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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Kopf der Empfängerin gesendet. Es war anstrengend, und Elena hatte den Gedankennotruf noch nie selbst aktiv ausprobiert. War jetzt der richtige Zeitpunkt für so etwas? Und würde der Gedankennotruf überhaupt über die Grenze hinweg funktionieren – von der Menschenwelt in die Hexenwelt?
    Elena beschloss, lieber Miranda zu fragen. Sie stand von ihrem Bett auf und verließ ihr Zimmer. Auf dem Flur begegnete sie Gregor van Luren, der gerade aus dem Badezimmer kam und sie hinterhältig anlächelte. Elena überlegte, ob er vielleicht auch das Badezimmer magisch verändert hatte, aber jetzt war keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Papa war in Not und brauchte Hilfe, das war viel wichtiger. Sie klopfte an Mirandas Zimmertür, wartete auf das »Herein!« und trat ein.
    »Was gibt’s?«, fragte Miranda, die in einem Zauberbuch geblättert hatte und es etwas nervös ins Regal zurückschob.
    Elena hatte genug gesehen. Miranda war offenbar wieder an Monas Büchern gewesen; der Band mit dem giftgrünen Einband gehörte ihr bestimmt nicht. Elena behagte die Sache nicht ganz, aber solange Mona nichts davon erfuhr … Elena wusste, dass Miranda sehr ehrgeizig war, was die Zauberei betraf. Aber sie hatte ja ein Ziel, die Diplomatie, und das rechtfertigte ihren Enthusiasmus.

    »Ich habe gerade mit meinem Vater geredet«, sagte Elena.
    »Ist er wieder hier?«, wollte Miranda wissen.
    Elena schüttelte den Kopf. »Er hat per
Transglobkom
mit mir gesprochen.« Sie sah Miranda gequält an. »Papa braucht Hilfe.« Sie berichtete kurz, was er gesagt hatte.
    »Hm … meinst du, Mona wird ihn wirklich unterstützen?«, zweifelte Miranda sofort. »Sie nützt doch jede Gelegenheit, um ihm eins reinzuwürgen.«
    »Ich weiß nicht.« Elena zögerte. »Wenn es wirklich darauf ankommt … Sie ist eine starke Hexe!«
    »Aber manchmal auch ganz schön hinterhältig und gemein.«
    Das konnte Elena nicht abstreiten. Sie erinnerte sich noch genau an die vielen hässlichen Bemerkungen, die Mona über ihren Vater gemacht hatte. Das Verhältnis zwischen Leon und Mona war nun einmal sehr gespannt, denn Mona hatte sich einen ganz anderen Schwiegersohn gewünscht. Sie hatte Leon immer für einen Versager und eine zwielichtige Person gehalten, und dass er sich überraschend als Geheimagent entpuppt hatte, hatte ihn vielleicht in Monas Achtung steigen lassen, aber nicht unbedingt in ihrer Sympathie.
    Vielleicht hatte Miranda ja recht, und Mona würde Leon wirklich keine Hilfe sein. Elena war unschlüssig.
    »Ausgerechnet jetzt ist meine Mutter nicht da. Wenn ich sie doch irgendwie erreichen könnte!« Sie ließ sich auf Mirandas Bett fallen. »Wen könnten wir sonst noch um Hilfe bitten?«
    Sie überlegten gemeinsam, aber ihnen wollte einfach niemand einfallen.
    »Aaron Abraxas Holzin vielleicht?«, schlug Elena dann vor.
    »Zwecklos.« Miranda winkte ab. »Der kann doch selbst kaum hexen. Da könnten wir genauso gut Jana oder Nele fragen.«
    »Hmmm.« Elena zermarterte sich den Kopf. Welche Möglichkeiten gab es noch? Sollten sie versuchen, mit dem Oberamtszaubermeister Kontakt aufzunehmen? Er war der oberste Beamte des Landeszauberamts. Aber Moment, wenn Papa im offiziellen Auftrag unterwegs war, hätte er sich ja selbst an die Behörte wenden können … Elenas Gedanken drehten sich allmählich im Kreis. Gerade als sie vorschlagen wollte, vielleicht doch Mona zu informieren, sagte Miranda:
    »
Wir
sollten deinem Vater helfen!«
    »Wir?«, fragte Elena verblüfft.
    »Na klar«, sagte Miranda. »Schau mal, deine Oma ist bestimmt sauer, wenn sie seinetwegen den Workshop abbrechen muss – und du kannst dir ja vorstellen, wie sie hext, wenn sie schlechte Laune hat.«
    »Aber wie könnten wir Papa denn helfen?«, fragte Elena dann. »Wir haben doch noch nicht einmal unser Hexendiplom!«
    »Ob wir jetzt diese Prüfung abgelegt haben oder nicht …« Miranda wirkte entschlossen. »Was sagt denn so ein Diplom schon wirklich aus? Und ich beschäftige mich ja schon einige Zeit mit
höherer Zauberei
…«
    »Jedenfalls viel länger als ich«, sagte Elena bedauernd und spürte wieder einmal einen kleinen Stich Neid. Nachdem die Familie Bredov wegen Leons angeblicher Verurteilung in der Hexenwelt in Ungnade gefallen war, war Elena vom Erlernen der
höheren Zauberei
ausgeschlossen gewesen. Das hatte sich erst im HEXIL geändert.

    »Ja, und ich habe mich inzwischen ja auch ein bisschen über verbotene Zaubersprüche informiert.« Miranda wurde rot.

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