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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt
Autoren: Marliese Arold
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ihre Enkelin Elena die Treppe herunterkam.
    »Was hast du gemacht, Oma? Ich habe gespürt, dass du gerade gehext hast. Bei offener Tür! Hoffentlich hat dir niemand auf der Straße zugeschaut!«
    »Für wie dumm hältst du mich?«, regte sich Mona auf. »Natürlich habe ich aufgepasst, bevor ich die Weihnachtsdekoration ans Haus gehext habe. Unser Hexilbeauftragter meinte nämlich, dass wir so etwas unbedingt brauchen, um nicht aufzufallen …«
    Elena ging an ihr vorbei, öffnete die Haustür und besah sich Monas Werk. Sie quietschte vor Begeisterung laut auf. »Das ist ja wunderschön, Oma!« Ihre Augen leuchteten. »Die vielen, vielen Lichter! Und der tolle Kranz! Wie schön der glänzt!«
    »Du hast keinen Geschmack, Elena. Das ist doch absolut kitschig.«
    »Also – ich finde das super!«, widersprach Elena. »In der Schule haben wir einen Adventskranz und im Pausenhof steht ein großer Weihnachtsbaum. Bei Nele zu Hause ist auch schon alles geschmückt, und Jana hat erzählt, dass ihre Mutter am Wochenende Weihnachtsplätzchen backen will und …«
    »Wir sind Hexen, Elena!«, fauchte Mona ihre Enkelin an. »Wir können uns das ganze Jahr solches Glitzerzeug hexen und brauchen nicht auf Weihnachten zu warten! Und ich mache das Theater auch nur mit, damit unser Hexilbeauftragter zufrieden ist und nicht ständig meckert. Oh, ich hatte vorhin wirklich große Lust, ihn in eine so komische Plastikfigur zu verwandeln, wie sie bei den Meiers an der Hauswand hochklettert. Aber ich hätte Holzin auf den Schornstein gesetzt, und meinetwegen hätte er dort den ganzen Winter über sitzen bleiben können.«
    »Wie gut, dass du es nicht getan hast«, sagte Elena erleichtert.
    Mona zuckte die Schultern und ging an ihr vorbei ins Wohnzimmer. Elena folgte ihr.
    »Können Miranda und ich nachher den Garten weihnachtlich schmücken?«, bettelte sie. »Das macht uns bestimmt Spaß und wir üben dabei gleichzeitig für unser Hexendiplom!«
    »Ach!« Mona wandte sich um. »Das wäre mir aber neu, wenn man bei der Hexenprüfung jetzt Weihnachtsmänner und Rauschgoldengel zaubern müsste!«
    Elena wurde rot.
    »Du solltest lieber
Metamorphose
üben«, fuhr Mona fort. »Als du dich gestern im Garten in einen Waldkauz verwandelt hast, habe ich genau gesehen, dass du statt Krallen Menschenhände hattest, mit denen du dich am Ast festgehalten hast. Das bringt bei der Prüfung einen gewaltigen Punktabzug, darauf kannst du dich verlassen, Elena!«
    »Das war nicht ich, sondern Miranda«, verteidigte sich Elena. »Bei ihr hat es nicht richtig geklappt!«
    Mona zog die Augenbrauen hoch und sah ihre Enkelin verwundert an.
»Miranda?
Du willst mir weismachen, dass deine Freundin beim Hexen geschlampt hat? Das glaube ich nicht! Miranda ist eine ausgezeichnete Hexe, sie hat großes Talent. Ich weiß, dass du so etwas nicht hören willst, aber Miranda wird es einmal weiter bringen als du, Elena! Obwohl du eine echte Bredov bist! Unter unseren Vorfahren hat es etliche berühmte Zauberer und Hexen gegeben.« Ihr Blick wurde milder. »Aber ich muss dir ja zugutehalten, dass du leider auch Leons Blut in den Adern hast …«
    »MUTTER!«, kam es jetzt vorwurfsvoll aus dem Wohnzimmer. »Bitte gewöhne dir endlich ab, Leon als Taugenichts zu bezeichnen! Das stimmt nun wirklich nicht, das solltest mittlerweile auch du begriffen haben!« Jolanda kam auf Mona und Elena zu. Ihre Augen blitzten vor Zorn. »Leon ist ein großer Zauberer, ein mächtiger Hexer! Sonst hätte ihn die Regierung bestimmt nicht als Geheimagent ...«
    »Ja, ja, schon gut, mein Kind!«, schnitt Mona ihrer Tochter das Wort ab. »Das musst du uns jetzt nicht ständig unter die Nase reiben. – Trotzdem finde ich, dass Elena nicht lügen soll. Sie muss sich gewaltig anstrengen, wenn sie das Hexendiplom schaffen will.«
    »Aber ich war nicht der Waldkauz«, sagte Elena verzweifelt. »Ich habe mich gestern in eine Taube verwandelt. Bei Miranda hat es nicht ganz geklappt!«
    »Miranda macht beim Hexen Fehler?«, fragte Jolanda erstaunt. »Das ist ja ganz und gar ungewöhnlich.«
    Mona nickte. »Genau meine Worte.«
    Beide Frauen sahen Elena an und warteten auf eine Erklärung.
    Elena druckste herum. »Ich glaube, es geht Miranda momentan nicht besonders gut. Sonst ist sie beim Hexen immer viel besser als ich, aber in den letzten Tagen macht sie wirklich dauernd Fehler. Ich habe keine Ahnung, was mit ihr los ist. Vielleicht hat sie sich angesteckt. In der Schule geht nämlich gerade die
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