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Magic Girls 02 - Das Magische Amulett

Titel: Magic Girls 02 - Das Magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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war dreizehn Jahre alt – genau wie Elena. Die Bredovs hatten beschlossen, Miranda als Elenas Kusine auszugeben, deren Eltern gestorben waren.

    In Wirklichkeit lebten Mirandas Eltern noch und warteten in der Hexenwelt auf Mirandas Rückkehr. Miranda war sehr ehrgeizig und überzeugt davon, dass sich ein Aufenthalt in der Menschenwelt später einmal gut in ihrem Lebenslauf machen würde … Ihr größter Wunsch war es, eines Tages Diplomatin zu werden und zwischen den Hexen und den Menschen vermitteln zu können.
    »Du solltest dich wenigstens bemühen, Mathematik zu verstehen«, sagte Miranda jetzt und sah Elena ernsthaft an. »Das hält dein Gehirn fit – und das brauchst du ja schließlich auch beim Zaubern.«
    »Okay.« Elena rollte mit den Augen. Miranda konnte manchmal ziemlich hartnäckig sein, da war es besser nachzugeben. Elena griff in ihre Schultasche, um den Zirkelkasten herauszunehmen. Da raschelte etwas in ihren Fingern. Nanu, ein Zettel? Elena fischte weiter in der Tasche herum und zog schließlich einen weißen Umschlag heraus. »Für Elena« stand auf dem Kuvert, handgeschrieben mit grünem Filzstift. Die Schrift kannte Elena nicht.
    »Post?«, fragte Miranda neugierig. »Ein Liebesbrief?«
    »Quatsch, wer soll sich denn in mich verlieben?«, entrüstete sich Elena. »Vielleicht ist es ja ein Drohbrief …« In ihrer alten Schule war sie zuletzt gemobbt worden, weil alle wussten, dass ihr Vater verurteilt worden war. Elena hatte Angst, dass so etwas auch hier beginnen könnte. Sie zögerte und widerstand dem Impuls, den geheimnisvollen Umschlag gleich aufzureißen.
    »Mach den Brief schon auf«, drängte Miranda.
    »Und falls eine Briefbombe drin ist?«, fragte Elena. Sie hatte gehört, dass in der Menschenwelt manchmal fiese Sachen in harmlos aussehenden Briefumschlägen steckten. In der Hexenwelt gab es Ähnliches – beispielsweise einen Fluch, der einem vierzehn Tage lang grüne Pusteln bescherte, wie es Elena einmal erlebt hatte, drei Wochen nach Papas Verurteilung. Der Absender war einer ihrer Klassenkameraden gewesen, der das Ganze wahnsinnig komisch fand.
    »Warte, ich checke vorsichtshalber mal kurz den Inhalt.« Miranda streckte den Finger aus. Der Umschlag in Elenas Hand begann zu dampfen. Rosafarbener Rauch stieg auf und formte sich in der Luft zu einem Herz.
    »Na also«, sagte Miranda zufrieden. »Doch ein Liebesbrief. Du weißt doch, für so was hab ich einen Riecher.«
    Elena errötete. In der Hexenwelt hatte Miranda immer zuerst gewusst, wer in ihrer Klasse verliebt war – manchmal, bevor es dem Betreffenden selbst klar gewesen war.
    »Menschen können sich ganz anders verhalten«, meinte Elena.
    »Glaub ich nicht.« Miranda schüttelte den Kopf. »Schließlich hatten Hexen und Menschen irgendwann einmal gemeinsame Vorfahren. Ich versichere dir – es gibt mehr Gemeinsamkeiten, als du denkst.«
    Elena zuckte die Achseln. Sie wollte jetzt nicht diskutieren, sondern endlich den Brief lesen. Sie nahm ihr Lineal und schlitzte damit ungeduldig den Umschlag auf. Im Innern steckte ein Blatt, das aus einem Schulheft herausgerissen war. Auf dem Zettel stand:
     

     
    Fünf Anzeichen, woran jeder erkennt, dass eine Hexe verliebt ist
    frei nach Miranda Leuwen
glänzende Augen
die Stimmung schwankt total, und zwar von einer Minute zur anderen
Zerstreutheit bzw. häufiges Vorsich-hin-Starren und dabei in die Luft lächeln
Eine verliebte Hexe »verhext« sich öfter
Eine verliebte Hexe fliegt mit ihrem Besen weite Umwege, nur um »zufällig« ihrem Schwarm zu begegnen
     

     
    Hallo Elena,
    seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe, gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt. Aber vielleicht hast du ja schon einen Freund. Kannst du morgen einen roten Pulli tragen, wenn du momentan Single bist?
    Ein Unbekannter
    PS: Rote Bluse geht auch!
    Wortlos schob Elena den Brief über den Tisch, damit Miranda ihn auch lesen konnte.
    »Du hast einen heimlichen Verehrer.« Miranda kicherte. »Ich hab’s geahnt. Die Jungs stehen auf dich. Sie finden deine roten Haare unwiderstehlich.«
    »Aber wer hat das geschrieben?«, fragte Elena, die nicht glauben konnte, dass der Brief wirklich ernst gemeint war. Vielleicht wollte jemand sie auf den Arm nehmen.
    »Vielleicht ein Junge aus unserer Klasse?«, überlegte ihre Freundin Miranda.
    »Das hätte ich doch gemerkt«, sagte Elena zögernd. Sicher war sie sich nicht. Sie kannte sich in Liebesdingen längst nicht so gut aus

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