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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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seinem Kragen hervor und deutete mit seinem Zauberstab auf das Tier. Es gab einen kurzen leuchtenden Blitz – und schon stand Jana da und guckte ziemlich erstaunt.
    »Eh, was ist los? Wo sind wir? Warum heulst du denn, Nele?«
    »Schon gut«, schniefte Nele. »Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist, Jana.«
    Jana wurde ernst, betastete ihren Bauch, stutzte und griff dann mit der einen Hand unter ihr Sweatshirt. Sie begann zu strahlen.
    »Mein Nabel ist wieder da!«
    »Ehrlich?« Nele tastete nun an ihrem eigenen Bauch herum. »Tatsächlich. Bei mir auch.«
    Jana und Nele fielen sich in die Arme.
    »Dann war die
Metamorphose
wenigstens doch zu etwas gut«, murmelte Elena.
    »Danke«, sagte Jana zu Eusebius und lachte ihn an.
    »Ich habe keine Ahnung, wofür du dich bedankst, aber gern geschehen«, sagte der Hexer grinsend.
    Elena erklärte ihm, dass die Menschenmädchen auf ihrer Reise in die Hexenwelt auf rätselhafte Weise ihren Bauchnabel verloren hatten. Sie berichtete auch von ihrem kläglichen Versuch, die Sache wiedergutzumachen.
    Eusebius lachte, als er hörte, dass Elena einen Plastikknopf gehext hatte.
    »Oh! Mir scheint, du musst noch viel lernen!«
    »Muss ich auch«, sagte Elena. »Manchmal denke ich, dass ich einfach untalentiert bin, was das Zaubern angeht.«
    »Ach was, man muss beim Zaubern die richtige Einstellung haben. Das macht viel aus«, sagte Eusebius.
    Nele hatte inzwischen ihre Fassung zurückgewonnen und war wieder die Alte.
    »Kommt zu mir«, forderte Eusebius nun die drei Mädchen auf. »Wir müssen einen engen Kreis bilden und uns während der Reise fest an den Händen halten. Ich hoffe, dass es besser funktioniert als meine Idee mit der
Metamorphose
. Bisher hatte ich beim
Teleportieren
nie Menschen dabei …«
    Nele und Jana nahmen Elena in die Mitte und ergriffen mit der freien Hand Eusebius. Der Magier machte ein ernstes Gesicht.
    »Mein Zauber wird eine magische Erschütterung verursachen, die vielleicht von ein paar Magiern bemerkt wird. Ich hoffe, es sind nicht die falschen Zauberer und alles geht gut.« Er lächelte den Mädchen aufmunternd zu und murmelte dann etwas in einer fremden Sprache. Elena glaubte, dass es Altägyptisch war – sie hatte es schon einmal bei Miranda gehört.
    Der Himmel verfinsterte sich von Westen her. Es war beängstigend, wie erst graue und dann pechschwarze Wolken aufzogen. Sie bildeten eindrucksvolle Formen: Manche sahen aus wie grimmige Haie, andere wie eine drohende Fratze, dann wiederum wie riesige Hände, die gierig die Finger ausstrecken. Die Sonne verschwand und schließlich wurde es finstere Nacht. Elena spürte, wie Nele und Jana ihr unsichere Blicke zuwarfen. Sie wusste zwar auch nicht, was passieren würde.
Teleportieren
war absolut
höhere Zauberei
und gehörte noch lange nicht zu ihren Lektionen, aber sie drückte ihren Freundinnen zuversichtlich die Hände.
    Die künstliche Nacht schien jeden Lichtschimmer zu verschlucken. Elena sah von Nele, Jana und Eusebius zunächst noch die Umrisse, dann gar nichts mehr. Es war, als wäre sie mit Blindheit geschlagen.
    Auch alle Geräusche verstummten – das Vogelgezwitscher und das leise Säuseln des Windes. Stattdessen: nichts. Es herrschte absolute Stille. Elena konnte nicht einmal mehr ihren eigenen Atem hören. Ihr Gehörsinn schien nicht zu funktionieren.
    Es machte ihr Angst, dass sie nichts mehr sehen und hören konnte. Doch Elena versuchte, keine Panik aufkommen zu lassen. Eusebius würde schon wissen, was er tat.

    Hinterher konnte Elena nicht mehr sagen, wie lange dieser merkwürdige Zustand gedauert hatte. Auf einmal wurde es wieder hell. Zuerst zeigte sich ein schmaler Streif am Horizont. Das Licht breitete sich aus und vertrieb die dunklen Wolken. Elena konnte die anderen wieder erkennen. Eusebius stand da mit geschlossenen Augen. Er schien sich noch immer stark zu konzentrieren, so als müsse er mit dem eigenen Willen die Dunkelheit wegschieben, Stück für Stück.
    Als es heller wurde, sah Elena, dass sich die Landschaft verändert hatte. Sie waren nicht mehr von Bäumen und grünen Wiesen umgeben, sondern die Gegend war öde und kahl. Auf dem Boden wuchs fast nichts. Als Elena zur Seite blickte, entdeckte sie einen großen knorrigen Baum. Sie erkannte ihn sofort wieder: Das war der Dornenbaum, in dem Mafaldus Horus eingeschlossen war.
    Eusebius hatte es geschafft! Er hatte sie tatsächlich an den richtigen Ort gebracht! Der junge Magier sah erschöpft aus. Auf seiner Stirn

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