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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Berggipfel transportieren. So etwas kann für den Reisenden unter Umständen lebensgefährlich
werden. Deswegen sollte man illegale Portale nur aus zuverlässigen Quellen erwerben. Demnächst soll ein Testgerät auf den Markt gebracht werden, mit dem man echte Fahrkarten und Spaß-Fahrkarten voneinander unterscheiden kann.

    Elena hatte das Gefühl, durch den Weltraum zu fliegen – durch ein tiefes schwarzes Loch, dessen Dunkelheit so intensiv war, dass sie jedes Licht verschluckte. Eine unglaubliche Kraft zog Elena zum anderen Ende. Falls es überhaupt ein anderes Ende gab …
    »
Tal der Silbernen Seerosen
«, murmelte Elena vor sich hin und versuchte sich vorzustellen, wie ihr Vater aussah. Seine hochgewachsene Gestalt, seine schwarzen Haare, sein hageres Gesicht, seine entschlossene Miene.
    Das Bild in ihrem Kopf wurde ganz deutlich. Da war Leon Bredov, wie Elena ihn zuletzt gesehen hatte. Er trug den schwarzen Umhang mit der silbernen Bordüre und lächelte sie an. Elena empfand große Sehnsucht. Sie streckte die Hände nach ihrem Vater aus. Er nahm sie und zog sie ein Stück an sich heran. Dann ließ er sie plötzlich los. Elena fiel...
    ... fiel ...
    ... und landete auf Miranda, die ebenfalls auf der Erde saß und gerade aufstehen wollte.
    »Autsch, verflixt noch mal!«
    Elena spürte einen heftigen Schmerz an ihren Knien. Sie fühlte den steinigen Untergrund. Mit dem Kopf war sie weich auf Mirandas Bauch gefallen.
    »Au!«, stöhnte Miranda. »Direkt auf meinen Magen!«
    »Tut mir leid.«
    Die beiden Mädchen standen auf und kontrollierten ihre Kleidung. Mirandas Jeans war an den Beinen etwas schmutzig geworden. Bei Elena waren die Ärmel ihrer Jacke durch den starken Aufprall aufgerissen.
    Die Hexen reparierten den Schaden an ihrer Kleidung rasch mit einem Zauberspruch.
    »Besonders gemütlich ist es hier nicht gerade«, meinte Miranda, während sie sich umschaute.
    Sie hatte recht. Als Elena den Kopf drehte, sah sie den dichten Nebel um sich herum. Es war eine karge Landschaft, der Boden war lehmig und mit Steinen übersät und hinter Miranda stand ein einzelner kahler Baum. Auf der Spitze saß ein großer schwarzer Rabe mit glänzendem Gefieder.
    »Papa?«, fragte Elena hoffnungsvoll, während sie unverwandt auf den Raben starrte. »Bist du das?«
    Der Rabe krächzte und flatterte los. Elena spürte einen Luftzug. Vor ihr formte sich eine Gestalt mit großen schwarzen Flügeln, die dann zu einem dunklen Umhang wurden.
    »Papa!«, rief Elena freudig. Sie fiel ihm um den Hals und hätte ihn am liebsten nie wieder losgelassen. Sie war so stolz auf ihn, denn er war so stark!
    Sie konnte sich gar nicht mehr vorstellen, dass er mehrere Monate lang ein Grüner Leguan gewesen war. Wie sehr hatte sie ihn vermisst!
    »Meine liebe Elena!«, flüsterte Leon und drückte seine Tochter an sich. Dann ließ er sie los und sah sich suchend um.
    »Wo bleibt denn Mona?«
    »Äh … sie … sie wird nicht kommen«, entgegnete Miranda. »Hallo, Herr Bredov! Elena konnte Mona nicht mit dem
Transglobkom
erreichen, und da dachten wir, wir könnten vielleicht auch …« Sie stockte und wurde rot.
    Leon runzelte die Stirn. »Hallo, Miranda. – Soll das heißen, dass ihr mir helfen wollt?«
    Mirandas Röte vertiefte sich. »Na ja, vielleicht überschätze ich die Sache auch, Herr Bredov, aber ich habe in den letzten Monaten wirklich viel dazugelernt, was die
höhere Zauberei
angeht. Ich behaupte nicht, dass ich perfekt bin, aber ich beherrsche inzwischen einige sehr schwierige Zaubersprüche – auch wenn ich, genau wie Elena, noch nicht mein Hexendiplom besitze.«
    »Ja, ich weiß.« Ein unmerkliches Schmunzeln huschte über Leons Gesicht. »Ich erinnere mich noch genau daran, wie du aus mir einen Schwarzen Leguan gemacht hast.«
    »Das tut mir leid.« Miranda sah schuldbewusst drein. Elena und sie hatten einen riesigen Schrecken bekommen, als Miranda mithilfe des magischen Amuletts versucht hatte, Leon Bredov von seinem Dasein als Grüner Leguan zu befreien und ihm seine wahre Gestalt zurückzugeben.
    »Das hier ist kein Kinderspiel«, sagte Leon ernst. »Unter Umständen geht es um Leben und Tod. Es ist sehr gefährlich, und deswegen habe ich um die Hilfe einer
erfahrenen
Hexe wie Mona gebeten und nicht um die Begleitung zweier Hexenmädchen ohne Hexendiplom, auf die ich selber noch aufpassen muss!«
    Miranda schaute auf ihre Fußspitzen. »Dann … dann schicken Sie uns also in die Menschenwelt zurück?«, fragte sie

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