Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magic Girls 02 - Das Magische Amulett

Titel: Magic Girls 02 - Das Magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
Vom Netzwerk:
widmete auch viel Zeit der Körperpflege. »Du bist doch erst dreizehn. Na gut, ich gebe zu, in diesem Alter kann es schon anfangen. Besser ist es, wenn man vorher ordentlich zaubern gelernt hat, bevor einen die Liebe richtig erwischt, denn dann hat man überhaupt keine Kontrolle mehr, wie gut man im Hexen ist … Zeigt sich bei dir denn schon etwas
Amormagie
, mein Liebchen?«
    »Ich bin nicht verliebt«, erwiderte Elena und schüttelte heftig den Kopf. »Und ich habe es auch nicht vor.«
    »Sehr vernünftig, mein Kindchen. Du könntest ein bisschen von deiner Vernunft an deine Schwester abgeben.« Mona seufzte. »Die weißen Nonnen heute Nacht waren schrecklich. Dreimal sind sie zu mir ins Zimmer gekommen und jedes Mal waren sie ein Stückchen größer. Zuletzt waren sie ungefähr zwei Meter fünfzig groß – und sie hatten schrecklich tote Gesichter mit leeren Augenhöhlen.«
    »Bei mir waren die Nonnen auch«, sagte Elena. »Allerdings trugen sie bei mir Sonnenbrillen.«
    »Ich habe hinterher kein Auge mehr zugetan«, fuhr Mona fort. »Ich hoffe, dass Daphnes Hormone langsam aufhören, so verrücktzuspielen. Ich würde gerne wieder einmal eine Nacht durchschlafen können.«
    Elena entschied sich, das Gespräch zu beenden und lieber im Garten nach Löwenzahnblättern zu suchen. Sie hatte eigentlich nur wissen wollen, ob es eine Möglichkeit gab, Kevins Verliebtheit abzuschwächen, aber wenn nicht einmal ihre Großmutter etwas wusste, dann gab es vermutlich wirklich kein Zaubermittel gegen die Liebe. Auch der Blick in das dicke Forschungshandbuch über die Menschen hatte nicht wirklich geholfen. Elena hatte Zwigges Kapitel über die Liebe gelesen – und war hinterher in Bezug auf Kevin genauso schlau gewesen wie vorher.

    Aus »Vom Umgang mit Menschen« von Adrian Freitag Zwigge:
    Über die Liebe
    In der Regel geht der Heirat ein längeres Werben des Mannes um die Frau voraus. Mit Blumen, feinen Pralinen und Einladungen zu einem romantischen Abendessen versucht er, ihre Gunst zu gewinnen. Es gehört zum Spiel, dass sich die Frau erst ein wenig ziert. Während dieser Zeit des näheren Kennenlernens prüft die Frau, ob der Mann als Ernährer und zukünftiger Vater ihrer Kinder geeignet ist. Der Mann wiederum versucht herauszufinden, ob die Frau eine perfekte Hausfrau ist, ob sie gut und vitaminreich kocht und ob sie bügeln kann, ohne Falten zu hinterlassen. Während die Frau ihren Partner häufig danach aussucht, ob er viel Geld verdient, legt der Mann bei seiner Partnerin großen Wert auf Jugend und Schönheit. Deswegen findet man bei den Menschen oft Paare mit hässlichen alten Männern und jungen hübschen Ehefrauen. (Die umgekehrte Konstellation ist selten.) Alles weist darauf hin, dass bei der Partnerwahl die Vernunft und nicht die Leidenschaft regiert. Trotzdem veranstalten die Menschen viel Lärm um diese sogenannte »Liebe«. Es gibt kaum einen Schlager oder einen Roman, in dem die Liebe keine Rolle spielt. Auch zahlreiche Liebesfilme rühren die Zuschauer zu Tränen – wahrscheinlich wegen der Unvernunft der Darsteller.
    Insgesamt lässt sich sagen, dass die Liebe bei den Menschen eine recht nüchterne Sache ist – vergleichbar mit einem Autokauf oder einem Mietvertrag. Gelegentlich gibt es
zwar auch Eifersuchtsdramen bei den Menschen, aber man hat noch nie gehört, dass ein Mann seinen Nebenbuhler in einen Regenschirm oder in eine Gartenbank verwandelt hat. Wenn sie sich streiten, dann verprügeln sie sich oder bringen einander sogar um – genau wie es noch immer unsere äffischen Verwandten im Dschungel tun. Daher ist der Homo sapiens sapiens dem Homo sapiens magus in Liebesdingen eindeutig unterlegen!

    Das Einzige, was bei Kevin helfen würde, war die Zeit – und Nele hatte ja gesagt, dass sich ihr Bruder alle paar Wochen neu verliebte. Also würde Elena nur abwarten müssen … Das konnte ja nicht so schwer sein. Wahrscheinlich hatte Miranda recht, wenn sie behauptete, dass Elena immer viel zu viel grübelte …

    Die Koi-Karpfen schwammen an den Beckenrand, als Elena am Schwimmteich vorbeiging. Wahrscheinlich warteten sie auf Futter. Koi-Karpfen waren intelligente Fische, und Nele hatte behauptet, dass man sie auch streicheln konnte – wozu Elena allerdings keine besonders große Lust verspürte. Sie hatte fast ein schlechtes Gewissen deswegen, aber sie machte sich nun mal nicht sonderlich viel aus Fischen. Genau genommen gar nichts. Zum Glück war Miranda da ein bisschen anders. Sie vergaß

Weitere Kostenlose Bücher