Magic Girls 02 - Das Magische Amulett
Jana, dass sich die Hexen darüber offenbar noch keine Gedanken gemacht hatten.
»Der Schulball … äh … ja«, begann Elena zögernd. »Ich weiß nicht, ob wir überhaupt hingehen …«
»Ihr müsst unbedingt kommen!«, drängte Nele. »Ihr versäumt sonst echt was! Außerdem sagt ihr doch immer, dass ihr die Sitten und Gebräuche der Menschen studieren müsst. So ein Schulball ist eine super Gelegenheit! Es kommen die Klassen acht bis zehn, und es gibt sogar eine Live-Band, die
Blue Turkeys
. Es wird bestimmt total lustig! Am liebsten wäre ich schon letztes Jahr hingegangen, aber da war ich erst in der siebten Klasse und durfte nicht …«
»Ohne euch macht der Ball nur halb so viel Spaß«, behauptete Jana. Mit den beiden Hexen würde das Fest bestimmt einzigartig werden! Insgeheim hoffte Jana auch, dass ihr Elena oder Miranda dabei helfen würde, endlich Tom etwas näher zu kommen. Das Waselnussöl, das ihr die beiden Hexen besorgt hatten, würde zwar schon etwas nützen, aber richtig gut funktionierte so ein Liebeszauber eben nur mit dem passenden Zauberspruch … Und Jana war nach wie vor ganz furchtbar in Tom verliebt, obwohl er sie noch immer nicht beachtete. Hexerei in Liebesdingen war zwar nicht ganz fair, aber Jana wusste keinen anderen Ausweg mehr. Wenn sie Tom aus der Ferne sah, bekam sie jedes Mal Herzklopfen und weiche Knie. Aber solange er von seinen unmöglichen Kumpels umringt war, traute sie sich nicht, ihn anzusprechen. Das war schon einmal total in die Hose gegangen und sie wollte die Erfahrung nicht wiederholen. Deswegen setzte Jana große Hoffnung auf den Schulball. Sie würde all ihren Mut zusammennehmen und Tom zum Tanzen auffordern. Wenn sie ihn dabei nett anlächelte, würde er ihr den Wunsch bestimmt nicht abschlagen. Und wenn dann auch noch ein langsames Lied gespielt wurde, ja dann … dann würde sie … Jana verlor sich in Träumen. In ihrer Vorstellung hielt Tom sie eng umschlungen und sie wiegten sich langsam im Takt der Musik. Der Abstand zwischen ihren Gesichtern würde immer kleiner werden, sie würden sich tief in die Augen sehen, ihre Lippen würden sich nähern und dann …
»Aua!« Jana spürte einen heftigen Schmerz an ihrem Oberschenkel. Ein Fußball hatte sie dort getroffen.
»Könnt ihr nicht aufpassen?« Wütend sah sie sich nach dem Schuldigen um.
Zwei Fünftklässler rannten schon herbei, um den Ball zu holen. Kicken war eigentlich auf diesem Teil des Schulhofs verboten, aber kein Mensch hielt sich an diese Regel. Jana sah, dass der Ball einen Schmutzfleck auf ihrer Jeans hinterlassen hatte.
»So ein Mist!«, sagte sie ärgerlich. »Die Jeans habe ich heute früh erst frisch angezogen.«
»Kein Problem.« Miranda lächelte und strich mit der Handfläche sachte über den Fleck, während sie etwas Unverständliches murmelte. Als sie die Hand wegzog, war der Fleck verschwunden.
»Danke.« Jana war fast ein bisschen neidisch. Wie einfach wäre das Leben, wenn sie auch hexen könnte.
»Wir brauchen euch morgen unbedingt auf dem Schulball«, sagte Nele zu Miranda und Elena. »Ihr müsst dafür sorgen, dass zur richtigen Zeit die passenden Lieder gespielt werden. Jana wird sonst noch ganz krank vor unerfüllter Sehnsucht nach Tom. Seht doch selbst, sie hat schon Ringe unter den Augen. Sie kann kaum noch schlafen, weil sie dauernd an Tom denken muss.«
»Haha«, sagte Jana gereizt. So zu übertreiben brauchte Nele nun auch wieder nicht!
»Kommt Kevin denn auch?«, fragte Elena.
»Mein Bruder?«, erwiderte Nele. »Klar, der lässt sich so ein Fest doch nicht entgehen! Er beschwert sich sowieso schon dauernd, dass bei uns so wenig los ist.«
»Dann gehen wir besser nicht zum Ball«, sagte Elena.
»Hä? Jetzt versteh ich gar nichts mehr!« Nele runzelte die Stirn. »Was hat denn mein Bruder damit zu tun?«
Weil Elena nicht gleich antwortete, übernahm Miranda das Reden.
»Elena hat gestern einen Liebesbrief bekommen. Er war anonym, aber mit einem kleinen Zauber haben wir den Absender natürlich rausgekriegt. Der Brief war von Kevin.«
»Von Kevin?«, wiederholte Nele verblüfft. »Ein Liebesbrief an Elena? Seid ihr sicher?«
Elena und Miranda nickten.
»Aber erzähl ihm bloß nicht, was du jetzt weißt«, baute Elena gleich vor.
»Ich bin ja nicht blöd.« Nele lachte. »Dann verwandelt ihr mich aus Rache in einen Maulwurf oder in ein kuscheliges Angorakaninchen!«
»Würden wir doch nie tun.« Miranda grinste.
»Ich weiß nicht, was ich machen soll«,
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