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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Wasseroberfläche, und Elena fragte sich, ob es auf dem unheimlichen See tatsächlich Silberne Seerosen gab. Sie war froh, dass ihr Vater nicht darauf bestanden hatte, ein Wasservogel oder ein Fisch zu werden. Der See war ihr nicht geheuer. Das Wasser war trüb und roch nach Moder. An den Rändern wuchsen dürre Schilfhalme, die im Wind raschelten. Nichts wies darauf hin, dass es in dieser Gegend irgendeine Art von Leben gab. Alles wirkte wie ausgestorben – eine vergiftete oder verzauberte Landschaft. Trostlos.
    Die beiden Eulen flogen lautlos dahin. Der See war unendlich lang, und Elena überlegte, was passieren würde, wenn der Zauber plötzlich nachließ und sie abstürzen würden. Sie spürte, wie ihr Flug unsicherer wurde. Nein, an solche Dinge
durfte
sie einfach nicht denken …
    Plötzlich war Miranda direkt neben ihr.
    Schau! Dort drüben auf dem Felsen!
    Was meinst du?
, fragte Elena in Gedanken zurück.
    Die Wölfe,
antwortete Miranda.
Das sind garantiert keine echten Wölfe! Schirme deine Gedanken ab, Elena. Sie dürfen uns nicht erkennen!
    Schutz vor unerlaubter Gedankenschnüffelei! Elena versuchte, einen entsprechenden Schutzschild aufzubauen. Sie war froh, dass Miranda dies einige Male mit ihr geübt hatte. Elena stellte sich vor, eine Mauer um ihren Kopf herum zu errichten – lauter dicke Ziegelsteine, die sich auftürmten, höher und höher. Jetzt konnte sie auch Mirandas Gedankenstimme nicht mehr hören. Seite an Seite flogen die beiden Eulen über das Wolfsrudel hinweg, das sich auf einem Felsen versammelt hatte. Elena spürte, wie die Blicke aus gelben Augen ihnen folgten. Miranda hatte recht, das waren keine gewöhnlichen Tiere. Die Wölfe waren ungewöhnlich groß und hatten ein sehr dunkles Fell. Es waren entweder Werwölfe oder schwarze Magier, die sich verwandelt hatten …
    Puh, hast du das gehört?
, fragte Miranda, als sie einige Kilometer weiter geflogen waren und die Wölfe hinter sich gelassen hatten. Sie hörte sich aufgeregt an.
    Elena hatte die Schutzmauer in ihrem Kopf schon wieder aufgelöst.
    Nein, was denn?
, fragte sie zurück.
Ich konnte doch nichts hören, weil ich meine Gedanken geschützt habe!
    Oh Elena!
, kam es von Miranda.
Du wirst es nie lernen! Du sollst deine Gedanken schützen, aber nicht völlig taub werden! Das ist ein Unterschied. Du sollst nur verhindern, dass dich fremde Ohren aushorchen …
    Elena ärgerte sich.
Ich muss eben noch üben,
gab sie etwas pampig zurück.
Also – was war mit den Wölfen?
    Ich glaube, sie haben uns erkannt,
meinte Miranda.
Als wir direkt über ihnen waren, hat der Anführer hochgesehen und ICH RIECHE HEXENFLEISCH gerufen! Hast du vergessen, deinen Geruch zu ändern?
    Elena hatte tatsächlich keinen einzigen Gedanken darauf verschwendet, dass Eulen einen anderen Geruch hatten.
Und wonach riechen Eulen?
, fragte sie.
    Nach Wildvogel und toten Mäusen,
antwortete Miranda.
    Igitt, dachte Elena bei sich. Da wird mir ja beim Fliegen schlecht!
    Doch Miranda hatte ihren Gedanken gehört, weil sie sich nicht abgeschirmt hatte.
Gerüche gehören nun mal zur Metamorphose. Erst dann ist die Verwandlung perfekt.
    Wenn du es ein paar Mal geübt hast, dann findest du gar nichts mehr dabei. Das wird schon, Elena.
    Hoffentlich,
antwortete Elena.
    Metamorphose ist eben keine einfache Zauberei,
tröstete Miranda Elena.
Aber schau – dort vorne sitzt dein Vater! In der alten Ulme. Wir landen auf der anderen Seite des Baums, einverstanden?
    Ja, ist in Ordnung,
antwortete Elena knapp.
    »Lagebesprechung«, krächzte Leon Bredov, als die beiden Eulen in der Ulme gelandet waren. Er turnte über die Zweige, um näher bei ihnen zu sein. »Hinter den Felsen liegt das
Dornenbaumtal
. Ich habe erfahren, dass sich die
Schwarzen Zauberkutten
dort versammeln. Wir müssen uns unter sie mischen und so tun, als würden wir zu ihnen gehören.«
    Elena bekam eine Gänsehaut. Das hörte sich ziemlich gefährlich an. Bei den
Schwarzen Zauberkutten
handelte es sich um eine Geheimgesellschaft, die schon seit mehr als einem Jahrhundert streng verboten war. Ihre Mitglieder betrieben schwarze Magie und vollzogen unerlaubte Zauberrituale. Es hieß, dass sie versuchten, Tote ins Leben zurückzurufen. Ihr Ziel war es, den Tod überhaupt zu überwinden, um selber unsterblich zu werden. Die
Schwarzen Zauberkutten
verehrten Mafaldus Horus, der der größte Schwarzmagier aller Zeiten gewesen war.
    »Die
Zauberkutten
wollen Mafaldus Horus beschwören, um von ihm weitere

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