Magic Cleaning
Aufräumwütige wie ich schon gar nicht. Wichtig war doch in erster Linie, dass der Ausstopf-Inhalt der Tasche einigermaßen zusammenhielt (und nicht zerbröselte wie das Papier) und möglichst auch noch einigermaßen ansprechend aussah. Also steckte ich diese Kleinteile nun erst in einen Stoffbeutel und dann in die Tasche. So war das Handling einfacher, und der Stoffbeutel sah (wenn die Tasche im Einsatz war) für sich genommen auch ganz nett aus. Ich war hochzufrieden. Doch was mir zuerst als genialer Einfall erschien, erwies sich bald als doch nicht so genial. Die in einer Tasche aufbewahrten Kleinteile sieht man logischerweise von außen nicht. Da der Inhalt erst in der kommenden Saison gebraucht wird, schmort er ein halbes Jahr unbeachtet vor sich hin. Wenn dann der Sommer bzw. Winter anbricht, muss der Inhalt der Tasche logischerweise ausgetauscht werden, also Badeanzug etc. raus und Schal etc. rein – bzw. Schal etc. raus und Badeanzug etc. rein. Das klingt nach einer durchaus lösbaren Aufgabe, doch ich schaffte es, den Jahreszeitenwechsel für meinen Beutel komplett zu vergessen und die Saison ohne diese Dinge zu verbringen. Das heißt, die Kleinteile wurden ein ganzes Jahr lang lediglich wie eine Taschenfüllung behandelt. Als ich den Beutel dann nach so langer Zeit wieder öffnete, stimmte mich der Zustand des Inhalts traurig! Ich analysierte die Situation kritisch und kam zu dem Schluss, dass es ein Fehler war zu glauben, ich würde Dinge, die ich kaum wahrnahm, gemäß der Jahreszeit austauschen, obwohl ich das schon bei der normalen Kleidung nicht machte.
Also befreite ich alle Kleinteile von ihrem unwürdigen Dasein in stickigen Stoffbeuteln. Doch damit stellte sich die Frage, was ich nun stattdessen in die leere, schlaffe Tasche stecken könnte. Zufällig kam ich auf die Idee, eine etwas kleinere Tasche zu nehmen. Das erwies sich als eine hervorragende Lösung. Wenn wir also eine Tasche in eine andere Tasche stecken, brauchen wir nur noch die Hälfte des bisher benötigten Stauraums. Lassen wir dabei die Henkel der inneren Tasche herausschauen, wissen wir auch später noch genau, wo sie zu finden ist, denn wir können es
sehen
. Die innere Tasche ist damit nicht «aus dem Blick, aus dem Sinn».
Wenn Sie also mehrere feste Ledertaschen, dicke Stofftaschen, Taschen für besondere Anlässe etc. besitzen, sollten Sie diese immer zu Sets zusammenfassen. Dann kann man je nach Erfordernis das entsprechende Set herausholen und bequem die gewünschte Tasche auswählen. Da Reiserucksäcke erstaunlich wenig Platz brauchen, wenn man sie zusammenfaltet, empfehle ich Ihnen, diese in einem der Rucksäcke zu versammeln (sofern Sie mehrere besitzen). Nur auf eine Sache bitte ich Sie zu achten: Taschen niemals überfüllen, eine oder maximal zwei andere als «Innenleben» sind genug.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die beste Methode, Taschen aufzubewahren, die folgende ist: Zunächst überlegen Sie, welche Taschen sich in Hinblick auf Größe, Material und Verwendungshäufigkeit ähnlich sind. Dann stecken Sie die kleinere (maximal zwei kleinere) in die größere Tasche. Nun kommt die große Tasche mit den zwei kleineren im «Bauch» in den Schutzbeutel, den wir beim Kauf dazubekommen haben (wenn kein Schutzbeutel vorhanden ist, überspringen Sie diesen Schritt). Achten Sie darauf, dass oben aus dem Schutzbeutel die Henkel der zwei beziehungsweise der drei Taschen herausschauen. Jetzt können wir die Taschen so im Schrank oder im Wandschrank aufreihen, dass die Henkel sichtbar sind. In einem «normalen» Schrank kommen die Taschen ins obere Regal über der Kleiderstange, in einem japanischen Zimmer – das meist einen eingebauten Wandschrank mit Schiebetüren hat (
der
geniale Stauraum, auf den Japan stolz sein kann) – in den Oberschrank, wo sie stehend wie Bücher aneinandergereiht werden können.
Sie werden sehen, es macht Spaß, herauszufinden, welche Kombinationen am besten funktionieren. Und wie bei einem Puzzle freuen wir uns, wenn die Teile passen. Bei einem idealen Taschenpaar können sich die innere und die äußere Tasche gegenseitig unterstützen, sodass Sie und die Taschen noch viele schöne gemeinsame Jahre vor sich haben.
Abends immer die Tasche leeren
D ie Schlüssel, die Brieftasche, die Geldbörse, die Karte für Bus und Bahn, das Kosmetiktäschchen und das Notizbuch. Es gibt Dinge, die wir fast jeden Tag überallhin mitnehmen. Nun sind viele Menschen der Meinung, dass alles, was
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