jedem Baden mit dem Handtuch ab, doch bald wurde es mir zu viel Arbeit, an jeder Strebe einzeln herumzutupfen, sodass ich es nur noch alle drei Tage tat, dann alle fünf Tage … und immer seltener. Als ich dann gänzlich vergaß, den Drahtkorb zu pflegen, fand ich eines Tages, als ich mein Shampoo benutzen wollte, den Boden der Flasche leicht rot verfärbt. Erschrocken drehte ich den Korb um und entdeckte tatsächlich einige Rostflecken, die sich da heimlich, still und leise gebildet hatten. Ich war verzweifelt, aber irgendwie schaffte ich es, ihn wieder einigermaßen sauber zu kriegen. Von nun an kümmerte ich mich wieder täglich um den Korb, tupfte ihn trocken und kämpfte gegen die Rostflecken auf den Kacheln. Immer wenn ich mein Bad genießen wollte oder mir die Haare wusch, spähte ich prüfend in Richtung Korb. Schließlich hatte ich genug und verbannte ihn aus dem Badezimmer.
Das Bad ist der Raum im Haus, in dem das wärmste und feuchteste Klima herrscht – und der sich damit für die Aufbewahrung von Dingen am wenigsten eignet. Sollten sich Shampoos und Seifen also wirklich im Badezimmer befinden, außer wenn sie gerade benutzt werden? Schließlich reichen die Flaschen oft recht lange, und es ist schon traurig, dass die nicht gerade billigen Produkte manchmal monatelang in unserem Duschdunst ausharren müssen, dabei rapide an Qualität einbüßen und schließlich verkeimen.
Deshalb beschloss ich, das Badezimmer zur flaschen- und tiegelfreien Zone zu erklären. Alles, was zum Duschen, Baden und Pflegen gebraucht wird, muss hinterher abgetrocknet und dann anderswo hingeräumt werden. Auf den ersten Blick wird Ihnen diese Prozedur vielleicht ein wenig umständlich erscheinen, aber wenn Sie es sich erst einmal angewöhnt haben, werden Sie feststellen, dass es Ihnen das Leben sogar leichter macht. Denn nun können Sie Ihr Badezimmer in viel kürzerer Zeit reinigen, da ja nichts mehr herumsteht. Außerdem brauchen Sie keinen Drahtkorb zu pflegen, und es setzt auch nirgendwo Rost an.
Die gleichen Überlegungen gelten auch für das Umfeld der Spüle in der Küche. Kämpfen Sie auch mit dem üblichen Sammelsurium aus Spülmittel, Abwaschschwamm, Bürste, Lappen etc.? Ich nicht mehr, seit ich diese Dinge konsequent in den Schrank unter der Spüle räume. Aber Achtung: Bevor Schwamm, Lappen und Co. zurück ins Quartier dürfen, müssen sie komplett durchgetrocknet sein. Viele meiner Kundinnen verwenden kleine Körbe aus Draht oder Plastik, doch die lasse ich sie sofort entfernen. Der Grund ist, dass hier immer eine gewisse Restfeuchtigkeit herrscht, der Schwamm dadurch nie richtig trocken wird und bald anfängt, unangenehm zu müffeln. Am besten ist es, den Schwamm nach Gebrauch kräftig auszudrücken und dann aufzuhängen. Wenn er, wie die meisten Schwämme, keine Schlaufe hat, nehmen Sie eine Wäscheklammer und ein Stück Schnur zu Hilfe. Falls Sie Ihren Reinigungsutensilien eine echte Freude machen wollen, dann trocknen Sie sie zusammen mit der Wäsche im Garten oder auf dem Balkon.
Ich bin inzwischen eine begeisterte Freiluft-Trocknerin geworden. Bei mir kommt alles nach draußen, nicht nur der Spülschwamm, sondern auch die Schneidebretter, das Sieb, meine Tassen, Schüsseln, Teller, Schälchen und was sonst noch anfällt. Auf diese Weise brauche ich keinen Abtropfständer (besitze ich auch gar
Weitere Kostenlose Bücher