Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt
noch nichts von dem Fluch! Mona darf mich auch nicht
magisch scannen,
sonst … sonst …« Sie sah Elena an und in ihren Augen stand große Verzweiflung. »Ich weiß nicht, was ich tue, wenn deine Oma mir sagt, dass Mafaldus’ Fluch tödlich ist und sie mir nicht helfen kann.«
Elena spürte, wie alles Blut aus ihrem Gesicht wich. »Glaubst du wirklich?«, flüsterte sie.
»Ich weiß es nicht, Elena.« Mirandas Lippen zitterten. »Gib mir noch etwas Zeit«, flehte sie. »Achtundvierzig Stunden. Bitte. Wenn es mir bis dahin nicht besser geht und ich keine Lösung finde, erzählen wir alles deiner Mutter und deiner Großmutter.«
Elena zögerte. Sie wusste, dass Mona manchmal gnadenlos direkt war. Ihr fehlte jegliches Einfühlungsvermögen. Wenn Miranda wirklich nicht zu helfen war, würde sie ihr es bestimmt nicht
schonend
beibringen …
Andererseits konnte sich Elena nicht vorstellen, dass Miranda stark genug war, um selbst etwas gegen den Fluch von Mafaldus Horus zu unternehmen. »Was hast du jetzt vor?«
»Ich … äh … werde mit dem
Transglobkom
meine Eltern anrufen. Meine Tante hat gute Beziehungen, sie könnte die
Magische Universität
um Auskunft bitten, welche Mittel es gibt, einen Fluch abzuwehren, oder wie man Fluchschäden heilen kann. – Nur achtundvierzig Stunden, Elena!«
»Na gut«, antwortete Elena, obwohl ihr dabei ziemlich mulmig zumute war. In achtundvierzig Stunden konnte Miranda noch viel kränker werden, und dann war es vielleicht tatsächlich zu spät, um ihrer Freundin noch helfen zu können. »Ich werde Mama und Oma nichts sagen.« Sie umarmte Miranda ganz fest und ließ sie dann wieder los. »Aber ich werde meinen Vater anrufen.«
Miranda blickte Elena hoffnungsvoll an. »Ja, mach das! Vielleicht weiß er ja weiter. Dein Vater ist schließlich Geheimagent und auch ein sehr mächtiger Zauberer.«
»Mein Vater wird schon wissen, was zu tun ist!«, sagte Elena, die plötzlich sehr zuversichtlich wurde. »Nichts ist wichtiger als dein Leben, Miranda!«
Leider konnte Elena ihren Vater nicht mit dem
Transglobkom
erreichen, obwohl sie es am Nachmittag und auch am Abend mehrmals versuchte. Jedes Mal erschien in der durchsichtigen Kugel nur der Kopf des Vermittlers, der ihr mitteilte, dass der Teilnehmer seinen
Transglobkom
momentan ausgeschaltet hatte.
»Soll ich ihm eine Nachricht zukommen lassen?«, fragte der Mann freundlich. »Dann brauchst du nicht dauernd anzurufen.«
Elena überlegte. »Dann sagen Sie meinem Vater bitte, dass er mich zurückrufen soll. Ich bin Elena, seine Tochter. Es ist aber ein Ferngespräch, ich rufe aus dem HEXIL an.«
»Ich sehe, dass deine Anrufe aus der Menschenwelt kommen«, sagte der Vermittler. Er lächelte Elena an. »Wie ist es denn dort so? Man hört nur immer Gerüchte. Stimmt es, dass die Menschen keine Besen haben? Ich habe nämlich mit einem Freund eine Wette laufen …«
»Sie besitzen schon Besen, aber sie können nicht damit fliegen«, erklärte Elena nervös. Sie hatte jetzt wirklich keine Lust, dem Mann am
Transglobkom
Nachhilfe in Menschenkunde zu geben. »Sie fegen damit nur den Boden.«
»Und sie müssen dabei den Stiel in der Hand halten und alles geht nur mit Muskelkraft?«
»Ja.«
»Bingo!«, freute sich der Mann. »Dann habe ich die Wette gewonnen! Vielen Dank, Elena!«
»Vergessen Sie nicht, meinem Vater die Nachricht auszurichten«, sagte Elena schnell, bevor das Gesicht des Vermittlers verschwand und die schwebende Kugel wie eine Seifenblase zerplatzte. Dann klappte sie ihren
Transglobkom
zu und legte ihn wieder auf ihren Nachttisch.
Inzwischen hatte Jolanda bereits zum dritten Mal zum Abendessen gerufen. Elena lief rasch die Treppe hinunter und in die Küche. Alle anderen saßen schon am Tisch.
Miranda bemühte sich sehr, etwas zu essen, obwohl Elena sah, dass sie jeden Bissen elend lange kaute.
Rufus, Elenas kleiner Bruder, freute sich über die Weihnachtsbeleuchtung am Küchenfester.
»Das sieht aber schön aus!«, rief er begeistert.
Jolanda hatte die Dekoration noch etwas ergänzt und einen blinkenden Stern gezaubert. Auf der Fensterbank standen zwei Engel aus Wachs. Der eine hielt eine Harfe in der Hand, der andere eine Geige.
Rufus stellte seine Puddingschale auf den Tisch, streckte den Finger aus und murmelte einen Animationszauber. Die beiden Engel ließen ihre Instrumente fallen, fassten sich an den Händen und tanzten eine Runde auf dem Fensterbrett. Rufus quietschte vor Vergnügen.
»Mach das morgen
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