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Magic Girls 02 - Das Magische Amulett

Titel: Magic Girls 02 - Das Magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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unserer Schule gibt es noch jede Menge anderer Jungs, und ich bin sicher, dass einer dabei ist, der mir gefällt.«
    Elena wunderte sich immer mehr. Miranda, die sonst immer sehr vorsichtig und vernünftig war, redete ja schon beinahe so wie Daphne! Die behauptete, noch immer furchtbar in Gregor van Luren, der in der Hexenwelt geblieben war, verliebt zu sein. Jedes Mal, wenn sie mit ihm per
Transglobal-Kommunikator
redete, machte sie ihm schreckliche Eifersuchtsszenen. Doch seit gut einer Woche traf sie sich mit einem Jungen aus der Menschenwelt. Er ging in die elfte Klasse und hieß Alexander. Elena hatte Daphne dabei beobachtet, wie sie ihn heftig geküsst hatte, als er sie nach Hause gebracht hatte. Und weil Daphne noch nie großen Ehrgeiz gezeigt hatte, was das Forschungsprojekt anging, nahm Elena an, dass Daphne Alexander aus reinem Vergnügen geküsst hatte. Was Gregor wohl dazu sagen würde, wenn er davon erfuhr? Aber das schien Daphne nicht die geringsten Sorgen zu bereiten …
    »Vielleicht sind Jungs ja gar nicht so schlecht wie ihr Ruf«, murmelte Elena und dachte an den Abschnitt in Zwigges Buch, den ihr Miranda neulich spöttisch gezeigt hatte.

    Der juvenile Homo sapiens sapiens, männlich
    (auch Menschenjunge genannt)
     
    Während der Pubertät (etwa von 12 bis 19) sind diese Wesen meistens sehr unausgeglichen und ohne Antrieb. Man spricht von den Flegeljahren. Sie brüllen beim geringsten Anlass, um ihren Unmut kundzutun, und manchmal schlagen sie auch wild um sich, wenn man sie reizt. Die meisten ziehen es jedoch vor, faul auf dem Sofa zu liegen und vor sich hin zu starren, während sie Musik hören, und zwar so laut, dass ein Hexenjüngling einen Gehörschaden davontragen würde. (Anscheinend ist das Gehör bei den Menschen schlechter entwickelt.) Ab einem gewissen Zeitpunkt beginnen sich die Jungen heftig für das andere Geschlecht zu interessieren, indem sie sich Zeitschriften ansehen, in denen weibliche Wesen leicht bekleidet oder ohne Kleidung abgebildet
sind. So holen sie sich Mut, um ein Mädchen in ihrem Alter (oder etwas jünger) anzusprechen und es ins Kino einzuladen. Tanzveranstaltungen sind sehr beliebt, denn viele Menschenjungen versuchen dort, den Mädchen einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Ein Hexenmädchen wäre von so einem Kuss mit Sicherheit enttäuscht, weil die Menschenjungen ziemlich ungeschickt und plump vorgehen und nicht die Feinheiten des Küssens kennen, die ein junger Hexer beherrscht.

    »Wie Jungs wirklich sind, das werden wir im Laufe unseres Aufenthalts herausfinden«, meinte Miranda. »Zumindest ich.« Sie wandte sich erneut dem Mathematikbuch zu.
    Auch Elena setzte sich wieder und versuchte, sich auf ihr Heft zu konzentrieren. Doch immer wieder wanderten ihre Gedanken zu Kevins Liebesbrief. Sollte sie darauf reagieren oder nicht? Wenn sie nichts tat, wie würde Kevin sich dann verhalten? Würde er sich bei Nele über Elena beschweren? Oder würde er sogar schlecht von ihr reden? Elena starrte vor sich hin. Hoffentlich ging dann nicht ihre Freundschaft mit Nele kaputt! Andererseits – niemand konnte Elena zwingen, dass sie sich in Kevin verliebte, oder? Verlieben auf Kommando funktionierte doch auch nicht bei den Menschen! Elena nahm sich vor, so bald wie möglich in ihrem Fachbuch über die Menschen nachzuschlagen, was Zwigge über die Liebe geschrieben hatte. Sie wollte keinen Fehler machen …

A m nächsten Morgen war Elena so müde, dass sie schon beim Frühstück beinahe wieder eingeschlafen wäre. In der Nacht war sie mehrfach von
Amormagie
gestört worden – diesmal waren zwei weiß gekleidete Nonnen an ihr Bett getreten, gleich drei Mal hintereinander, jeweils im Abstand von einer halben Stunde. Danach hatte Elena kaum noch schlafen können. Sie hatte ständig über den Liebesbrief nachgegrübelt. Erst gegen Morgen war sie wieder eingeschlummert – und dann hatte der Wecker geklingelt.
    »Post für euch, Mädels!«, verkündete Mona fröhlich, die gerade aus dem Keller gekommen war. Sie ließ zwei große Umschläge auf den Frühstückstisch fallen. »Die neuen Lektionen für euer Hexendiplom sind da! Viel Spaß beim Lernen, ihr beiden!«
    Elena stöhnte. »Schon wieder neue Lektionen. Wir sind mit den alten noch nicht durch.«
    Miranda schob ihre Müslischüssel zur Seite, öffnete den Umschlag und blätterte neugierig die Unterlagen durch. Elenas Aufmerksamkeit aber galt Mona, die mit der Hexenpost drei Pakete bekommen hatte und gerade dabei war,

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